ROTTWEIL. Vorab: Die in der Schlagzeile aufgeworfene Frage wird dieser kleine Beitrag nicht abschließend beantworten können. Jedenfalls benötigte die Uhr am Rottweiler Kapellenturm diesmal etwas länger, um sich der Sommerzeit anzupassen.
Genau genommen: mehr als drei Tage. Seit Sonntag, 27. März, gilt wieder die Sommerzeit. Die Zeit wurde um 2 Uhr nachts wieder um eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt. Diesmal machte die Uhr an der Rottweiler Kapellenkirche aber nicht mit. Erst seit dem gestrigen Mittwoch zeigt sie die korrekte, nun gültige Zeit an.
Wir haben nachgefragt, und zwar bei Berthold Hildebrand von der katholischen Kirchengemeinde. „Die elektrische Turmuhrsteuerung, die von den Funksignalen gespeist wird, hat aus unerklärlichem Grund an der Kapellenkirche bis heute gebraucht, um sich selbstständig auf die Sommerzeit umzustellen“, antwortete er am Mittwoch. Er vermutet, dass das Gerüst am Turm eine Rolle gespielt, den Funksignalempfang gestört haben könnte.
Am Mittwoch jedenfalls sei ein Uhrmacher zunächst im Rottweiler Münster gewesen. Dort habe er an der zweiten Glocke eine kleinere Reparatur vornehmen müssen, so Hildebrand. Der Uhrmacher habe dann auch nach der Uhr im Kapellenturm geschaut. „Und siehe da, sie hatte gerade selbst umgestellt.“
Es hatte ein Gutes und ein nicht so Gutes: Die Glocke der Kapellenkirche, die zum Gebet einlädt, tat dies nun nicht mehr wie üblich um 6.02 Uhr für rund zwei Minuten, sondern um 7.02 mitteleuropäischer Sommerzeit. Eine Stunde länger Ruhe für Langschläfer und solche, die mit der Zeitumstellung hadern und schlecht aus den Federn kommen. Im Gegenzug aber läutete sie natürlich dann um 23.02 Uhr ein letztes Mal zwei Minuten lang, gleichsam im festen Glauben, es sei jetzt 22.02 und man dürfe vor der verdienten Nachtruhe nochmals innehalten. Beziehungsweise, um den Tag ausklingen zu lassen. Denn danach schweigen die Glocken der Kirche bis zum frühen Morgen.
Inzwischen zeigt die Uhr die aktuelle Zeit, läuten die Glocken entsprechend.
Die nächste Zeitumstellung 2022 wird dann von Sommerzeit auf Winterzeit erfolgen, und zwar in rund sieben Monaten, am 30. Oktober. Dann wird die Nacht wieder um eine Stunde verlängert, morgens wird es früher hell, dafür ist es abends aber eine Stunde früher dunkel.
Wie Studien zeigen, lehnt das eine Mehrheit aller Menschen in Deutschland das jährlich wiederkehrende Ritual der Zeitumstellung ab.
„Wie Studien zeigen, lehnt das eine Mehrheit aller Menschen in Deutschland das jährlich wiederkehrende Ritual der Zeitumstellung ab.“ … und dennoch fahren die Deutschen die dies ablehnen gerne in Länder mit anderen Zeitzonen ….. muss man nicht verstehen. Des weiteren geniest man am Abend dass es länger hell ist und man draussen bei Helligkeit sitzen kann. Wer bekommt es denn mit wenn morgens die Sonne schon aufgegangen ist…….. Von daher – und nicht weil man Energie sparen würde – finde ich persönlich dieses „Ritual“ gut und ertragbar.