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    NRWZ.deRottweil"Unverschämtheit" - Anwohner wird geblitzt, Ordnungsamt erklärt sich

    „Unverschämtheit“ – Anwohner wird geblitzt, Ordnungsamt erklärt sich

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    ROTTWEIL. Als Anwohner geblitzt, weil er mal ein wenig zu schnell war. Und die eigentlichen Bösewichte, die Raser und Poser – für die er den Stadtsheriff angefordert hatte -, die kommen davon. So lässt sich die Beschwerde eines Rottweiler Bürgers zusammenfassen, die er unter Einbeziehung der örtlichen Presse beim Rottweiler Ordnungsamt eingelegt hat. Dieses erklärt sich auf Nachfrage der NRWZ.

    Es geht um den Waldtorort, die Waldtorstraße in Rottweil. Jürgen T. (Name von der Redaktion geändert) wohnt dort, parkt auf einem privaten Stellplatz, der direkt in die Waldtorstraße mündet. Dort sind 20 Kilometer pro Stunde vorgegeben, es ist ein sogenannter verkehrsberuhigter Geschäftsbereich.

    Zu „heißen Zeiten“ soll geblitzt werden

    Weil es dort Autoposer, Raser und zu schnelle und laute Motorräder gebe, hat sich Jürgen T. nach eigenen Angaben immer wieder ans Ordnungsamt der Stadt gewandt. „Seit Jahren versuche ich, beim Ordnungsamt zu erreichen, dass zu den wirklich heißen Zeiten am Abend und in der Nacht entsprechend kontrolliert wird“, schreibt er. Denn das bedeute „erstens für uns Anwohner eine ziemliche Lärmbelästigung“, andererseits stelle es „auch eine wirkliche Gefährdung für die Leute, die abends in größeren Gruppen auf der Straße stehen“, dar.

    Der Erfolg seiner jüngsten Einlassung beim Ordnungsamt habe nun darin bestanden, dass erst Tage später am frühen Morgen der bekannte Blitzeranhänger auf einem Parkplatz abgestellt worden sei. Und der habe nun vor allem die Fahrer erwischt, die tagsüber statt 20 eben 25 oder mehr gefahren seien, so T. weiter. „Der Buschfunk hat natürlich den Fakt in einschlägigen Kreisen verbreitet“, hat er beobachtet. Und: „Die Raser waren in dem Moment wieder zur Stelle, als das Teil verschwunden war.“

    Er selbst auch, aber das aus Versehen, wie sich zeigt.

    Nun erwischt es den Anwohner selbst

    Er habe an jenem Tag gegen 11.30 Uhr seine Frau zum Bahnhof fahren wollen. Sein Weg: die Schramberger Straße Richtung Heimburgerkreisel. „Da hat es mich erwischt“, so T. „Fünf Meter vor dem Schild, das die 20er-Zone aufhebt, stand ein schwarzes Auto mit Karlsruher Kennzeichen und die Herrschaften da drinnen haben tatsächlich Tempokontrolle stadtauswärts gemacht, kurz bevor man wieder 50 fahren darf“, hat er beobachtet. Die Zahl fünf schreibt er in Großbuchstaben: „FÜNF“ Meter.

    Er habe später „den Herrn im Auto angesprochen, was das solle und bekam zur Antwort, die Bürger Rottweils wollten das so“, berichtet T. weiter.

    Er sieht das anders: nämlich, „dass man hier eine sehr bequeme Möglichkeit nutzt, den Rottweiler Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.“ Zu dieser Tageszeit sei dort kein Raser unterwegs, das seien „harmlose Menschen, die nach der Kurve beim Café Lehre langsam wieder Gas geben und dann mit höchstens 30 Kilometern pro Stunde geblitzt werden“. Billig ist dieser „harmlose“ Spaß allerdings nicht. Mit dem Pkw innerhalb einer geschlossenen Ortschaft mit 10 km/h zu schnell gefahren, abzüglich 3 km/h Toleranz bleiben noch 7 km/h. Macht 30 Euro Bußgeld. Die kostet es ab gefahrenen 24 Kilometern pro Stunde.

