back to top
...
    NRWZ.deRottweil"Umsatz ist eingebrochen": Unternehmer wehren sich gegen Rottweiler Verkehrsversuch, Stadt ruft zu...

    „Umsatz ist eingebrochen“: Unternehmer wehren sich gegen Rottweiler Verkehrsversuch, Stadt ruft zu Geduld auf

    Artikel
    Kommentare
    Autor / Quelle
    Weitere Artikel
    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Rund drei Wochen währt der Rottweiler Verkehrsversuch nun. Jener, der die Innenstadt attraktiver machen soll, in dessen Rahmen der Friedrichsplatz umgestaltet wurde – wogegen sich niemand wehrt – und die Stadt Einbahnverkehr verordnete – wogegen es heftige Kritik setzt. Gewerbetreibende sind auf den Barrikaden. Die Stadt ruft dagegen weiterhin zu Geduld auf. Denn rund zwölf Wochen lang soll der Versuch, Stand heute, noch andauern. 

    Wie Facebook doch die gute Kinderstube vergessen lässt: Zwischen Suchanzeigen für Zirkuskarten fragt die Administratorin der Seite „Stadtgeflüster Rottweil“ ganz wertfrei: „Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?“ und meint offenbar den Rottweiler Verkehrsversuch. Die Antworten fallen deftig aus. Die Nutzer gebrauchen Worte wie „abartig“, finden die neue Verkehrsregelung „zum Kot…“ oder insgesamt einfach „besch*****“. Der Bürgermeister solle gehen, fordert einer, außer Acht lassend, dass wir einen *Ober*bürgermeister haben und eine Bürgermeister*in*, und dass sich beide auf Entscheidungen des Rottweiler Gemeinderats als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger stützen können, zudem auf Verkehrsfachleute. Außerdem ist es ein Versuch. Die Stadt erklärt alles geduldig hier.

    Die Geduld verloren hatten dem Vernehmen nach die Betreiber der Bäckerei Mink in der Waldtorstraße als die Ersten. Sie verlören 50 Prozent ihres Umsatzes viel von ihrem Umsatz*, ließen sie Kunden, darunter den Oberbürgermeister, bereits am ersten Tag des gerade eingeführten Verkehrsversuchs wissen. Einige Tage später legten sie über die Tageszeitung nach, „wir haben 20 Prozent weniger Umsatz„, heißt es dort.

    Die Geduld verloren haben inzwischen bekanntlich auch die Betreiber des „Harp“, ebenfalls aus der Waldtorstraße.Stoppt den Verkehrsversuch„, fordern sie und sammeln seither Unterstützer. Die haben sie – auf ihrer Website fällt das Urteil über die straßenverkehrsrechtlichen Anordnungen in Rottweil, so sicherlich der Fachbegriff, ablehnend aus.

    Jetzt hat auch die Betreiberin des „Potpourri“ in der Waldtorstraße die Geduld verloren. Sie habe sich anfangs auch auf den anstehenden Verkehrsversuch gefreut, sei begeistert gewesen von der Vision, dass mehr Menschen in die Stadt kämen und weniger Verkehr, sagt Jeannette Völker. Das habe sich geändert: „Die Idee ist schön, die Umsetzung eine Katastrophe.“ Ihr Umsatz sei um 50 Prozent eingebrochen. Kundinnen und Kunden, die sich früher in der Mittagspause ihr Essen To Go abgeholt hätten, „kommen jetzt nicht mehr zu mir“, so Völker in einem Offenen Brief, den sie auf Facebook geteilt hat. Wegen der Einbahnstraßenregelung müssten diese einen „Riesen Umweg“ fahren, das lohne sich nicht mehr. Auch würden Touristen sich nicht mehr zurechtfinden in Rottweil, hat Völker nach eigenen Angaben beobachtet. Diese seien froh, wenn sie dem Verkehrschaos entkommen könnten. Außerdem komme niemand mehr „mal eben schnell“ in die Stadt – denn das bedeute, dreimal mit der Kirche ums Dorf zu fahren. „Die Einzelhändler leiden richtig“, so Völker. Ihre Forderung: den Versuch frühzeitig abzubrechen.

