Um knapp sieben Prozent werden für einen Durchschnittshaushalt mit vier Personen die Abwassergebühren im kommenden Jahr steigen. Das hat Stadtwerkeleiter Peter Kälble im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) vorgerechnet.
„Deutlich steigende Gesamtkosten“, so Kälble seien die Ursache. Neben den Energiepreisen für Strom und Gas seien auch die Rohstoffe etwa Flockungsmittel gestiegen. Auch für die Kanalunterhaltung müssen die Stadtwerke mehr Geld bezahlen. Die Klärschlammentsorgung wird ebenfalls teurer. Hinzu kommen gut fünf Millionen Euro für Investitionen in die Kläranlagen und die Kanalisation. „Dank Kostenüberdeckung in den Vorjahren müssen die Gebühren aber nicht zu stark steigen“, so Kälble.
Große Investitionen stehen an
Die Abwassermenge gehe leicht zurück, die Flächen blieben stabil. Die größten Investitionen seien in Waldmössingen 1,2 Millionen Euro für die Kanalisation und das Regenüberlaufbecken im Bereich Weiherwasen.
Eine halbe Million kostet die Sanierung eines Schlammbeckens und weitere 325.000 Euro die Absturzsicherung und Geländer in der Kläranlage im Schiltachtal. Einige Arbeiten, die in diesem Jahr hätten umgesetzt werden sollen, konnten wegen Personalmangels nicht erledigt werden.
Ein Fachbüro hat die neuen Gebühren berechnet. Der Kubikmeterpreis wird von 2,83 auf 3,02 Euro steigen. Der Quadratmeterpreis von 43 auf 46 Cent. Eine „Durchschnittsfamilie“ mit 180 Quadratmetern Fläche und 160 Kubikmetern Abwasser zahle dann statt bisher 530 Euro künftig 566 Euro pro Jahr, so Kälble.
Die Ausschussmitglieder hatten wenig Redebedarf. Es ging Jürgen Kaupp um die öffentlichen Straßenflächen und Thomas Brugger (beide CDU) um die künftigen Abschreibungen. Der Ausschuss votierte einmütig für die Gebührenerhöhung und anschließend auch für die von Linda Niebel vorgestellte notwendige Satzungsänderung. Beides wird der Gemeinderat noch am 8. Dezember beschließen.