    „Eine einzige Unverschämtheit“

    T. urteilt: „Ich sehe darin keinerlei Sinn, die Gefahr durch rücksichtslose Raser und zu schnelle Motorräder wird durch solche Maßnahmen zur falschen Zeit und an falscher Stelle nicht im Geringsten reduziert, aber die Akzeptanz für eine eigentlich wichtige Maßnahme wird verringert.“ Und kommt zum Schluss: „Für mich ist das nur noch eine einzige Unverschämtheit.“

    „Nie verkehrt“

    Auf Nachfrage erklärt das Rottweiler Ordnungsamt, dass es eigentlich keine richtigen und falschen Zeiten gebe, zu denen geblitzt wird. „Im Bereich der Innenstadt, in der Fußgänger, Fahrradfahrer und Kinder unterwegs sind, ist ein Standort für eine Geschwindigkeitskontrolle nie verkehrt“, heißt es aus der Behörde. Diese verweist zudem darauf, dass der gewählte Blitzerstandort „im Umfeld eines Fußgängerüberwegs“ gelegen habe.

    Der Mess-Standort sei zudem bereits mehrfach ausgewählt worden „und hat sich in der Praxis bewährt“, so die Antwort aus dem Ordnungsamt.

    Es werde zudem nicht genau dort gemessen, wo das Fahrzeug steht. „Der Mess-Bereich kann deutlich vor dem Fahrzeug liegen.“

    „Vielzahl der Verstöße“

    Um die Messzeiten wie von Jürgen T. gefordert auch in Abend- und Nachtstunden auszudehnen, setze die Stadt den mobil verwendbaren Blitzanhänger ein, der sei eigens auch dafür erworben worden. „Im Übrigen weisen wird darauf hin, dass gerade diese Blitzanhänger eine präventive Wirkung entfaltet und außerdem spricht die Vielzahl der ermittelten Verstöße für sich“, so das Ordnungsamt in seiner Argumentation abschließend.

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    8 Kommentare

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    Henry H
    Henry H
    2 Jahre her

    Ich finde, manchmal erwischt es eben doch die richtigen. Cool

    Lou Weber
    Lou Weber
    2 Jahre her

    Die 5m Abstand zum 20-Ende-Schild sind übrigens auch der Wut des Wutbürgers geschuldet. Und meilenweit übertrieben.

    Der KA-Caddy steht beim El Greco immer (!) auf dem Taxi-Stellplatz. Und der ist nun mal 50m vom 20-Ende-Schild entfernt. Zumal, wie das Ordnungsamt richtig vermerkt, die Geschwindigkeit nicht direkt auf Höhe des Fahrzeugs gemessen wird. Messstelle war also ca. 70-80m vor dem 20-Ende-Schild.

    Den Strafzettel kassiert er selber also berechtigt. Ansonsten hat er aber recht, der Wutbürger Jürgen T.

    Jürgen T.
    Jürgen T.
    Antwort auf  Lou Weber
    2 Jahre her

    Also, ich hab mir heute die örtliche Situation nochmal angeschaut. Der Candy stand definitiv nicht auf dem Taxiplatz, sondern ein Platz weiter stadtauswärts. Grob gemessen sind das etwa 20 meter weg vom Schild. Wenn man noch ein paar Meter zum Messpunkt addiert, dann wird’s realistisch. Wenn man nun die etwa 30 Meter nimmt, dann sind die auch mit Tempo 20 schnell durchfahren. Natürlich ist rechtlich die Sache klar. In der Tempo 20-Zone gilt Tempo 20, überall, auch auf dem letzten Zentimeter. Und das gilt auch für Alle. Was mich empört ist das völlige Fehlen von Verhältnismäßigkeit bei dieser Massnahme. Wie ich schon geschrieben habe, gibt es ein paar Meter weiter um die Ecke wesentlich mehr Bedarf, weil dort wirklich schnell gefahren wird, genau wie zwischen El Greco und Heimburger, da drehen die Burschen nämlich auch gewaltig auf. Aber das muss man ja jetzt nicht endlos weiter debattieren. Übrigens, wer mich unbedingt beleidigen will, darf gerne den Begriff „Wutbürger“ benutzen. Wer das aber eigentlich nicht vorhat, kann sich ja auch was Netteres überlegen