    Es ist wird klar: Der Waldtorort ist es, der bereits jetzt genug hat. Auch einige Autofahrerinnen und Autofahrer, aber deren Gebruddel wird die Stadt aushalten können. Doch imBereich oberhalb des Schwarzen Tores, wo jetzt Einbahnstraße Richtung Kapuziner und Heimburger ist und die Durchfahrt verboten in der Gegenrichtung, da findet Auflehnung statt. Wie die Leute vom Harp bereits vermutet haben, sei „die Gastronomie oberhalb des Schwarzen Tores anscheinend total vergessen“ worden. „Denn für uns bedeutet der Verkehrsversuch: mehr Verkehr, mehr Lärm, weniger Aufenthaltsqualität und weniger Gäste auf unserer Terrasse durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Erschwertes Auffinden unserer Gaststätten für Touristen und Auswärtige, die sich nicht auskennen …“

    „Wir nehmen die Sorgen der Gewerbetreibenden im Waldortort sehr ernst und sind hier nach nur wenigen Tagen ins Gespräch gegangen.“ Das erklärt ein Sprecher der Stadtverwaltung auf Nachfrage. Der Brief der Potpourri-Wirtin habe daher noch vor der Anfrage der NRWZ im Rathaus bereits vorgelegen.

    Um die Situation zu verbessern, habe die Stadt die Zone für kostenlose Kurzzeit-Parker („Brezeltaste“) auf die Parkplätze am Feuerwehrhaus ausgedehnt. Auch die Schrägparkplätze vor der „Torstube“ würden noch in Fahrtrichtung Schramberger Straße ummarkiert.

    „Bereits im Vorfeld des Verkehrsversuchs haben wir verschiedene Aktionen geplant, um die Frequenz in der Stadt zu stärken und damit Handel, Gastronomie und Dienstleister zu unterstützen“, erklärt der Stadtsprecher weiter. Das Aktionsprogramm „Sommer in Rottweil“ und aktuell die Aktion „Rottweil hüpft“ gehörten dazu. „Zudem haben wir an den Samstagen das Busfahren und das Parken auf den innenstadtnahen Parkplätzen kostenlos gemacht.“

    Die Verwaltung bittet jedenfalls um Geduld. „Der Verkehrsversuch befindet sich nach drei Wochen noch in der Anlaufphase. Wir gehen davon aus, dass sich die neue Verkehrsführung nach und nach einspielen wird“, heißt es seitens der Stadt. Erst dann werde der Verkehrsversuch auch die erforderlichen Daten erbringen, um verlässliche Schlussfolgerungen ziehen zu können und zu beurteilen, inwieweit die Konzeption trägt.

    „Der direkte Draht zu den Gewerbetreibenden ist uns dabei sehr wichtig“, so der Sprecher der Stadt abschließend, „wir werden daher auch weiterhin den regelmäßigen Austausch suchen und unterstützen, wo es sinnvoll und möglich ist.“

     

    *Eugen Mink, Betreiber der gleichnamigen Bäckerei, legt Wert auf die Feststellung, dass er niemals habe verlauten lassen, 50 Prozent seines Umsatzes durch den Verkehrsversuch verloren zu haben. Es sei vielmehr so gewesen, dass das Geschäft der Bäckerei am Samstag, 1. Juli, gewohnt gut angelaufen – und mit dem Beginn des Verkehrsversuchs zusammengebrochen sei. Daraus mag die Aussage entstanden sein, dass die Hälfte des Umsatzes weggebrochen sei.

    Diskutieren Sie mit!

    Hier können Sie einen Kommentar zu unserem Artikel hinterlassen.

