Im Central Kino in Rottweil wird am Dienstag, 4. Juni, ab 19.30 Uhr der Film „War and Justice“ gezeigt. Im Anschluss findet eine Diskussion mit dem Filmemacher Marcus Vetter und der ehemaligen Bundesinnenministerin und Juristin Herta Däubler-Gmelin statt. Die Zuschauer sind herzlich eingeladen, sich mit ihren Fragen aktiv zu beteiligen.
Der Dokumentarfilm „War and Justice“ könnte angesichts der Kriege in Ukraine und in Gaza, die großen politischen Einfluss auf Deutschland haben, kaum aktueller sein. Er erzählt die 25-jährige Geschichte des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in seiner Mission, die schwersten Verbrechen an der Menschheit zu beenden.
Doch können Kriegsverbrechen im Krieg überhaupt verhindert werden? Hat Ben Ferencz, ehemaliger Ankläger der Nürnberger Prozesse, recht, wenn er sagt, dass das größte Verbrechen der Krieg selbst ist? Im Mittelpunkt des Films stehen Benjamin Ferencz, der Argentinier Luis Moreno-Ocampo, der 2003 zum ersten Chefankläger ernannt wurde, und Karim Khan, der aktuelle Chefankläger des ICC. Die Regisseure Marcus Vetter und Michele Gentile folgen Luis Moreno Ocampo um die Welt, während er die Unterstützung der Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie gewinnt und gemeinsam mit Ferencz und Khan gegen Kriege im Kongo, in Libyen, Palästina und der Ukraine kämpft.
Im Laufe des Films bekommt ein komplexes juristisches Verfahren ein Gesicht
und der Zuschauer versteht, warum Angriffskriege, die Mutter aller Verbrechen, kaum vor Gericht gebracht werden können, wenn die größten Weltmächte – China, Russland, Indien und die Vereinigten Staaten – immer noch nicht
bereit sind, den ICC als globalen Gerichtshof anzuerkennen.
Im April 2023 stirbt Ferencz im Alter von 103 Jahren, doch Ocampo und Khan kämpfen ihm zu Ehren weiter, entschlossener denn je, allen Angriffskriegen ein Ende zu setzen. Denn Kriege ziehen Rache nach sich, Gerechtigkeit nicht.
Gibt es einen Ausweg aus dem Teufelskreis der Gewalt, den ein Internationaler Strafgerichtshof bieten könnte, wenn er von allen Staaten der Welt anerkannt würde und jeder Staatschef, der Kriegsverbrechen zulässt oder einen Angriffskrieg führt, zur Verantwortung gezogen würde?
Diese Frage geht der 88 Minuten dauernde Film(ab 16 Jahren) und die anschließende Diskussion mit dem Filmemacher Marcus Vetter und der ehemaligen Bundesinnenministerin und Juristin Herta Däubler-Gmelin nach, an der sich die Zuschauer mit ihren Fragen beteiligen können.
Veranstalter: Die Anstifter, mit freundlicher Unterstützung der Naturfreunde, der DFG-VK, pax christi, Gesellschaft Kultur des Friedens, Amnesty International, Fridays for Future und der MFG Baden-Württemberg.