Die Stadtwerke planen im kommenden Jahr viel Geld für Investitionen ein. Auch die Personal- und Energiekosten stiegen „moderat“, so Stadtwerkeleiter Peter Kälble im Ausschuss für Umwelt und Technik. Dennoch werden die Abwassergebühren sinken.
Das hat die Gebühren-Neukalkulation ergeben. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen rechnen die Stadtwerke mit einer leicht steigenden Abwassermenge. „Das wirkt sich gebührensenkend aus“, so Kälble, weil die Fixkosten auf eine größere Menge umgelegt werden. Weil in der Vergangenheit im Bereich Schmutzwasser mehr Geld eingenommen wurde, als tatsächlich nötig war, sinken hier die Gebühren von 2,55 Euro auf 2,22 Euro je Kubikmeter. Die Überdeckung wird über niedrigere Gebühren an die Verbraucher zurückgegeben.
Beim Niederschlagswasser gab es zwar eine Unterdeckung, dennoch sinkt hier die Gebühr ebenfalls und zwar um 3 Cent auf 63 Cent je Kubikmeter. Für einen durchschnittlichen Vier-Personenhaushalt bedeute die Gebührensenkung eine Einsparung von etwa 58 Euro, so Kälble.
Im Vergleich mit anderen Kommunen in Baden-Württemberg seien die Gebühren relativ hoch. Das hänge mit der Topografie einerseits und der dünneren Besiedelung im ländlichen Raum andererseits zusammen. „Kanalbau im Schwarzwald ist aufwändiger als in der Rheinebene.“
Sechs Millionen Euro Investition geplant
Im kommenden Jahr planen die Stadtwerke statt der üblichen ein bis zwei Millionen Euro gut sechs Millionen zu investieren. Zwei Großprojekte – der neue Faulturm bei der Kläranlage und der Neubau von Kanälen im Neubaugebiet Schoren – werden zusammen knapp drei Millionen Euro kosten. 750.000 Euro kosten die Kanäle im Baugebiet Bergacker. Weitere 200.000 Euro fließen in die Sanierung des Regenklärbeckens an der Kläranlage in Tennenbronn.
CDU-Stadtrat Jürgen Kaupp fragte, ob nicht durch die hohen Investitionen im kommenden Jahr die Gebühren 2020 stark steigen. Er wollte wissen, ob man nicht die Gebühren gleich hoch halten könne, um später nicht so stark erhöhen zu müssen.
Kälble beruhigte, er erwarte „keine Riesensprünge“ bei den Gebühren, weil die Investitionen bei den Neubaugebieten über Erschließungsbeiträge zurückfließen. Beim Faulturm werde auch über einen längeren Zeitraum abgeschrieben. Oberbürgermeister Thomas Herzog ergänzte, nach der Systematik müssten diejenigen, die zu viel gezahlt hätten, zeitnah über die Gebührensenkung auch wieder entlastet werden.