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    Villa Duttenhofer: Die Freien Wähler haben die Geduld verloren, die übrigen Stadträte nicht

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    „Unansehnlicher Fremdkörper, passieren tut nichts.“ Die Freien Wähler wollen das Projekt Villa Duttenhofer dem Investor wegnehmen. Damit setzen sie sich am Mittwoch im Gemeinderat nicht durch. 

    Der Investor beim Projekt Villa Duttenhofer steht nach Informationen der NRWZ kurz vor der Bekanntgabe eines Pächters. Weiterhin laufen offenbar die Verhandlungen. Frank Dörflinger Geschäftsführer der Activ-Group, hatte das vor Wochen der NRWZ gesagt. Und kann, auch auf aktuelle Nachfrage hin, noch keine weiteren Angaben machen.

    Die Freien Wähler sind indessen ungeduldig geworden. Sehr ungeduldig. Es reicht ihnen, genau genommen. Sie wollen den Vertrag der Stadt mit der Activ-Group aus Schemmerhofen vorzeitig beenden. „Dieser scheußliche Glaskasten an der Villa Duttenhofer – da muss doch jetzt mal was gehen“, forderte Dr. Peter Schellenberg im Namen der Freien Wähler. Wie es nach dem Stopp weiter gehen soll, sagte er nicht.

    Doch: Er habe heute „ganz interessante Telefonate geführt, wonach es offenbar etwas ganz Interessantes zu berichten gibt“, so Schellenberg andererseits. Wenn also wirklich eine Entscheidung bevorstehe, dann könnten die Freien Wähler ihren Antrag auch zurück ziehen.

    Was Schellenberg wollte: Die Verwaltung unbedingt zu einer Aussage bewegen. Diese ziert sich. Kann keine Stellung nehmen zu ihren nun mal nicht öffentlichen Verhandlungen mit dem Investor. Gerade bei der Villa Duttenhofer: Dort investiere ein Herr Dünkel als Privatmann. Klar – er ist auch Geschäftsführer der Activ-Group. Aber in diesem Falle eben Privatmann. Mit vollem Namen Andreas Dünkel.

    Oberbürgermeister Ralf Broß habe nochmal mit beiden gesprochen. Mit Dörflinger und Dünkel. Die Gespräche mit einem Pächter der Villa seien zum Abschluss gekommen, habe man ihm versichert. Pächter und Verpächter seien sich einig geworden. Der Pachtvertrag sei unterschriftsreif. In den nächsten Tagen würde die Öffentlichkeit informiert. Der Name des Pächters, „der natürlich von Interesse ist“, könne aber noch nicht bekannt gegeben werden: „Wir haben Stillschweigen vereinbart“, so Broß.

    Günter Posselt (CDU) wies das Ansinnen der Freien Wähler zurück. Es gehe etwas in der Villa Duttenhofer, man müsse nur mal mit offenen Augen vorbei oder auch mal hinein gehen. Der Investor habe zudem versichert, dass die Verhandlungen mit einem Mieter in der Endphase seien. Die entsprechende Geduld müsse nun eben noch aufgebracht werden.

    Auch habe der Investor die Villa zwar durchaus kurzfristig vermieten können. Doch hätten die erstbesten Interessenten nicht zum Anspruch des Projekts gepasst.

    Jetzt gebe es einen offenbar passenden Investor zu dem Projekt, das eine gehobene Gastronomie als Ziel hat. 

    Posselt argumentierte mit selber Stoßrichtung auch in Richtung des Activ-Group-Projekts am Nägelesgraben. Auch dort stehe der Investor doch vor dem Start, hier vor einem Baubeginn in wenigen Monaten. Auch dieses Projekt wollten die Freien Wähler dem Investor entziehen.

    Weitere Stadträte pflichteten Posselt bei. Reiner Hils (FFR) bezeichnete den Antrag der Freien Wähler als „Populismus“. Und doch: Es sei schade, dass jahrelang nichts passiert sei, so Dr. Michael Gerlich von der FDP. Mit dem Antrag hätten die Freien Wähler wohl eine Drohkulisse aufbauen wollen. Druck zu machen, sei sicher richtig, „aber so macht man keinen Druck.“

    Die Stadtverwaltung hatte vor der Sitzung auf eine Stellungnahme verzichtet. Einfacher Grund: Sie hält weiter zum Investor, sieht keinen Grund für einen Abbruch der Verträge. Sie sieht eine unveränderte Situation. 

    Bürgermeister Dr. Christian Ruf warnte vor einem möglichen Zeit raubenden Rechtsstreit, wenn die Stadt nun die Verträge beenden würde. 