    46 Kommentare

    46 Kommentare
    Neueste
    Älteste Meist bewertet
    Inline Feedbacks
    Alle Kommentare anzeigen
    Simon
    Simon
    1 Jahr her

    Mich als Anwohner (Waldtor-Ort) stört nichtmal primär, dass ic hjetzt ein mal um die Innenstadt herum fahren muss, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme (nein,Fahrrad ist keine Alternative bei 30km einfachem Weg), sondern dass jetzt zwar nicht mehr in zwei Richtungen, dafür tendenziell MEHR Autos durch Flöttinstorstraße und Waldtorstraße fahren, weil jetzt alle hier durch müssen, die sich früher auf mehrere Zu- und Abfahrtswege verteilt haben.

    Die Leute heizen also durch den Waldtor-Ort – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Schon vor dem Verkehrsversuch hat sich hier kaum jemand an das Tempolimit gehalten, der Verkehrsversuch hat das wirklich nicht besser gemacht. Im Gegenteil.

    Man hätte auch schon vor dem Verkehrsversuch Abhilfe schaffen könne, wenn man den Verkehr durch die Stadt bzw. im Waldtor-Ort hätte beruhigen wollen, zum Beispiel durch

    • – fest installierte Tempokontrolle
    • – Temposchwellen oder alternativ dazu
    • – mit Kopfsteinpflaster versehene Bereiche, die den normalen Asphalt unterbrechen, um zum Bremsen zu motivieren

    Und am Friedrichsplatz und in der Hochbrücktorstraße sieht es meiner Erfahrung nach ähnlich aus. Mit anderen Worten: Die bereits bestehenden Regeln durchzusetzen hätte schon für ein gutes Maß an Verkehrsberuhigung gesorgt, auch ohne dass Anwohner und Besucher der Innenstadt immer die große Runde fahren müssen. Danach hätte man weitersehen können.

    Gerade wenn man doch eine Innenstadt beleben will (war das nicht auch mal ein Ziel?) und den immer mehr zunehmenden Leerständen (und dem damit verbundenen Erhaltungs- und Sanierungsstau in der historischen Innenstadt) entgegen treten will, bringt es sicher keinen Erfolg, Anwohner und alt eingesessene Geschäfte zu drangsalieren.

    Da helfen auch Bürgergespräch-Veranstaltungen und Infobüros nichts, deren Termine und Öffnungszeiten (Di-Do 12-14 Uhr! Hah!) für Arbeitnehmer lächerlich sind.
    In diesem Sinne bin ich gespannt, ob das (hoffentlich höfliche) Feedback, das hoffentlich viele Betroffene z.B. über die Website des Verkehrsversuchs hinterlassen, auch dementsprechend verarbeitet wird.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Simon
    1 Jahr her

    Das Ergebnis wird sicherlich positiv sein, wetten? Und belebt hat man doch die Stadt …. Siehe letzten Samstag

    Mark
    Mark
    Antwort auf  Simon
    1 Jahr her

    Deinen Wunsch aus dem letzten Absatz kann ich dir wohl nehmen. Ich habe keinerlei Rückmeldung erhalten und meine Fragen/Anregungen wurden auch nicht umgesetzt, obwohl mehr als sinnvoll. Bspw. zu Ampelschaltungen, Schildern u.ä. Wenn gewollt dann wäre das in den über 3 Wochen geändert worden.

    Es war komplett sachlich geschrieben ohne jede Anfeindung oder Polemik. Aber war halt wohl nicht positiv genug.

    So ging es auch einigen Bekannten – Rückmeldung jeweils 0.

    Da besteht kein Interesse bei der Stadt an Resonanz. Außer es wird geklatscht.