    Jürgen T.
    Jürgen T.
    2 Jahre her

    Hallo, hier ist Jürgen T.
    Danke, dass Sie über das Vorkommnis geschrieben haben. Ich bekam heute eine aus meiner Sicht unzureichende Antwort von Frau Glatthaar, die ich auch inzwischen beantwortet habe. Die Behauptung, es sei immer die richtige Zeit ist aus wirtschaftlicher Sicht der Stadt natürlich richtig. Bei Tageslicht erwischt man eine Menge Leute, die eigentlich nicht zur Kategorie der notorischen Verkehrssünder gehören, aber in der Summe kommt natürlich schon ordentlich was zusammen.

    Ich hatte übrigens an der gleichen Stelle, aber in anderer Richtung schon einmal Kontakt mit so einem Blitzer. Die Auffahrt zu meinem Parkplatz ist direkt hinter dem Lehregarten, wo im Sommer bewirtet wird. Wenn ich dort hochfahre, muss ich vorher auf Null herunterbremsen und dann im ersten Gang langsam hochfahren. So, das habe ich früher täglich mehrmals tun müssen, inzwischen bin ich Rentner und fahre nur noch mit dem Auto, wenn unbedingt nötig. Wenn man jetzt also Richtung Lehre fährt, kann es passieren, dass man noch etwas schneller ist als 20, aber noch im Bremsvorgang. Trotzdem wird dort geblitzt. Die Raser drehen dann in der Kurve voll auf und haben am schwarzen Tor schon locker 70-80 Sachen drauf, würde ich mal schätzen. Aber dort steht so gut wie nie ein Blitzer. Ich hatte schon vorgeschlagen, vor dem Schwarzen Tor z.B. eine Blitzersäule fest zu installieren. Die würde beide Richtungen abdecken und die Straße sauber halten. Stattdessen wird so ein blöder Anhänger für viel Geld angeschafft, der oft an den unmöglichsten Stellen abgestellt wird.

    Vor längerer Zeit wurde ich abends gegen 22 Uhr Zeuge einer Verfolgungsjagd zweier hochgerüsteter Daimler-Autos direkt vor unserer Haustüre. Die kamen mit irrem Tempo beim Lehre um die Kurve Richtung Schlachthofstraße und haben dann noch so richtig aufgedreht. Das, obwohl z.B. vor dem Harp eine Menge Leute herumgestanden sind. Stellen Sie sich vor, da verliert einer in der Kurve die Kontrolle und fährt in die Menschen hinein! Aber das wird vom Ordnungsamt ignoriert. Auf meine damalige Einlassung hin wurde dann später mal der Anhänger vor der türkischen Schneiderei auf dem Parkplatz abgestellt, wahrscheinlich schon um 6 Uhr morgens. Bis zum Abend wusste es dann auch der dümmste Poser, dass er besser woanders herumposen sollte. Aber am Vormittag hat das Teil in Serie geblitzt. Lauter harmlose Menschen, die mit irgendwas zwischen 20 und 30 unterwegs waren. Da kam sicher eine Menge Kies in die Kasse. Die Raser waren dann zwei Tage später wieder zur Stelle. So geht das seit Jahren, wir hören den Lärm der Motoren und der aufgemotzten Auspuffanlagen und können nichts tun. Rottweil, eine echt lebenswerte Stadt!

