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    Zimmertheater bestens ausgelastet – nächste Spielzeit mit Experimenten

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    Erstaunlich gut aus den Corona-Belastungen herausgearbeitet hat sich das Rottweiler Zimmertheater. Das berichtet im Gespräch mit der NRWZ das Intendanten-Duo Peter Staatsmann und Bettina Schültke. Und sie geben einen Ausblick auf die neue Spielzeit, die am 20. Oktober mit dem neuen Format „Nachtcafé“ beginnt.

     

    NRWZ: Frau Schültke, Herr Staatsmann, zum Abschluss der vorigen Spielzeit hatten Sie im Juli 2022 gesagt, das Theater müsse nach der Corona-Pandemie das Publikum zurückgewinnen – ist das seither gelungen?

    Peter Staatsmann: Einige Theater sind kreuz und quer am Zurückgewinnen mit verschiedensten Mitteln. Manche schmeißen sich extrem ans Publikum ran. Da muss man vorsichtig sein, sonst landet man irgendwo, wo man nicht sein möchte.

    Bei uns hat es geklappt. Mit „Achtsam Morden“ hatten wir ein Boulevard-Stück, das super ankam und viel Publikum angezogen hat. Aber bei solchen Stücken wie „Achtsam Morden“, einer Komödie mit viel Blut, muss man aufpassen, sonst erwartet das Publikum dauernd so etwas…

    NRWZ:… Droht da eine Gewöhnung ans Grelle?

    Peter Staatsmann: … Ja, man wird schnell darauf festgelegt. Leute haben gesagt: Macht sowas doch immer, ist doch lustig! Aber dafür bekommen wir nicht unsere Grundsubventionen und Projektmittel schon gar nicht – und da verliert ein Theater auch seine Orientierung. Uns ist das nicht passiert. Auch die etwas anspruchsvollere Produktion „Soul oder Die seltsamsten Menschen der Welt“ hat viel Zuspruch gefunden. Und das Sommerstück war bestens besucht und kam klasse an – insofern sind wir selber komplett zufrieden.

    Durchschlagenden Erfolg hatte die produktion „Achtsam morden“. Archivfoto: al

    Bettina Schültke: Auch das Kinderstück war sehr erfolgreich. Nach der Coronazeit sind zum ersten Mal alle wieder gekommen. Es waren so viele Schulklassen und Kindergärten bei Aufführungen, wie lange vorher nicht. Bei „Soul“ kam hinzu, dass es wir zusätzlich eine Fotoausstellung zu Migration und Fremdheit in der Stadt und im Alten Rathaus gezeigt haben gab – das hatte große Resonanz.

    NRWZ: Wie war die Auslastung in der vergangenen Spielzeit?

    Bettina Schültke: Wir können uns nicht beklagen. Über 40 ausverkaufte Vorstellungen des Kindertheaterstücks mit Kindern aus der ganzen Region, das Sommertheater mit „Affäre Rue de Lourcine“ hatte fast 5.000 Besucherinnen und Besucher, „Achtsam morden“ spielten wir noch im Januar, weil die Nachfragen groß waren, „Soul“ lief vierzehnmal und auch unser zusätzliches Programm mit Gastspielen, Konzerten, Lesungen, Gesprächen, Einführungen und vielem mehr in der Alten Stallhalle und im Zimmertheater wurde sehr gut angenommen.

    NRWZ: Die erste Veranstaltung der neuen Spielzeit ist am 20. Oktober. Da starten Sie ein neues Format „Nachtcafé“. Das lässt an den gleichnamigen SWR-Talkklassiker denken – was haben Sie da vor?

    Peter Staatsmann: Wir wollen ein leichtes Format mit Lesungen und Musik ausprobieren, das es Leuten leicht machen soll, mal über die Schwelle des Theaters zu kommen. Wir haben derzeit ja auch gute Sängerinnen im Ensemble, zum Beispiel Mailin Klinger mit ihrem reichhaltigen Repertoire – immer virtuos begleitet von Dorin Grama. Sie hat auch riesige Lust, solche Sachen zu machen.