    Dieter
    Dieter
    Antwort auf  Simon
    1 Jahr her

    ich habe keine Ahnung, wie oft ich schon beim Ordnungsamt vorstellig geworden bin wegen der Raserei in der Waldtorstrasse. Leider wurde das immer wieder abgebügelt. Lustig fand ich dann den Hinweis, man habe ja schliesslich ein Lärmdisplay angeschafft. Was soll das bringen? Zumal das vor der Kapellenkirche steht. Eine feste Blitzersäule würde reichen, dann hätten wir bald Ruhe. Statt dessen wird dieser klobige Anhänger angeschafft, den man schon von weitem sieht und der alle paar Tage woanders steht. Übrigens weiss ich von Freunden aus der Tannstrasse, dass die schon seit Jahren fordern, dass dort Tempo 30 eingeführt wird. Dort heizen die Hirnbefreiten täglich in beide Richtungen ohne Rücksicht auf Kinder. Und jetzt gibt es dort noch mehr verkehr und immer noch Tempo 50. Verstehe ich nicht

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Dieter
    1 Jahr her

    Interessanterweise sind es unter anderem auch die Anwohner die wie bekloppt Rasen …

    Cornelia
    Cornelia
    1 Jahr her

    Nun, ich kann nicht beurteilen, ob es tatsächlich zu Einbußen bei den Lokalitäten/Bäckerei…etc…. in der Waldtorstraße gegeben hat. Keine außer diese selbst können dazu Stellung nehmen und ich bin immer wieder überrascht zu sehen, wie sich so manch einer ein Statement dazu herausnimmt ohne wirklich eine Ahnung zu haben.
    Was ich für mich als Fazit ziehe ist, dass ich mir total – und ja, ich sags auf gut schwäbisch- verarscht vorkomme. Man mach einen Verkehrsversuch. Betonung: Versuch. Dazu wird jedoch umgegraben und es werden Bäume gepflanzt. Schon das alleine reicht mir persönlich um zu sagen, dass man doch sowas nicht macht für einen Versuch. Da hätte man wie in der Hauptstraße sonst auch Bäume in Kübel hinstellen können. Für mich mutet das wirklich sehr seltsam und lässt mich persönlich darauf schließen, dass es nicht bei einem Versuch bleibt. Auch im Hinblick auf die Gartenschau wird das sicherlich nicht wieder abgeändert werden.
    Man sollte einfach mit offenen Karten spielen und nicht versuchen, die mündigen Bürger irgendwie einzulullen und gefühlt – wie momentan in der ganzen Politik – nicht mitzunehmen.
    Und nochmals – das ist meine persönliche Meinung und wem sie nicht gefällt hat einfach Pech gehabt.

    Gandalf
    Gandalf
    Antwort auf  Cornelia
    1 Jahr her

    Für vorschnelle Aktionen ist Dr. Ruf doch bekannt.

    Wie war das noch gleich bei der Einführung der Temporegelung in Marxstraße, Königstraße und Co? Plötzlich hingen über Nacht die Schilder. Montiert durch eine externe Firma, da der Bauhof ja die 3 Schrauben je Schild nicht selber drehen konnte. Extern, der Auftrag wurde also lange vorher erteilt.

    Blöd nur, dass die Diskussion, Abstimmung und Beschluss im Gemeinderat da noch gar nicht erfolgt waren. Es gab keinerlei BESCHLUSS, dass die Geschwindigkeitssenkungen kommen. Aber Rathausboss Dr. Ruf lässt schon mal Schilder teuer montieren. In Ungewissheit, ob sie überhaupt benötigt werden.

    So schafft man sich Fakten.

    Beim „Versuch“ läuft es identisch.

    Daniel Karrais
    Daniel Karrais
    Antwort auf  Gandalf
    1 Jahr her

    Es stimmt nicht, dass es keinen Beschluss gab. Weder für den Verkehrsversuch noch für das Tempolimit. Das war alles im Gemeinderat beschlossen worden. Mehrheitlich.

    Johannes Kraut
    Johannes Kraut
    Antwort auf  Daniel Karrais
    1 Jahr her

    Na das waren aber 2 Glanzleistungen des Stadtrates, sowohl der Schilderwirrwarr des Tempolimits, als auch das Streckenchaos und die Umbauaktionen des sogenannten Verkehrsversuches…

    Gandalf
    Gandalf
    Antwort auf  Daniel Karrais
    1 Jahr her

    Lesen hilft. Ich habe nicht den Beschluss bezweifelt.

