Heute um 11 Uhr soll es soweit sein. Dann hat jahrelanges Warten ein Ende. Denn dann will der Inhaber der Waldschenke in Schömberg, Marco Koch, die Villa Duttenhofer in Rottweil übernehmen.
Es wurde bis zuletzt möglichst geheim gehalten. Der „Schwarzwälder Bote“ plauderte es dennoch aus, ohne jede Bestätigung, nur, weil das Waldschenke-Fahrzeug mal vor der Villa Duttenhofer gesehen worden war. Und auch, weil ein führender CDU-Stadtrat seinen Mund nicht halten konnte.
Jetzt aber hat es die Stadtverwaltung Rottweil offiziell gemacht: Um 11 Uhr soll im Rahmen eines Pressegesprächs der Mietvertrag zwischen Waldschenke-Wirt Koch und der Activ Immobilien GmbH unterzeichnet werden. Koch soll das gastronomische Angebot in der Villa übernehmen.
Vermieter ist hier übrigens nicht die Activ Group, die die neue Jugendherberge in Rottweil schon umgebaut hat und die am Nägelesgraben ein Neckar-Center, ein Wohn- und Geschäftshaus errichten will. Die Sanierung der Villa Duttenhofer ist ein privates Projekt von Andreas Dünkel, Geschäftsführer der Activ Group. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
In Vertretung Dünkels hat in den vergangenen Monaten zu den Themen Jugendherberge, Neckar-Center und Villa immer Frank Dörflinger, ebenfalls Activ-Group-Geschäftsführer, fungiert. Er sagte der NRWZ vor rund 14 Tagen, wer der künftige Mieter und Wirt an Rottweils guter Adresse sein werde. Er bat jedoch darum, den Namen bis zum heutigen Tage nicht zu veröffentlichen. Aus Rücksicht auf den Mieter, der bis zuletzt offenbar um Vertragsdetails verhandelt hat.
Es sollte jemand wie Koch werden, ein Inhaber eines Familienbetriebs, ein erfahrener Wirt, der deutsche Küche bietet. „Wir hatten viele Angebote, wollten aber genau so jemanden“, so Dörflinger zur NRWZ.
Um 11 Uhr soll Koch dann live den Mietvertrag unterschreiben. Erwartet werden neben dem Architekten und dem Projektmanager seitens der Activ Group auch Oberbürgermeister Ralf Broß, Bürgermeister Dr. Christian Ruf und Stadtbau-Chef Peter Hauser.
Um die Villa hatte es zuletzt auf kommunalpolitischer Ebene immer wieder ein Gerangel gegeben. So wollten die Freien Wähler der Activ Group das Projekt entziehen, die Stadt dazu bringen, den Vertrag zu kündigen. Sie erhielten im ersten Anlauf keine Mehrheit im Gemeinderat. Und nahmen nach dem zweiten Anlauf ihren Antrag angesichts der bevorstehenden Mietvertrags-Unterzeichnung zurück.