    Wir sehen das „Nachtcafé“ als eine Plattform für ungewöhnliche Dinge, zum Beispiel sollen Texte aus den Heften von Andreas „Lumpi“ Engisch gelesen werden. Eine halbe Stunde um 22 Uhr – danach gibt’s noch Musik, natürlich etwas zu trinken und die Möglichkeit, locker ins Gespräch zu kommen. Es ist ein Testballon, ein Experiment.

    NRWZ: Die erste Premiere steht am 3. November an – warum so spät?

    Bettina Schültke: Weil wir diese Spielzeit zwei eigene Stücke produzieren haben, die wir entwickeln und schreiben müssen – was einige Vorlaufzeit beansprucht. Mit diesen Stücken konnten wir Fördergelder einwerben, insgesamt zusätzlich an die 90.000 Euro, und ohne diese Fördergelder könnten wir als Theater nicht überleben.

    Peter Staatsmann: Das ist wird in der Stadt leider zu wenig gesehen: Durch die eingeworbenen Projekte verdoppeln wir bisher unser Subventionsbudget. Ohne dieses Geld würde hier das Licht ausgehen. Aber das kommt nicht dem Grundbetrieb zugute, also Stücken aus dem Kanon – zum Beispiel Lessings „Nathan der Weise“ oder Schillers „Räuber“, sondern besonderen Projekten, wie zum Beispiel die Stückentwicklungen wie „Barbie or not to be“.

    NRWZ: Dieser Titel klingt halb nach dem Kino-Erfolg dieses Sommers von Greta Gerwig und halb nach dem berühmten Hamlet-Monolog. Was erwartet die Zuschauer da – Existenzielles in pink?

    Peter Staatsmann: (beide lachen) Genau das! Es geht darum, über die Corona-Zeit nachzudenken. Ausgangspunkt sind Filmaufnahmen, die wir während dieser Zeit gemacht haben – Interviews, kleine Spielsequenzen. Theaterleute stellen sich die Frage, wie sie das Publikum irgendwann wieder begeistern können – und rutschen dabei in ziemliche Abgründe hinein. Es wird ein vergnügliches, aber auch tiefgründiges Spiel.

    NRWZ: Als Familienstück setzen Sie „Pinocchio“ nach Carlo Collodi in Szene – nehmen Sie da den Ball der Fake-News- und Moralismus-Diskussion auf? Oder gibt es einfach fluffige Klassiker-Unterhaltung?

    Peter Staatsmann: Ich glaube, wir haben eine gute Bearbeitung gefunden, die den Blick darauf lenkt, dass es in der Welt viele Betrüger, aggressive und machtgierige Leute gibt. Wir werden ständig in Fallen gelockt und müssen aufpassen. Das Stück bietet als Strategie an: Disziplin, arbeiten am Sein, sich selber bilden – damit man gerüstet ist für die Herausforderungen der Welt. Das klingt ernst, es wird aber auch sehr lustig und musikalisch.

    NRWZ: Am 4. April steht dann die Uraufführung der zweiten eigenen Stückentwicklung „Der Jüngste Tag war langweilig, hoffentlich wird’s morgen lustiger“ auf dem Programm – um was geht es da?

    Bettina Schültke: Es geht um die Klimakrise und den Umgang damit. Die Grundlage bildet der Gedanke, dass wir uns aufgrund unserer Erfahrungen gar nicht vorstellen können, was da kommt. Vor diesem Hintergrund könnte man resignieren, aber wir wollen das komödiantisch aufmischen.

