Zweite Videobotschaft: Rottweils OB Broß sieht große Solidarität und Hilfsbereitschaft

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Anlässlich der Osterfeiertage wendet sich Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß in einer weiteren Videobotschaft an die Bürger. Er appelliert, weiterhin vorsichtig zu sein und auch an Ostern die Auflagen der Behörden zu Eindämmung der Pandemie zu befolgen. Rottweils Stadtoberhaupt hat sich in einer Videobotschaft am späten Abend des Gründonnerstags an die Bürger gewandt.

Darin appelliert er nicht nur, die Regeln weiterhin einzuhalten. Gleichzeitig sieht Rottweils OB aber auch Zeichen der Hoffnung, denn die Solidarität und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist groß. Allen Bürgern wünscht Broß ein schönes Osterfest und vor allem Gesundheit.

Hier die Rede im Wortlaut:

Liebe Bürgerinnen und Bürger, 

seit Wochen hält uns die weltweite Corona-Pandemie in Atem. Nichts scheint mehr wie zuvor. Unsere Bundeskanzlerin spricht von der größten Herausforderung für unser Land seit dem Zweiten Weltkrieg.

Das Corona-Virus ist leider auch in Rottweil angekommen und bestimmt unseren Alltag. Corona bedroht die Gesundheit von uns allen. Die strengen Regeln, die wir uns zu seiner Eindämmung gegeben haben, sind daher wichtig und weiterhin notwendig. Halten Sie also weiterhin Abstand zueinander! Schränken Sie ihre sozialen Kontakte auf das Minimum ein!

Verzichten Sie an Ostern auf das traditionelle Familienfest mit Oma und Opa. Dieser Verzicht dient dem Schutz aller, vor allem der Älteren und Kranken unter ihren Liebsten.

Es stimmt leider: Jeder kann jeden anstecken und die Gesundheit anderer gefährden. Aber mit etwas Rücksichtnahme können wir in diesen Tagen auch ganz praktisch und konkret helfen, Leben zu retten.

Also, auch wenn es Einschränkungen und Verzicht bedeutet: Helfen Sie mit, das Virus zu besiegen. Werden Sie zu Lebensrettern!

Es gibt aber auch Anlass zur Hoffnung an diesen Tagen: Die Entwicklung bei den Neuinfektionen scheint sich in Deutschland zu verlangsamen. Die Ausgangsbeschränkungen und Versammlungsverbote zeigen ihre Wirkung!

In Rottweil hat sich der weit überwiegende Teil der Bevölkerung daran gehalten – wir mussten bislang nur sehr wenige Bußgelder verhängen. Danke, dass Sie alle Verantwortung übernehmen und bereit sind, für eine Zeit auf persönliche Freiheiten zu verzichten, die uns allen bis vor kurzem noch ganz selbstverständlich erschienen sind!

Hoffnungsvoll stimmen darf uns auch die große Welle der Hilfsbereitschaft, die in diesen Tagen unser Rottweil erfasst hat:

 – Vor der Kapellenkirche gibt es einen Gabenzaun für Bedürftige

 – Bei der Aktion „Rottweil hilft“ haben sich zahlreiche Freiwillige gemeldet, die Schutzmasken nähen.

 – Der Tafelladen verschenkt Tüten mit Lebensmitteln, die zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in Zusammenarbeit mit Culinara spenden.

Die sind nur einige Beispiele.

Zuversichtlich stimmen dürfen uns auch die Kreativität und der Ideenreichtum unserer Einzelhändler und Gastronomen, die in Windeseile einen Lieferservice auf die Beine gestellt haben. „Rottweil liefert´s“ Viele dieser Aktionen und Initiativen finden Sie auf der neuen Internetseite UnserRottweil.de. In Zeiten, wo wir aufgefordert sind, soziale Distanz zu wahren, wollen wir mit dieser Internetplattform allen Rottweilerinnen und Rottweilern so etwas wie eine digitale Heimat anbieten, um miteinander in Kontakt zu bleiben.

Das Portal

  • bündelt Informationen von Bund, Land und Stadt,
  • vernetzt die ehrenamtlichen Hilfsangebote in Rottweil,
  • verlinkt die Webseiten der örtlichen Medien und
  • weist auf Angebote des Handels und der Gastronomie hin.

Vor allem soll sie aber eines tun:  den Menschen Mut machen! Nutzen Sie doch die Osterfeiertage auch einmal dafür und schauen Sie einmal rein. Hoffnung geht auch von einem Ort aus, der bis vor kurzem leer und verlassen war: Das Alte Spital! Es wird behelfsweise als teilstationäre Einrichtung bereitstehen, falls die Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.

Ich bin dem Landkreis Rottweil, der Helios Klinik und dem Vinzenz-von-Paul-Hospital sehr dankbar, dass wir diese Einrichtung zusammen mit dem DRK, der Feuerwehr und dem THW für den Notfall hergerichtet haben. Mir macht es Hoffnung, wenn ich sehe, mit wieviel Solidarität, Kreativität und Einsatzbereitschaft über das Normalmaß hinaus die Menschen in dieser Stadt zusammenarbeiten.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, Ostern ist dieses Jahr anders. Aber die Kernbotschaft bleibt: Es ist ein Fest der Hoffnung, das im christlichen Jahreskreis nicht ohne Grund im Frühling stattfindet. Dann, wenn die Natur wieder zu neuem Leben und neuer Kraft findet.

Lassen Sie uns also hoffnungsvoll in dieses Wochenende gehen. Ich bin zuversichtlich: Wenn wir weiter aufeinander Acht geben und mit alle denen solidarisch sind, die unsere Hilfe benötigen, werden wir die Corona-Pandemie gut durchstehen.

Passen Sie auf sich auf! Bleiben Sie gesund ­– oder werden Sie es bald wieder! Ich wünsche Ihnen und ihren Lieben trotz aller Einschränkungen ein schönes Osterfest.

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NRWZ-Redaktion
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