Eigentlich wollten sie es alle, aber sie diskutierten eine Stunde lang darüber. Schließlich aber stimmte der UBV-Ausschuss des Gemeinderats einmütig für die Einführung des Car-Sharings in Rottweil (wir berichteten).
Rottweil – Muss denn die Stadt die Ladesäulen bezahlen? Und sind die drei ausgesuchten Standorte für die Miet-Fahrzeuge wirklich die besten? Das waren zwei der Fragen, die die Räte stellten.
Vor allem aber: Sind sechs Fahrzeuge wirklich genug für dieses neuartige Angebot? Sollte man nicht gleich mehr Fahrzeuge bestellen? Denn so las die Mehrheit der Räte (und die NRWZ) offensichtlich die Vorlage – weil sechs Ladestationen erstellt werden. Doch Katrien Weeber, die erstmals für das Carsharing-Unternehmen Deer GmbH in einem Gemeinderat die Firma und die Pläne vorstellte, musste einräumen: Es gibt zu Beginn je Standort nur ein Fahrzeug, insgesamt also drei in Rottweil (verblüffte Nachfrage von Sailer: „Und das soll reichen?“). In anderen Städten, so erklärte Fachbereichsleiter Rudolf Mager, hätte das Car-Sharing mit einem Fahrzeug begonnen. Es nütze nichts, wenn die Fahrzeuge nur rumstehen, hieß es. Aber wenn sich das in Rottweil bewähre und die Nachfrage größer sei, könnten auch mehr Fahrzeuge bereitgestellt werden. Zu der Anregung von Hermann Breucha (FWV), auch in den Teilorten, zumindest den größeren, solle ein Fahrzeug bereitgestellt werden, sagte Mager klar: „Wenn die Bedingung ist, in die Teilorte zu gehen, gibt’s kein Car-Sharing.“
Die Stadt zahlt die Ladesäulen, weil sie ihr gehören, gab es auf oben erwähnte Fragen als Antwort. Und die Standorte seien bewusst an den Bahnhof und den Rand der Innenstadt gelegt worden, um nicht die besten Parkplätze zu belegen. Gerne hörten die Räte auch, dass die Ladesäulen auch für Privat-Autos offen stehen.
Am Ende gab es ein einstimmiges Ja. Damit ist das auch beschlossen, denn der Ausschuss kann hier entscheiden.