„Fröhliche Heukatz“ – das wünscht ein Facebook-Nutzer der Stadt Rottweil. Der Grund: Er hat festgestellt, dass die Landwirte in und um Rottweil zuletzt das gemähte Gras eingebracht haben, es aber auf öffentlichen Flächen noch liegt. Und zu vermodern droht. Deshalb schrieb er einen offenen Brief an die Stadtverwaltung. Diese hat ihn erhalten und in deren Namen erklärt Bürgermeister Dr. Christian Ruf, warum etwa im Teilort Göllsdorf noch das Gras liegt.
„Liebe Stadt Rottweil“, so beginnt der Facebook-Kommentar. Die Heuernte sei in den vergangenen Wochen bereits abgeschlossen worden. Nicht so das geschnittene Gras auf öffentlichen Flächen. Der Facebook-Nutzer schreibt:
Soll das ein kläglicher Versuch sein, die letzten Halme noch trocken ins Rathaus zu bekommen? Falls ja, sollten sich diejenigen, die so etwas anordnen, schnellstens auf den Weg machen und das Ganze mehrmals täglich wenden! Ansonsten ernten Sie MIST! … Dies richtet sich NICHT gegen unseren Betriebshof!
Eher ein Dankeschön an die Arbeiter, die Ihr Möglichstes geben, unser Städle mit den Teilorten in Schuss zu halten. Wenn so die Einsparmaßnahmen bis zur Landesgartenschau aussehen sollen, dann könnte man in Erwägung ziehen, die Flächen dauerhaft einzuzäunen und tierische Mitarbeiter einzustellen, die das Ganze relativ kostenfrei bewirtschaften 😉 Das Ganze soll ein humorvoller Anstoß sein, eine Lösung zu finden, um unsere schöne Wohnlage nicht verwittern zu lassen. In diesem Sinne Fröhliche Heukatz😉
Soweit der Facebook-Beitrag. Der Nutzer fügt noch zwei Bilder an, auf denen das geschnittene aber nicht eingebrachte Gras auf zwei Flächen zu sehen ist.
Die NRWZ hat dazu bei der Stadt Rottweil nachgefragt. Für die Verwaltung antwortet Bürgermeister Dr. Christian Ruf:
Die Mahd ist in diesem Jahr tatsächlich etwas später erfolgt. Für eine Vielzahl an Flächen haben wir Dritte mit der Mahd beauftragt. Diese externen Mäharbeiter sind größtenteils selbst Landwirte. Die zuständige Fachabteilung steht mit diesen in ständigem Austausch, um die Einsätze zu koordinieren. Das Wetter war dieses Jahr jedoch etwas schwierig. Daher sind wir mit den Landwirten so verblieben, dass sie zuerst ihre eigenen privaten Flächen bewirtschaften, um ihre Betriebe vorrangig zu versorgen. Unsere städtischen Flächen – insbesondere, wenn sie so klein sind – sind in solch einem Jahr zweitrangig. Durch den Betriebshof wurden jedoch Belange, die die Verkehrssicherheit betreffen, stets kontrolliert; wo erforderlich ist er dann auch an einigen Stellen eingesprungen, um das Gras zu mähen. Da der Betriebshof hier kurzfristig eingesprungen ist, wurden diese beiden dokumentierten Flächen in Göllsdorf nicht gemulcht, sondern nur abgemäht.
Das Schnittgut werde zeitnah abgeräumt, verspricht Ruf abschließend.