    Peter Staatsmann: Die Idee ist, eine ganz eigene Sprache zu entwickeln – ein bisschen wie Ernst Jandl oder die Dadaisten. Und damit vielleicht zu verstehen, dass wir Teil einer feinen Hülle um die Erde sind, in der wir leben – sofern die Bedingungen es zulassen. Was wir nicht wollten, war eines dieser Umwelt-Musicals und eine spröde Aufzählung der Fakten. Genau da setzen wir eigentlich an. Das Referieren der Fakten bringt uns oft nur in Sackgassen, führt unser Denken im Theater aber nicht weiter.

    Auch das Sommerstück im Bockshof war bestens besucht. Archivfoto: al

    NRWZ: Als Sommerstück zeigen Sie schließlich ab 11. Juli im Bockshof die Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ – warum ist ihre Wahl auf dieses Stück gefallen, in dem sich komische und tragische Elemente mischen?

    Bettina Schültke: Wir hatten schon lange Lust, mal wieder ein Shakespeare-Stück zu machen – eine der großen Weltkomödien nicht als Musical, sondern als gute Komödie. Was in „Was ihr wollt“ verhandelt wird an von brüchigen Identitäten, finden wir spannend. Außerdem eignet es sich gut als Freiluftstück im Bockshof. Es ist hell und freundlich genug für ein Sommerstück.

    Peter Staatsmann: Zum Glück haben wir in diesem Jahr auch noch die Mittel, noch einmal ein größeres Ensemble zusammenzubringen. Absehbar ist, dass die Ausschreibungen weniger werden und bei der Förderung Ebbe heraufzieht.

    NRWZ: Was ist für Sie die übergreifende Idee dieser Spielzeit?

    Peter Staatsmann: Es geht um den Zerfall von Identität: Eine Welt, in der keine übergreifende Identitäten mehr wirken, wo kleine Gruppen Splitterformen von Identität anbieten. Da sind auch Verrücktheiten dabei. Mit diesen individualistischen Minimal-Angeboten müssen wir uns gesellschaftlich auseinandersetzen. Noch ist kein übergreifendes Identitäts- und Erklärungsangebot in Sicht und überall wird zu kurz gedacht.

     

    Die Fragen stellte NRWZ-Redakteur Andreas Linsenmann.

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    Erstaunlich gut aus den Corona-Belastungen herausgearbeitet hat sich das Rottweiler Zimmertheater. Das berichtet im Gespräch mit der NRWZ das Intendanten-Duo Peter Staatsmann und Bettina Schültke. Und sie geben einen Ausblick auf die neue Spielzeit, die am 20. Oktober mit dem neuen Format „Nachtcafé“ beginnt.

     

    NRWZ: Frau Schültke, Herr Staatsmann, zum Abschluss der vorigen Spielzeit hatten Sie im Juli 2022 gesagt, das Theater müsse nach der Corona-Pandemie das Publikum zurückgewinnen – ist das seither gelungen?

    Peter Staatsmann: Einige Theater sind kreuz und quer am Zurückgewinnen mit verschiedensten Mitteln. Manche schmeißen sich extrem ans Publikum ran. Da muss man vorsichtig sein, sonst landet man irgendwo, wo man nicht sein möchte.

    Bei uns hat es geklappt. Mit „Achtsam Morden“ hatten wir ein Boulevard-Stück, das super ankam und viel Publikum angezogen hat. Aber bei solchen Stücken wie „Achtsam Morden“, einer Komödie mit viel Blut, muss man aufpassen, sonst erwartet das Publikum dauernd so etwas…

    NRWZ:… Droht da eine Gewöhnung ans Grelle?

    Peter Staatsmann: … Ja, man wird schnell darauf festgelegt. Leute haben gesagt: Macht sowas doch immer, ist doch lustig! Aber dafür bekommen wir nicht unsere Grundsubventionen und Projektmittel schon gar nicht – und da verliert ein Theater auch seine Orientierung. Uns ist das nicht passiert. Auch die etwas anspruchsvollere Produktion „Soul oder Die seltsamsten Menschen der Welt“ hat viel Zuspruch gefunden. Und das Sommerstück war bestens besucht und kam klasse an – insofern sind wir selber komplett zufrieden.

