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    „Wir können nicht ganz Rottweil retten“ – aber DRK bietet Corona-Sicherheit für rund 300 Menschen

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    Seit heute Morgen um 9 Uhr läuft sie – die Corona-Schnelltest-Aktion des Rottweiler DRK-Kreisverbands. Gesittet, ruhig, kontrolliert geht es zu im Foyer der Rottweiler Stadthalle. Und ganz nach den Hygieneregeln der Corona-Verordnung, Querlüften inklusive. 300 Menschen werden sich insgesamt heute auf das Virus testen lassen – um Gewissheit für Weihnachten zu gewinnen.

    „Der Vagus muss kribbeln“

    Wessen Augen nicht tränen, der hat keine. „Der Vagus muss kribbeln“, so die Losung in der Stadthalle Rottweil an diesem Morgen. Denn der junge Herr Doktor, der gerade den Schnelltest vornimmt, der schiebt das Stäbchen ganz tief rein in die Nase. Dorthin, wo eventuell die Viren sitzen. Bis die Tränen kommen. Mit einem entschuldigenden Lächeln möchte man meinen. Gewissheit gibt es darüber nicht, der Herr Doktor steckt in einem Ganzkörperschutzanzug, das Gesicht ist unter gleich einer Maske und einer Plexiglaskappe verborgen. Zuvor hatte er ein anderes Stäbchen tief im Rachen des Probanden. Man möchte ihn verprügeln, aber dafür schauen zu viele Leute zu. Die meisten aber könnten ihn verarzten, sie sind vom DRK.

    Von der Ankunft über die Anmeldung bis zum Testergebnis – die Testaktion in Bildern

    20 Freiwillige aus Bösingen, Dunningen, Villingendorf und Rottweil hat DRK-Kreisbereitschaftsleiter Michael Häring für diese Testaktion zusammengetrommelt. Man sieht ihnen an: Sie machen den unbezahlten Job gerne. Als Lohn winkt ein Vesper, die Metzgerei Meier hat es gespendet. Zu diesen Ehrenamtlichen kommen zwei Ärzte und drei Medizinische Fachangestellte. Diese fünf nehmen die Testungen vor. Mit einem Scherz auf den Lippen, aber konsequent in der Anwendung. Bis der Vagus kribbelt und die Augen tränen. 15 bis 30 Minuten später liegt das Ergebnis vor. Das DRK hat die Menschen, die sich voranmelden mussten, deshalb in Zeitblöcken einbestellt. Alle 20 Minuten kommen ein paar vorbei, werden am einen Eingang der Stadthalle eingelassen, machen die Testprozedur durch und warten dann am anderen Eingang auf ihr Ergebnis.

    Glücksbote bringt das Ergebnis

    Dieses Ergebnis ist Gewissheit. Und eine Erleichterung für einige Leute. „Ihr Ergebnis ist negativ“, erfährt etwa der NRWZ-Reporter – und er kann Weihnachten entspannt auf sich zukommen lassen. Fabian Bettinger heißt der junge Mann, der das Ergebnis überbringt. Er ist heute der Glücksbote. Für bislang, mit Stand 11.30 Uhr, fast alle Menschen, die sich haben testen lassen. Laut Häring hat der Schnelltest bei zweien von 180 Personen ein positives Ergebnis angezeigt: Corona. Diese sind direkt weiter an einen bereitstehenden Arzt für einen PCR-Test verwiesen worden. Dieser filtert das Ergebnis laut dem Kreisbereitschaftsleiter noch mal. Im Übrigen habe der Schnelltest einen Hang dazu, eher positiv auszuschlagen, also eine Corona-Infektion anzuzeigen. Danach schaffe der PCR-Test größere Sicherheit.

    Der Test zu Covid-19 an diesem Heiligabend in der Stadthalle dient laut Kreis-DRK zum schnellen und qualitativen Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2. Dabei handelt es sich um einen vom Bundesinstitut für Arzneimittel zugelassenen Antigentest. 100-prozentige Sicherheit kann das Verfahren laut DRK nicht garantieren, da der Infektionsbeginn innerhalb der Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen vor der Testung nicht sicher festgestellt werden kann. Ist das Testergebnis negativ, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit aber keine Infektion vor. Die Aussagekraft hierfür liegt bei etwa 95 Prozent.

