Schon nach acht Jahren im Betrieb muss der Schramberger Bürgerbus ersetzt werden. Ständige Reparaturen machen das Gefährt unzuverlässig und teuer. Im März hat der Rat beschlossen, dem Bürgerbus-Verein im kommenden Jahr einen neuen Bus zu spendieren. Im nächsten Sommer soll der neue Bus in Schramberg fahren.
Schramberg. Unter Bekanntgaben hat Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch den Verwaltungsausschuss informiert, dass sie für 113.000 Euro einen neuen Bürgerbus bestellt habe. „Wir erwarten einen Zuschuss von 40.000 Euro“, so Gwosch. Kommen soll der neue Bürgerbus im Juni oder Juli.
Kaum Gebrauchte am Markt – E-Busse zu schwer
Der Rat habe ja gefordert, sie solle prüfen ob es keine Gebrauchten oder mit Elektromotor gäbe, so Gwosch. Der Markt an Gebrauchten sei sehr dünn.
Bei Elektroantrieb würden die Steigungen im Stadtgebiet große Anforderungen an die Batterien stellen, die entsprechend dimensioniert und schwer sein müssten. Dadurch wären die neueren Führerscheine mit einer Gewichtsbegrenzung von 3,5 Tonnen für den Bus nicht mehr gültig. Sie habe auch schon die Konzession für weitere drei Jahre beim Landratsamt beantragt.
Viele Stunden für die Ausschreibung geopfert
Udo Neudeck (Freie Liste) wollte das Gewichtsargument nicht gelten lassen: „Mit älteren Führerscheine darf man Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen fahren.“ Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr entgegnete, es sollten doch auch jüngere Fahrer beim Bürgerbus mitmachen können. Da der Bus „eh schon bestellt“ sei, sei die Diskussion müßig, fand Neudeck.
Gwosch versicherte, bei der Ausschreibung habe sie sehr viele Details beachten müssen und “viele Stunden damit verbracht“.
Bürgerbus in Zahlen
Der erste Bürgerbus hat etwa 107.000 Euro gekostet. Im Jahr 2022 waren Reparaturkosten von 18.000 Euro angefallen, in den ersten Monaten 2023 auch schon 9000 Euro. Im März hatte er etwa 200.000 Kilometer auf dem Tacho. Insgesamt 50.000 Fahrgäste seien in dieser Zeit befördert worden, erklärt der Verein.
Vor ein paar Jahren baute die Stadt für den Bürgerbus eine Garage auf dem H.A.U.-Gelände für 80.000 Euro. Der Spritverbrauch liege bei 7000 Euro im Jahr, so der Verein vor einigen Jahren.