    Michael Langguth
    Michael Langguth
    2 Jahre her

    Dann reden wir doch mal darüber, dass bei den Schulen 30er Schilder stehen, die eigentlich in den Schulferien zugeklappt sein sollten. Waren sie in den Osterferien nicht. Ok, kann ja mal vorkommen, dass der Bauhof nicht dazu kommt.

    Komisch nur: Am letzten Freitag der Ferien stand dann plötzlich der Blitzer da und hat alle Vorurteile bestätigt.

    Von wegen Lärm: Lärm und Geschwindigkeit sind innerorts zwei paar Stiefel. Lärm gibts „legalen“ und „illegalen“. Sprich: Rein durch die Fahrweise verursacht, oder eben zusätzlich, sagen wir mal: mit technischer Unterstützung. Stichwort z.B. per App „optimierbare“ Klappen.

    Bei letzteren sollte man ansetzen. Aber das wäre halt Arbeit und ist nicht damit getan, einen Hänger eine Weile abzustellen und arbeiten zu lassen. Da wird man pro Abend auch nur einen kriegen, weil sich das natürlich rumspricht. Aber wenn man der Sorte Lärm, der wirklich stört beikommen will, ist das der Weg. Alles andere ist nur Alibi, was Leute wie „Jürgen T.“ m.E. völlig zurecht verärgert. Aber man verdient als Stadt damit halt Geld, wo man beim anderen Ansatz hingegen Manpower investieren müsste.

    Ganz ehrlich: Ob einer mit 40 oder 60 vorbeifährt ist mir relativ egal. Es ist ein Geräusch, das anschwillt und wieder abschwillt. Schaltet er aber direkt vor der Hütte (oder auf der Höhe vom Blitzer) bei 30 mit optimierter Software und offener Klappe, steht man halt im Bett.

    Wir hatten ausreichend Kräfte, während Corona allen möglichen Unsinn zu überwachen. Wie wäre es denn, mal in der Richtung aktiv zu werden?

    Ekkehard
    Ekkehard
    Antwort auf  Michael Langguth
    2 Jahre her

    Dem gibt es nichts hinzuzufügen, 100% richtig.

    Andreas Beck
    Andreas Beck
    2 Jahre her

    Gut so.

    Lou Weber
    Lou Weber
    2 Jahre her

    Ich kann ihn verstehen, in der grundsätzlichen Sache. Mir geht es in einer anderen Ecke ähnlich. Nur dass das Ordnungsamt mich komplett ignoriert, Blitzer gab es noch nie und selbst Falschparker vor der Einfahrt interessieren wenig. Dabei wohnt eine der Damen sogar in der Straße und sieht das Elend jeden Tag. Aber so ist das in der Broß-Verwaltung eben.
    Der Blitzanhänger ist schön und nett, aber er hilft gegen die „Profis“ nicht. Den Dinger sieht man von Weitem, der taugt für Profis nur zur Belustigung. An sich lohnt sich das Ding aber schon. Ich habe es zufällig mal 30min beobachtet, als es in der Waldtorstraße stand. Das war ein wahres Blitzlichtgewitter. Allerdings, normal steht das Ding ja je nach Akku 10-14 Tage an einer Stelle. Hier wurde es bereits nach 2 Tagen wieder abgebaut und in die Untere Hauptstraße versetzt. Warum? Sieht wirklich nur nach „Alibi-Blitzen weil der Jürgen T. halt gegoscht hat“ aus.

    Was wirklich hilft sind die KA-Caddys. Wenn auch hier die Profis ein geschultes Auge haben und meist entkommen. Aber die Trefferquote ist hier deutlich höher. Leider hat der immermüde Mitarbeiter hinter dem Lenkrad offensichtlich keine Lust auf Arbeit in den Abend- oder Nachtstunden. Daher steht das Ding nur tagsüber an den Straßen.