    Es ging um die zeitliche Reihenfolge. Und da ist es nun mal Fakt, dass die Temposchilder schon lange hingen, bevor das Thema auf der Tagesordnung des Gemeinderats stand.

    Nachweislich.

    Gandalf
    Gandalf
    Antwort auf  Daniel Karrais
    1 Jahr her

    Um deinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen:
    Gemeinderatsbeschluss zu Tempo 30 in Marxstraße und Co. erfolgte am 13.07.2022. Siehe https://www.nrwz.de/rottweil/mit-tempo-30-durch-die-marxstrasse/350894

    Schilder waren bereits montiert seit mindestens 23.06.2022. Und der Auftrag dazu wurde noch weit früher erteilt, da extern. Siehe https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.verwirrung-in-rottweil-achtung-blitzer-gilt-tempo-30-oder-nicht.99ece6ea-3f73-4bd3-acfe-15618e2c0405.html (nix von der guten Zeitung gefunden, sorry)

    Rathausboss Dr. Ruf schafft also schon mal Fakten, bevor der Gemeinderat entscheiden darf. So kommt man dann zum gewünschten Ergebnis, gell?

    Eugen
    Eugen
    1 Jahr her

    Ich als Anwohner aus einer Umlandgemeinde gehe nicht mehr nach Rottweil zum einkaufen. Den Einzelhändlern und Gastronomiebetriebe drücke ich mein Beileid aus! Vielleicht wäre ein Standortwechsel die richtig Wahl.

    Rottweil schafft sich selber ab…

    Marko Bühl
    Marko Bühl
    Antwort auf  Eugen
    1 Jahr her

    Das ist leider auch meine Meinung. Als Autofahrer fühle ich mich in Rottweil gegängelt. Erst werden Parkplätze für Kunst geopfert, dann die vielen unterschiedlichen Tempolimits und jetzt die Einbahnstraßenregelung. Geld soll man nach Rottweil bringen aber möglichst nicht persönlich erscheinen.

    Lou
    Lou
    1 Jahr her

    Wenn das Konzept vom Potpourri „top Go“ ist, verstehe ich ihr Problem nicht. Oder meinte die Dame „to drive“ ….. das ist ein kleiner aber wesentlicher Unterschied. Und im Sinne der Umwelt sollte es eher to go sein !!!!!!

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    1 Jahr her

    Das Wortspielerei mit Diagnosen wie dem Tourette-Syndrom gemacht wird, mag die Fäkalsprechenden diverser an der Diskussion beteiligten Webseiten, im Text noch etwas mehr verächtlich machen, die Betroffenen aber auch und deshalb sollte man seriöser Weise davon absehen, man begibt sich sonst auf das Niveau Derer, die man ja damit bezeichnen wollte. Doch zum Thema. Mit der Aussage „Auch einige Autofahrerinnen und Autofahrer, aber deren Gebruddel, wird die Stadt schon aushalten können“, hat der Autor das eigentliche Problem, wohl etwas süffisant, aber durchaus treffend herausgearbeitet. Sie, also die Stadt, wird es eben nicht aushalten können, weil die Stadt, ihre Bewohner und ihre Obrigkeit nicht das Wichtigste sind, sondern eben jene „Bruddler“, die eigentlich auf dem Wege waren, dort ihr Geld auszugeben, während sie das Städtle „belebten“. Da der Köder immer noch dem Fisch schmecken muss und nicht umgekehrt, muss ich dieses Gebruddel wahrnehmen, sinnloses von sinnvollem trennen und mich entscheiden.

    Peter Arnegger (gg)
    Antwort auf  Stefan Weidle
    1 Jahr her

    Zum Tourette-Syndrom: Sie haben recht. Die Stelle geht auch anders. Moment …

    mario
    mario
    1 Jahr her

    Da kann ich nur lachen..erst in ein paar Wochen könnte man das Ergebnis erkennen..lach lach..
    Ich habe Bekannte in der Hälfte hinter der rosa Kirche und im Bereich aquasol.