    „Werden Sie positiv getestet, sind Sie Coronavirus SARS-CoV-2-Virenträger und damit gesetzlich verpflichtet, sich unverzüglich in Quarantäne zu begeben, um nicht weitere Personen anzustecken“, informierte das DRK im Vorfeld. Der anschließende PCR-Test etwa in einer Fieberambulanz oder Teststelle ist Pflicht. Und: „Jede Covid19-Infektion muss an das Gesundheitsamt gemeldet werden.“

    „Wir können nicht ganz Rottweil retten“

    Angesichts dessen ist Kreisbereitschaftsleiter Häring ganz zufrieden mit dem örtlichen Angebot des DRK – 300 Menschen zu testen. „Andere schleusen 2000 durch“, sagt er. Das nachgeschaltete Gesundheitsamt müsse dann allerdings auch in der Lage sein, die Kontaktverfolgung der positiv Getesteten aufzunehmen. Und das jetzt, über die Feiertage. „Wir können nicht ganz Rottweil retten“, sagt Häring deshalb, und fügt an, dass es darum auch gar nicht gehe. Die Menschen sollten die angeordneten Ausgangsbeschränkungen einhalten, dann sei schon viel gewonnen. Und den Getesteten könne ein Schnelltest Gewissheit geben, dass sie ihre Verwandten besuchen können – oder eben nicht. „Eine Dame hat sich vorhin etwa 25 Mal bei uns bedankt, so erleichtert war sie“, erzählt der altgediente DRK-Mann.

    Nach vier Stunden kam nur noch der Anrufbeantworter

    Das Interesse an den Tests war laut Häring allerdings weit größer als die vom Land gelieferten 300 Schnelltests. Das Anmeldetelefon war gerade vier Stunden lang geschaltet, da waren die verfügbaren Termine vergeben. Wie viele Menschen darüber hinaus sich testen lassen wollten, kann Häring nicht sagen. „Wir haben dann den Anrufbeantworter eingeschaltet“, erklärt er bedauernd.

    Bis 13 Uhr läuft die Aktion in der Stadthalle noch. Dann haben 300 Menschen aus dem Kreis Rottweil ein wenig mehr Corona-Sicherheit. Und vorübergehend tränende Augen.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Der Test zu Covid-19 an diesem Heiligabend in der Stadthalle dient laut Kreis-DRK zum schnellen und qualitativen Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2. Dabei handelt es sich um einen vom Bundesinstitut für Arzneimittel zugelassenen Antigentest. 100-prozentige Sicherheit kann das Verfahren laut DRK nicht garantieren, da der Infektionsbeginn innerhalb der Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen vor der Testung nicht sicher festgestellt werden kann. Ist das Testergebnis negativ, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit aber keine Infektion vor. Die Aussagekraft hierfür liegt bei etwa 95 Prozent.

    „Werden Sie positiv getestet, sind Sie Coronavirus SARS-CoV-2-Virenträger und damit gesetzlich verpflichtet, sich unverzüglich in Quarantäne zu begeben, um nicht weitere Personen anzustecken“, informierte das DRK im Vorfeld. Der anschließende PCR-Test etwa in einer Fieberambulanz oder Teststelle ist Pflicht. Und: „Jede Covid19-Infektion muss an das Gesundheitsamt gemeldet werden.“

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    Angesichts dessen ist Kreisbereitschaftsleiter Häring ganz zufrieden mit dem örtlichen Angebot des DRK – 300 Menschen zu testen. „Andere schleusen 2000 durch“, sagt er. Das nachgeschaltete Gesundheitsamt müsse dann allerdings auch in der Lage sein, die Kontaktverfolgung der positiv Getesteten aufzunehmen. Und das jetzt, über die Feiertage. „Wir können nicht ganz Rottweil retten“, sagt Häring deshalb, und fügt an, dass es darum auch gar nicht gehe. Die Menschen sollten die angeordneten Ausgangsbeschränkungen einhalten, dann sei schon viel gewonnen. Und den Getesteten könne ein Schnelltest Gewissheit geben, dass sie ihre Verwandten besuchen können – oder eben nicht. „Eine Dame hat sich vorhin etwa 25 Mal bei uns bedankt, so erleichtert war sie“, erzählt der altgediente DRK-Mann.

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