    Und: Natürlich gilt die Geschwindigkeit immer und wer geblitzt wird, der darf natürlich gerne fluchen und zetern, aber letztlich die Schuld bei sich selbst suchen. Regel ist Regel. Geht mir auch so. Hier irrt Jürgen T. also, auch wenn der Ärger menschlich ist.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Zu „heißen Zeiten“ soll geblitzt werden

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    Er selbst auch, aber das aus Versehen, wie sich zeigt.

    Nun erwischt es den Anwohner selbst

    Er habe an jenem Tag gegen 11.30 Uhr seine Frau zum Bahnhof fahren wollen. Sein Weg: die Schramberger Straße Richtung Heimburgerkreisel. „Da hat es mich erwischt“, so T. „Fünf Meter vor dem Schild, das die 20er-Zone aufhebt, stand ein schwarzes Auto mit Karlsruher Kennzeichen und die Herrschaften da drinnen haben tatsächlich Tempokontrolle stadtauswärts gemacht, kurz bevor man wieder 50 fahren darf“, hat er beobachtet. Die Zahl fünf schreibt er in Großbuchstaben: „FÜNF“ Meter.

    Er habe später „den Herrn im Auto angesprochen, was das solle und bekam zur Antwort, die Bürger Rottweils wollten das so“, berichtet T. weiter.

    Er sieht das anders: nämlich, „dass man hier eine sehr bequeme Möglichkeit nutzt, den Rottweiler Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.“ Zu dieser Tageszeit sei dort kein Raser unterwegs, das seien „harmlose Menschen, die nach der Kurve beim Café Lehre langsam wieder Gas geben und dann mit höchstens 30 Kilometern pro Stunde geblitzt werden“. Billig ist dieser „harmlose“ Spaß allerdings nicht. Mit dem Pkw innerhalb einer geschlossenen Ortschaft mit 10 km/h zu schnell gefahren, abzüglich 3 km/h Toleranz bleiben noch 7 km/h. Macht 30 Euro Bußgeld. Die kostet es ab gefahrenen 24 Kilometern pro Stunde.

    „Eine einzige Unverschämtheit“

    T. urteilt: „Ich sehe darin keinerlei Sinn, die Gefahr durch rücksichtslose Raser und zu schnelle Motorräder wird durch solche Maßnahmen zur falschen Zeit und an falscher Stelle nicht im Geringsten reduziert, aber die Akzeptanz für eine eigentlich wichtige Maßnahme wird verringert.“ Und kommt zum Schluss: „Für mich ist das nur noch eine einzige Unverschämtheit.“

    „Nie verkehrt“

    Auf Nachfrage erklärt das Rottweiler Ordnungsamt, dass es eigentlich keine richtigen und falschen Zeiten gebe, zu denen geblitzt wird. „Im Bereich der Innenstadt, in der Fußgänger, Fahrradfahrer und Kinder unterwegs sind, ist ein Standort für eine Geschwindigkeitskontrolle nie verkehrt“, heißt es aus der Behörde. Diese verweist zudem darauf, dass der gewählte Blitzerstandort „im Umfeld eines Fußgängerüberwegs“ gelegen habe.

    Der Mess-Standort sei zudem bereits mehrfach ausgewählt worden „und hat sich in der Praxis bewährt“, so die Antwort aus dem Ordnungsamt.

    Es werde zudem nicht genau dort gemessen, wo das Fahrzeug steht. „Der Mess-Bereich kann deutlich vor dem Fahrzeug liegen.“

    „Vielzahl der Verstöße“

    Um die Messzeiten wie von Jürgen T. gefordert auch in Abend- und Nachtstunden auszudehnen, setze die Stadt den mobil verwendbaren Blitzanhänger ein, der sei eigens auch dafür erworben worden. „Im Übrigen weisen wird darauf hin, dass gerade diese Blitzanhänger eine präventive Wirkung entfaltet und außerdem spricht die Vielzahl der ermittelten Verstöße für sich“, so das Ordnungsamt in seiner Argumentation abschließend.

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