    Die Freien Wähler zogen am Ende ihren Antrag zurück. Die Information der Stadtverwaltung habe zur Aufklärung beigetragen.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Das interessiert diese Woche

    „Unansehnlicher Fremdkörper, passieren tut nichts.“ Die Freien Wähler wollen das Projekt Villa Duttenhofer dem Investor wegnehmen. Damit setzen sie sich am Mittwoch im Gemeinderat nicht durch. 

    Der Investor beim Projekt Villa Duttenhofer steht nach Informationen der NRWZ kurz vor der Bekanntgabe eines Pächters. Weiterhin laufen offenbar die Verhandlungen. Frank Dörflinger Geschäftsführer der Activ-Group, hatte das vor Wochen der NRWZ gesagt. Und kann, auch auf aktuelle Nachfrage hin, noch keine weiteren Angaben machen.

    Die Freien Wähler sind indessen ungeduldig geworden. Sehr ungeduldig. Es reicht ihnen, genau genommen. Sie wollen den Vertrag der Stadt mit der Activ-Group aus Schemmerhofen vorzeitig beenden. „Dieser scheußliche Glaskasten an der Villa Duttenhofer – da muss doch jetzt mal was gehen“, forderte Dr. Peter Schellenberg im Namen der Freien Wähler. Wie es nach dem Stopp weiter gehen soll, sagte er nicht.

    Doch: Er habe heute „ganz interessante Telefonate geführt, wonach es offenbar etwas ganz Interessantes zu berichten gibt“, so Schellenberg andererseits. Wenn also wirklich eine Entscheidung bevorstehe, dann könnten die Freien Wähler ihren Antrag auch zurück ziehen.

    Was Schellenberg wollte: Die Verwaltung unbedingt zu einer Aussage bewegen. Diese ziert sich. Kann keine Stellung nehmen zu ihren nun mal nicht öffentlichen Verhandlungen mit dem Investor. Gerade bei der Villa Duttenhofer: Dort investiere ein Herr Dünkel als Privatmann. Klar – er ist auch Geschäftsführer der Activ-Group. Aber in diesem Falle eben Privatmann. Mit vollem Namen Andreas Dünkel.

    Oberbürgermeister Ralf Broß habe nochmal mit beiden gesprochen. Mit Dörflinger und Dünkel. Die Gespräche mit einem Pächter der Villa seien zum Abschluss gekommen, habe man ihm versichert. Pächter und Verpächter seien sich einig geworden. Der Pachtvertrag sei unterschriftsreif. In den nächsten Tagen würde die Öffentlichkeit informiert. Der Name des Pächters, „der natürlich von Interesse ist“, könne aber noch nicht bekannt gegeben werden: „Wir haben Stillschweigen vereinbart“, so Broß.

    Günter Posselt (CDU) wies das Ansinnen der Freien Wähler zurück. Es gehe etwas in der Villa Duttenhofer, man müsse nur mal mit offenen Augen vorbei oder auch mal hinein gehen. Der Investor habe zudem versichert, dass die Verhandlungen mit einem Mieter in der Endphase seien. Die entsprechende Geduld müsse nun eben noch aufgebracht werden.

    Auch habe der Investor die Villa zwar durchaus kurzfristig vermieten können. Doch hätten die erstbesten Interessenten nicht zum Anspruch des Projekts gepasst.

    Jetzt gebe es einen offenbar passenden Investor zu dem Projekt, das eine gehobene Gastronomie als Ziel hat. 

    Posselt argumentierte mit selber Stoßrichtung auch in Richtung des Activ-Group-Projekts am Nägelesgraben. Auch dort stehe der Investor doch vor dem Start, hier vor einem Baubeginn in wenigen Monaten. Auch dieses Projekt wollten die Freien Wähler dem Investor entziehen.

    Weitere Stadträte pflichteten Posselt bei. Reiner Hils (FFR) bezeichnete den Antrag der Freien Wähler als „Populismus“. Und doch: Es sei schade, dass jahrelang nichts passiert sei, so Dr. Michael Gerlich von der FDP. Mit dem Antrag hätten die Freien Wähler wohl eine Drohkulisse aufbauen wollen. Druck zu machen, sei sicher richtig, „aber so macht man keinen Druck.“

    Die Stadtverwaltung hatte vor der Sitzung auf eine Stellungnahme verzichtet. Einfacher Grund: Sie hält weiter zum Investor, sieht keinen Grund für einen Abbruch der Verträge. Sie sieht eine unveränderte Situation. 

    Bürgermeister Dr. Christian Ruf warnte vor einem möglichen Zeit raubenden Rechtsstreit, wenn die Stadt nun die Verträge beenden würde. 

    Die Freien Wähler zogen am Ende ihren Antrag zurück. Die Information der Stadtverwaltung habe zur Aufklärung beigetragen.

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