    Durchschlagenden Erfolg hatte die produktion „Achtsam morden“. Archivfoto: al

    Bettina Schültke: Auch das Kinderstück war sehr erfolgreich. Nach der Coronazeit sind zum ersten Mal alle wieder gekommen. Es waren so viele Schulklassen und Kindergärten bei Aufführungen, wie lange vorher nicht. Bei „Soul“ kam hinzu, dass es wir zusätzlich eine Fotoausstellung zu Migration und Fremdheit in der Stadt und im Alten Rathaus gezeigt haben gab – das hatte große Resonanz.

    NRWZ: Wie war die Auslastung in der vergangenen Spielzeit?

    Bettina Schültke: Wir können uns nicht beklagen. Über 40 ausverkaufte Vorstellungen des Kindertheaterstücks mit Kindern aus der ganzen Region, das Sommertheater mit „Affäre Rue de Lourcine“ hatte fast 5.000 Besucherinnen und Besucher, „Achtsam morden“ spielten wir noch im Januar, weil die Nachfragen groß waren, „Soul“ lief vierzehnmal und auch unser zusätzliches Programm mit Gastspielen, Konzerten, Lesungen, Gesprächen, Einführungen und vielem mehr in der Alten Stallhalle und im Zimmertheater wurde sehr gut angenommen.

    NRWZ: Die erste Veranstaltung der neuen Spielzeit ist am 20. Oktober. Da starten Sie ein neues Format „Nachtcafé“. Das lässt an den gleichnamigen SWR-Talkklassiker denken – was haben Sie da vor?

    Peter Staatsmann: Wir wollen ein leichtes Format mit Lesungen und Musik ausprobieren, das es Leuten leicht machen soll, mal über die Schwelle des Theaters zu kommen. Wir haben derzeit ja auch gute Sängerinnen im Ensemble, zum Beispiel Mailin Klinger mit ihrem reichhaltigen Repertoire – immer virtuos begleitet von Dorin Grama. Sie hat auch riesige Lust, solche Sachen zu machen.

    Wir sehen das „Nachtcafé“ als eine Plattform für ungewöhnliche Dinge, zum Beispiel sollen Texte aus den Heften von Andreas „Lumpi“ Engisch gelesen werden. Eine halbe Stunde um 22 Uhr – danach gibt’s noch Musik, natürlich etwas zu trinken und die Möglichkeit, locker ins Gespräch zu kommen. Es ist ein Testballon, ein Experiment.

    NRWZ: Die erste Premiere steht am 3. November an – warum so spät?

    Bettina Schültke: Weil wir diese Spielzeit zwei eigene Stücke produzieren haben, die wir entwickeln und schreiben müssen – was einige Vorlaufzeit beansprucht. Mit diesen Stücken konnten wir Fördergelder einwerben, insgesamt zusätzlich an die 90.000 Euro, und ohne diese Fördergelder könnten wir als Theater nicht überleben.

    Peter Staatsmann: Das ist wird in der Stadt leider zu wenig gesehen: Durch die eingeworbenen Projekte verdoppeln wir bisher unser Subventionsbudget. Ohne dieses Geld würde hier das Licht ausgehen. Aber das kommt nicht dem Grundbetrieb zugute, also Stücken aus dem Kanon – zum Beispiel Lessings „Nathan der Weise“ oder Schillers „Räuber“, sondern besonderen Projekten, wie zum Beispiel die Stückentwicklungen wie „Barbie or not to be“.

    NRWZ: Dieser Titel klingt halb nach dem Kino-Erfolg dieses Sommers von Greta Gerwig und halb nach dem berühmten Hamlet-Monolog. Was erwartet die Zuschauer da – Existenzielles in pink?

