Erneut hat sich auf der A 81 bei Rottweil ein schwerer Unfall ereignet, erneut ist ein Fahrzeug wuchtig auf ein anderes aufgefahren. Und erneut hatten die Beteiligten Glück im Unglück: Es blieb glücklicherweise bei zwei leicht Verletzten.
Rottweil – Der Unfall könnte auf unachtsames Ausscheren zurückzuführen sein. Laut einer Unfallermittlerin vor Ort stelle sich das Schadensbild nach einer ersten Einschätzung so dar, dass der Fahrer eines ausscherenden Wagens einen überholenden zweiten übersehen hat. Dieser prallte dann wuchtig dem ersten ins Heck. Geschehen ist das auf der A 81 Stuttgart Richtung Singen zwischen Rottweil und Villingen-Schwenningen.
Die Insassen der Fahrzeuge konnten sie aus eigener Kraft verlassen. Der Fahrer des überholenden Wagens, eines hochmotorisierten Mercedes, kam offenbar buchstäblich mit einem blauen Auge davon. Wie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Marcus Stotz, an der Einsatzstelle erklärte, zähle man zwei Leichtverletzte. Es sei unklar, ob sie überhaupt ins Krankenhaus eingeliefert werden müssten.
Während er Alarmierung musste die Leitstelle von einem deutlich schwereren Unfallbild ausgegangen sein. Allein drei Rettungswagen, einer von der Johanniter Unfallhilfe, zwei vom DRK, sind an die Einsatzstelle entsandt worden. Zudem ein Notarzt und der Organisatorische Leiter.
Die Insassen des überholenden Wagens hatten offenbar Glück. Nach dem Aufprall schoss der Mercedes eine Böschung hinauf und pflügte durch das Gebüsch. Dort stand kein Baum.
Die Feuerwehr Rottweil war unter der Leitung von Stadtbrandmeister Frank Müller mit 24 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen vor Ort. Wie Rottweils Feuerwehrsprecher Rüdiger Mack berichtete, habe man sich seitens der Feuerwehr auf die Befreiung eingeschlossener Fahrzeuginsassen vorbereitet, vor Ort die beiden Autos aber bereits verlassen vorgefunden. Daher kümmerte sich die Wehr um den Brandschutz und die Absicherung der Unfallstelle. Der Verkehr konnte sie auf der Überholspur passieren.
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen, sicherte die Brems- und Schleuderspuren auf der Straße und vernahm Zeugen, die als Ersthelfer an der Unfallstelle angehalten haben.
Die Überschrift lässt schon mal vermuten: Dieser (zum Glück glimpflich ausgegangene) Unfall wird wie viele andere mit der Ursache Unachtsamkeit in die Statistiken eingehen. Dabei lässt die hier beschriebene Aufprallenergie auf einen sehr großen Geschwindigkeitsunterschied zwischen den beiden Fahrzeugen schließen.
Gebietsmühlenartig werden Tempolimitgegner mit Verweis auf die Statistik weiterhin behaupten, schnelles Fahren führe nicht zu mehr Unfällen. Würde man aber ermitteln, wie viele Unfälle bei einem Tempo von z.B. 130 km/h hätten verhindert werden können, ergäbe sich ein völlig anderes Bild.
Wer mit so einem markanten Tempounterschied auf der linken Spur dahinbrettert, gibt die Kontrolle über seine Unversehrtheit aus der Hand, wenn ein anderer einen Fehler macht. Und Hand auf’s Herz – wer macht keinen Fehler?