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    Zweimal Bücheler: Baumglocke und Museum

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    Doppelt erfreulich war die vergangene Woche für Josef Bücheler: Das Land hat zwei Zeichnungen des Künstlers angekauft, die nun im Dominikanermuseum präsentiert werden. Und in der Oberndorfer Straße wurde eine seiner poetischen Arte-Povera-Baumglocken erneuert.

    Die alte hatte im Lauf der Jahre arg unter Wind und Wetter gelitten. Nun wurde sie von Mitarbeitern des Bauhofs fachmännisch abgehängt und durch eine neue ersetzt. Bücheler hat dem über zwei Meter hohen Gebilde, das mit seiner schlanken Trichterform nicht nur entfernt an eine Glocke, sondern auch an Blüten erinnert, in einer gut erkennbaren Farbigkeit gestaltet. Das zarte Objekt bildet damit gerade jetzt im grauen Spätherbst einen munteren Hingucker.

    In der Oberndorfer Straße gegenüber der Bacchus-Vinothek wurde diese Woche eine verschlissene Baumglocke Josef Büchelers durch eine neue ersetzt. Foto: privat

    Baumglocken stellen im Schaffen des 86jährigen Künstlers aus Hausen eine eigene Werkgruppe dar. Seit Mitte der 1970er Jahre schuf er bereits Schlauch- und Spannobjekte sowie Installationen, bei denen er das Formenvokabular zunehmend reduzierte. Damit bahnte sich der Weg für freistehende Großobjekte aus Baumstämmen und Papier. Etwa seit den 1980er Jahren ist diese Formsprache in der Öffentlichkeit besonders durch Büchelers wunderbaren Arte Povera-Installationen in lebenden Bäumen präsent. Ihnen verleiht er mit seinen Werken aus alltäglichen Materialien teils regelrecht Flügel.

    Munterer Farbakzent: die neue Baumglocke. Foto: privat

    Eine schöne Fügung war es, dass fast zeitgleich mit der Erneuerung der Baumglocke in der Oberndorfer Straße im Dominikanermuseum der Ankauf zweier Zeichnungen Josef Büchelers gewürdigt werden konnte. Es handelt sich um Arbeiten aus Bütten und Graphit aus den Jahren 1997 und 1998. Bücheler hat damals mehrlagiges Papier so intensiv traktiert, dass sich die Oberflächen öffnen und eine reale Räumlichkeit entsteht – freilich mit einer ganz eigenen rhythmischen Struktur.

    Mit dem Ankauf wächst die seit 1978 betriebene Sammlung der Stadt Rottweil mit Bildhauer-Zeichnungen der Gegenwart, die mittlerweile um die 300 Objekte umfasst Die Zugänge des zurückliegenden Jahrzehnts sind derzeit im „kunst raum rottweil“ des Dominikanermuseums zu entdecken – mitsamt den beiden just erworbenen Bücheler-Werken.

    Die gerade angekauften Werke Josef Büchelers (rechts) wurden bereits in die laufende Ausstellung integriert. Foto: pm

    Möglich würde der Ankauf durch ein Sonderprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Es soll helfen, Bildende Künstlerinnen und Künstler aus Baden-Württemberg in der Corona-Pandemie zu unterstützen. Die Stadt hat sich um Gelder aus diesem Topf beworben und hatte Erfolg. Die Bücheler-Werke gehören damit dem Land, bleiben aber als Dauerleihgabe in Rottweil.

    Info: Die Ausstellung „Bildhauerzeichnungen der Gegenwart III. Neuerwerbungen 2013-2022“ im Dominikanermuseum wurde bis zum 12. Februar 2023 verlängert. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, außer am 24., 25. und 31. Dezember, sowie am 1. und 6. Januar.

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    Doppelt erfreulich war die vergangene Woche für Josef Bücheler: Das Land hat zwei Zeichnungen des Künstlers angekauft, die nun im Dominikanermuseum präsentiert werden. Und in der Oberndorfer Straße wurde eine seiner poetischen Arte-Povera-Baumglocken erneuert.

    Die alte hatte im Lauf der Jahre arg unter Wind und Wetter gelitten. Nun wurde sie von Mitarbeitern des Bauhofs fachmännisch abgehängt und durch eine neue ersetzt. Bücheler hat dem über zwei Meter hohen Gebilde, das mit seiner schlanken Trichterform nicht nur entfernt an eine Glocke, sondern auch an Blüten erinnert, in einer gut erkennbaren Farbigkeit gestaltet. Das zarte Objekt bildet damit gerade jetzt im grauen Spätherbst einen munteren Hingucker.

    In der Oberndorfer Straße gegenüber der Bacchus-Vinothek wurde diese Woche eine verschlissene Baumglocke Josef Büchelers durch eine neue ersetzt. Foto: privat

    Baumglocken stellen im Schaffen des 86jährigen Künstlers aus Hausen eine eigene Werkgruppe dar. Seit Mitte der 1970er Jahre schuf er bereits Schlauch- und Spannobjekte sowie Installationen, bei denen er das Formenvokabular zunehmend reduzierte. Damit bahnte sich der Weg für freistehende Großobjekte aus Baumstämmen und Papier. Etwa seit den 1980er Jahren ist diese Formsprache in der Öffentlichkeit besonders durch Büchelers wunderbaren Arte Povera-Installationen in lebenden Bäumen präsent. Ihnen verleiht er mit seinen Werken aus alltäglichen Materialien teils regelrecht Flügel.

    Munterer Farbakzent: die neue Baumglocke. Foto: privat

    Eine schöne Fügung war es, dass fast zeitgleich mit der Erneuerung der Baumglocke in der Oberndorfer Straße im Dominikanermuseum der Ankauf zweier Zeichnungen Josef Büchelers gewürdigt werden konnte. Es handelt sich um Arbeiten aus Bütten und Graphit aus den Jahren 1997 und 1998. Bücheler hat damals mehrlagiges Papier so intensiv traktiert, dass sich die Oberflächen öffnen und eine reale Räumlichkeit entsteht – freilich mit einer ganz eigenen rhythmischen Struktur.

    Mit dem Ankauf wächst die seit 1978 betriebene Sammlung der Stadt Rottweil mit Bildhauer-Zeichnungen der Gegenwart, die mittlerweile um die 300 Objekte umfasst Die Zugänge des zurückliegenden Jahrzehnts sind derzeit im „kunst raum rottweil“ des Dominikanermuseums zu entdecken – mitsamt den beiden just erworbenen Bücheler-Werken.

    Die gerade angekauften Werke Josef Büchelers (rechts) wurden bereits in die laufende Ausstellung integriert. Foto: pm

    Möglich würde der Ankauf durch ein Sonderprogramm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Es soll helfen, Bildende Künstlerinnen und Künstler aus Baden-Württemberg in der Corona-Pandemie zu unterstützen. Die Stadt hat sich um Gelder aus diesem Topf beworben und hatte Erfolg. Die Bücheler-Werke gehören damit dem Land, bleiben aber als Dauerleihgabe in Rottweil.

    Info: Die Ausstellung „Bildhauerzeichnungen der Gegenwart III. Neuerwerbungen 2013-2022“ im Dominikanermuseum wurde bis zum 12. Februar 2023 verlängert. Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, außer am 24., 25. und 31. Dezember, sowie am 1. und 6. Januar.

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