    Früher hatte man sich öfter getroffen ..aber jetzt mit der umwegfahrerrei eher weniger..

    Aber das hatte man ja gewusst das ,das nichts wird ,, auf jeden Fall wußte ich es schon ..
    man brauch ja nicht viel Verstand um zu sehen das es ein Schwachsinn ist denn Verkehr so zu gestalten wie er jetzt ist.

    Und das alles wegen 200 Meter.
    Am jetzigen Sonntag und denn Sonntag davor..war ich in der Stadt ( Dorf)..und konnte nichts machen außer ein Eis holen…aber wenn das mit denn Eisdielen Ende Oktober ein Ende hat , ist alles tot dann brauch man sich Sonntags nicht mehr die Mühe machen um in die Stadt zu laufen ..für was auch hat ja eh nichts …ha ha lachhaft .

    warscheinlich möchte man vorausschauend handeln und im Herbst und Winter öfter fahrzeuge kontrollieren ,, wegen Alkohol ..da hat die Polizei leichtes Spiel .Wenn eh alle Autos nur noch in eine Richtung dürfen…

    Und zu den Leuten ich dachten super Idee das mit der Verkehrsführung ..und jetzt jammern..
    Ein Tipp..ein wenig nachdenken .dan wärt ihr jetzt nicht enttäuscht..

    Zum Schluss ,, die Stadt lebt nicht von Events , wie hüpfen durch Rottweil, oder Statdfest..
    Es brauch ein werktags taugliches Konzept um etwas zu bewirken.

    meinermeinug nach alle Straßen auf für alle Fahrzeuge, wie früher vor 25 Jahren , dann kommt wieder Leben in die Stadt ..

    Und wenn ihr da oben nur ein wenig von dem Eifer wie an Fastnacht investiert…könnte es klappen.mit einer positiven Veränderung.

    Grüße

    Tobias Oswald
    Tobias Oswald
    1 Jahr her

    Zuhören tut er ja gern unser OB nur hören tut er halt leider nie. Bleibt halt einfach dabei, dass die Gesprächsaktionen nur ein Feigenblatt sind um dann eh das zu tun was man will. So war es bei den Quartiersgesprächen die zum zuhören waren und an deren Ende der schon beschlossene Verkehrsversuch bekanntgegeben wurde. So ist es sich beim Verkehrsversuch der, sind wir ehrlich, egal welches Feedback kommt, kein Versuch bleiben wird. Der beste Satz der Stadt, „abwarten, nach drei Wochen kann man noch nichts rauslesen“ und vor einer Woche (also nach 2 Wochen) das Zwischenfazit ziehen, es sei ja alles positiv da es mehr Radfahrer gibt. Immerhin haben wir hier Politiker von Stande eines Winston Churchill am Start, denn wer traut schon Statistiken die er nicht zum eigenen Vorteil verbiegt.
    Wenn sich der Rückstau in der Innenstadt verdoppelt hat wird das auch nicht nach einer gewöhnungsphase zur Verbesserung es wird vielleicht nur etwas weniger schlecht.
    Und einerseits nicht in den Versuch eingreifen zu wollen, andererseits aber auf die Aktionen zur Belebung der Innenstadt zu verweisen ist schon Situationskomik allererster Güte. Werden wir also nach dem Versuch eine neue Verkehrsführung und jedes Wochenende, auch im Winter, ausgeklügelte Aktionen in der Innenstadt haben?
    In der Schule hieß so eine Leistung früher Thema verfehlt. In Rottweil heißt das Verkehrs“experte“ und Bürger“beteiligung“

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Tobias Oswald
    1 Jahr her

    Der Beschluss zum Test ist im Gemeinderat beschlossen worden. Nun sollte er auch so durchgeführt werden und nicht eine Klientel oder Lobby Änderung durchgeführt werden. Dann hätte man sich alles sparen können.

    Johannes Kraut
    Johannes Kraut
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Richtig ! Man hätte sich das Ganze sparen können !!!!

