Weniger Autos, dafür mehr Fußgänger und Radfahrer in Rottweils Innenstadt. Das war von Beginn an eine Kernforderung von Forum für Rottweil. Der Verkehrsversuch Ende 2023 hat gezeigt, wie schwer Veränderungen umzusetzen sind. Auf Einladung des Forums wirft der Verkehrsexperte Dr.-Ing. Christoph Hupfer am Freitag, 17. Mai, um 19.30 Uhr, im Oberen Solbad einen kritischen Blick von außen auf Rottweils Mobilität und denkt über Szenarien für die Zukunft nach.
Rottweil. Lebensqualität und Mobilität – lässt sich beides ohne Schmerzen unter einen Hut bringen? Ist eine Stadt attraktiver mit mehr oder weniger Verkehr? Wie kann das gehen – eine verkehrsberuhigte Rottweiler Innenstadt? Auf diese Fragen, die Rottweil seit vielen Jahrzehnten bewegen, entwickelt der renommierte Verkehrsplaner Antworten. Nach seinem öffentlichen Vortrag im Oberen Solbad in der Oberamteigasse, gegenüber der Jugendherberge, beantwortet Hupfer Fragen aus dem Publikum.
Hupfer ist Professor für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik in Karlsruhe und Leiter des baden-württembergischen Instituts für nachhaltige Mobilität (BWIM). Er ist Spezialist für die Themenbereiche Mobilitätsplanung und -management. Hupfer gilt als einer der führenden Köpfe der Verkehrswende in Deutschland und hat mit dem Projekt ‚GO Karlsruhe‘ im Jahr 2020 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Forschung gewonnen.
In interdisziplinären Teams und in Kooperation mit Akteur*innen vor Ort entwickelt er praxiswirksame Lösungen für Verkehrsthemen. Vor wenigen Wochen leitete er für mehrere Tage einen bürgerschaftlich angelegten Verkehrs-Workshop in Sulz.
Das TV-Wissenschaftsmagazin Planet Wissen schrieb über ihn: „Professor Christoph Hupfer möchte unsere Städte wieder mit mehr Leben füllen. Dazu wird Platz benötigt, den im Moment noch die Autos einnehmen. „Dort, wo ein Auto steht, sagt Hupfer, kann ich mich nicht mit Freunden treffen oder mit einem Kind Ball spielen.“
Für die Verwirklichung dieser Utopie hat Hupfer viele Ideen: Radschnellwege und ÖPNV ausbauen, Pop-Up-Radwege in den Städten, Rufbusse und Fahrgemeinschaften. „Wir müssen einfach experimentierfreudig sein, Verkehrsalternativen ausprobieren“, so sein Credo. Das Wichtigste aber ist: „Wir müssen in den Menschen die Sehnsucht nach einer lebenswerten Stadt erwecken!“