    Peter Staatsmann: (beide lachen) Genau das! Es geht darum, über die Corona-Zeit nachzudenken. Ausgangspunkt sind Filmaufnahmen, die wir während dieser Zeit gemacht haben – Interviews, kleine Spielsequenzen. Theaterleute stellen sich die Frage, wie sie das Publikum irgendwann wieder begeistern können – und rutschen dabei in ziemliche Abgründe hinein. Es wird ein vergnügliches, aber auch tiefgründiges Spiel.

    NRWZ: Als Familienstück setzen Sie „Pinocchio“ nach Carlo Collodi in Szene – nehmen Sie da den Ball der Fake-News- und Moralismus-Diskussion auf? Oder gibt es einfach fluffige Klassiker-Unterhaltung?

    Peter Staatsmann: Ich glaube, wir haben eine gute Bearbeitung gefunden, die den Blick darauf lenkt, dass es in der Welt viele Betrüger, aggressive und machtgierige Leute gibt. Wir werden ständig in Fallen gelockt und müssen aufpassen. Das Stück bietet als Strategie an: Disziplin, arbeiten am Sein, sich selber bilden – damit man gerüstet ist für die Herausforderungen der Welt. Das klingt ernst, es wird aber auch sehr lustig und musikalisch.

    NRWZ: Am 4. April steht dann die Uraufführung der zweiten eigenen Stückentwicklung „Der Jüngste Tag war langweilig, hoffentlich wird’s morgen lustiger“ auf dem Programm – um was geht es da?

    Bettina Schültke: Es geht um die Klimakrise und den Umgang damit. Die Grundlage bildet der Gedanke, dass wir uns aufgrund unserer Erfahrungen gar nicht vorstellen können, was da kommt. Vor diesem Hintergrund könnte man resignieren, aber wir wollen das komödiantisch aufmischen.

    Peter Staatsmann: Die Idee ist, eine ganz eigene Sprache zu entwickeln – ein bisschen wie Ernst Jandl oder die Dadaisten. Und damit vielleicht zu verstehen, dass wir Teil einer feinen Hülle um die Erde sind, in der wir leben – sofern die Bedingungen es zulassen. Was wir nicht wollten, war eines dieser Umwelt-Musicals und eine spröde Aufzählung der Fakten. Genau da setzen wir eigentlich an. Das Referieren der Fakten bringt uns oft nur in Sackgassen, führt unser Denken im Theater aber nicht weiter.

    Auch das Sommerstück im Bockshof war bestens besucht. Archivfoto: al

    NRWZ: Als Sommerstück zeigen Sie schließlich ab 11. Juli im Bockshof die Shakespeare-Komödie „Was ihr wollt“ – warum ist ihre Wahl auf dieses Stück gefallen, in dem sich komische und tragische Elemente mischen?

    Bettina Schültke: Wir hatten schon lange Lust, mal wieder ein Shakespeare-Stück zu machen – eine der großen Weltkomödien nicht als Musical, sondern als gute Komödie. Was in „Was ihr wollt“ verhandelt wird an von brüchigen Identitäten, finden wir spannend. Außerdem eignet es sich gut als Freiluftstück im Bockshof. Es ist hell und freundlich genug für ein Sommerstück.

    Peter Staatsmann: Zum Glück haben wir in diesem Jahr auch noch die Mittel, noch einmal ein größeres Ensemble zusammenzubringen. Absehbar ist, dass die Ausschreibungen weniger werden und bei der Förderung Ebbe heraufzieht.

    NRWZ: Was ist für Sie die übergreifende Idee dieser Spielzeit?

    Peter Staatsmann: Es geht um den Zerfall von Identität: Eine Welt, in der keine übergreifende Identitäten mehr wirken, wo kleine Gruppen Splitterformen von Identität anbieten. Da sind auch Verrücktheiten dabei. Mit diesen individualistischen Minimal-Angeboten müssen wir uns gesellschaftlich auseinandersetzen. Noch ist kein übergreifendes Identitäts- und Erklärungsangebot in Sicht und überall wird zu kurz gedacht.

     

    Die Fragen stellte NRWZ-Redakteur Andreas Linsenmann.

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