    Tobias Oswald
    Tobias Oswald
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Wenn ich Sch… beschließe wird das auch durch Mehrheit nicht besser und das es einfach nicht klappt zeigt die Realität. Und ein ganz klarer Widerspruch, wenn ich angeblich etwas für die Leute mache, dann sollten die auch maßgeblich sein. Das hat nichts mit Lobby zu tun. Klientel schon denn es sollte ja angeblich FÜR die Bewohner und deren Lebensqualität/Aufenthaltsqualität sein. Für wen also sonst als für das Klientel? Da bliebe nur das eigene Ego und geltungssucht und das sind schlechte Ratgeber. Und worauf ich in meinem Beitrag eingehe ist: entweder Bürgerbeteiligung und dann auch hören oder eben nicht. Wenn aber am Tag des bürgergesprächs der von langer Hand geplante Versuch kommt dann ist das nichts anderes als Verar…
    Und wenn ein Dr. Ruf meint er müsse aus einer Laune raus bestimmen wie die Innenstadt in Zukunft aussieht (Friedrichsplatz ehemalige Busspur), dann ist auch das höchstproblematisch

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Tobias Oswald
    1 Jahr her

    Das es nichts ist, kann auch ein Ergebnis eines Textes sein. Denk an Deine Schulzeit. Dann muss man halt sich hinsetzen und neu orientieren.

    Lou
    Lou
    1 Jahr her

    Keiner der vom Waldtor jammert hatte Mitgefühl mit den Geschäften als die Fußgänger Zone gebaut wurde oder die Hochbrücktorstrasse neu gemacht wurde. Von der Unteren Hauptstrasse ganz zu schweigen. Dass es Einbußen gibt war von vorneherein klar. Nun sollte der Versuch so durchgeführt werden wie geplant. Jede weitere Änderung bringt keine eindeutige Ergebnisse.

    Lou P
    Lou P
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    90% der Waldtorler gab es nicht, als die Fußgängerzone gebaut wurde.

    Und willst du ernsthaft eine Fußgängerzone oder eine renovierte Hochbrücktorstraße oder Untere Hauptstraße mit dem jetzigen Irrsinn vergleichen?

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Lou P
    1 Jahr her

    Ja genau. Da gab es auch enorme Einbußen!!!

    Johannes Kraut
    Johannes Kraut
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Die Ergebnisse sind doch bereits eindeutig:
    Viele Leute weichen nach Zimmern aus. Es muss nicht der Neukauf sein, das Kaufland ist genauso gut. Es muss nicht der Bäcker in Rottweil sein, auch in Zimmern gibt es gute Bäcker, Der Denn’s kann locker mit dem Biomarkt mithalten und und und…..
    Ich weiß ja nicht, was bei diesem merkwürdigen Verkehrsversuch das Ziel sein soll, aber sicherlich wurden einige Kunden erfolgreich vertrieben. Das dürfte beim Verkehrsaufkommen messbar sein und wenn das das einzige Ziel sein sollte, dann ist alles bestens für die Stadt…

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Johannes Kraut
    1 Jahr her

    Nein das ist nicht das beste für die Stadt. Aber das Tagescafé sowie der Herrenausstatter hatten auch ihre große Probleme beim Umbau der Hochbrücke….. Die Eisdiele in jenem Sommer am kippen ….. Also bitte dan werden die Kneipen und die Bäckerei es auch schaffen!!!!

    Lou
    Lou
    1 Jahr her

    Eine Bäckerei jammert die seit Jahren Mittags zu hat?

    Lala
    Lala
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Fachkräftemangel und Personalnot sind Ihnen aber schon ein Begriff?

    Johannes Kraut
    Johannes Kraut
    Antwort auf  Lala
    1 Jahr her

    Fachkräftemangel beim Bäcker ? ich würde jedem zutrauen, der beim Jobcenter vorstellig wird, Nachmittags die Brötchen und das Brot an den Mann/Frau oder Sonstiges zu bringen…

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Johannes Kraut
    1 Jahr her

    Die müsste man ordentlich bezahlen …..

    Lou P
    Lou P
    Antwort auf  Johannes Kraut
    1 Jahr her

    Sagt der Theoretiker zur Praxis.

    An was liegt es dann, dass die Bäckereien reihenweise schließen und es mit Personalmangel begründen? Stichwort Backkörble, auch so ein Fall. In der Praxis ist dieses Personal faktisch nicht da.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Lou P
    1 Jahr her

    Das Problem haben nicht nur Bäcker! Wieviel Metzgereien gab es Mal in Rottweil? Das liegt zum Teil auch am Einkaufsverhalten Geiz ist Geil und zum Teil auch an der Qualität im Vergleich zum Preis!

    Gandalf
    Gandalf
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Du willst nicht ernsthaft die Qualität der Bäckerei Mink in den Dreck ziehen, oder?

    Wenn irgendetwas völlig unstrittig ist, dann ist es die First-Class-Qualität von Mink. Würdest du dort einkaufen, dann wüsstest du das.

    Aber ja, mit den 39ct-Brezeln aus dem Kaufland/Lidl/Aldi/Edeka kommen sie preislich nicht mit. Nur preislich.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Gandalf
    1 Jahr her

    Wo habe ich die Qualität der Bäckerei in den Dreck gezogen? Und ich kaufe dort ein. Manche Produkte benötige ich von dort nicht. Nicht weil Sie nicht gut sind, sondern weil mir es nicht wert ist bzw. ich es selber mache! Also Dreh mit noch die Worte um!!!!
    Und ja für manch einen reichen die Brezel für 39 CT (kosten die dort wirklich so wenig?). Es fährt auch nicht jeder Daimler ….

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Johannes Kraut
    1 Jahr her

    Na ja beim Ausfahren vielleicht. Aber in einer Bäckerei sollte man schon eine Beratung erwarten dürfen. Nicht umsonst lernen diese Verkäuferinnen 3 Jahre. Sind ja Lebensmittel .

    Lou P
    Lou P
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Ja, Mink hat seit einiger Zeit (Jahre eher nicht) nachmittags zu. Eben weil da schon keiner mehr kam und es ein fettes Minusgeschäft mit Personalkosten, Strom und Co war.

    Wenn dann am Morgen, der einzigen Öffnungszeit, nun noch die Hälfte Kundschaft fehlt, eben weil sie nicht mehr in diese Richtung dürfen, dann rappelt es aber mal so richtig in der Kasse. Ich kann das durchaus nachvollziehen und halte die Minks für aufrichtig in dieser Sache.

    Und sie backen die besten und letzten Rottweiler Brezeln. Das ist auch sicher. Aber wohl nicht mehr allzu lange, auch wenn die Tochter glaube ich erst vor 1-2 Jahren mit der Meisterschule fertig wurde.

    …Im Übrigen sind mir hier zu viele Lou. Ich benenne mich dann mal um.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Lou P
    1 Jahr her

    Genau erst 50% dann 20% rechnen können die, oder?

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Lou P
    1 Jahr her

    Dann bist du kein eifriger Kunde wenn es dir entgangen ist wie lange Mittags die Bäckerei zu ist?

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Lou P
    1 Jahr her

    Im Schwabo stand aber, dass die Bäckerei den ungefähr gleichen Verlust macht wie morgens. Wie geht das wenn man zu hat? Verluste werden ganz sicher gemacht. Aber man sollte schon stimmig argumentieren! Und ja auch mich als Kunde schmerzt es zu sehen dass viele Geschäfte Minus machen. Vermutlich kommt die Stadt bei der Gewerbesteuer entgegen ….. Das werden wir aber nie erfahren.

    Gandalf
    Gandalf
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Dass die SchwarzwaldBILD jetzt nicht unbedingt die verlässlichste Quelle ist, das sollte sich auch bis zu Lou herumgesprochen haben.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Gandalf
    1 Jahr her

    Oh, da würde aber der Chef der Bäckerei zitiert! Und das passt auch zu 50% und dann 20% ……

    Mark
    Mark
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Oha, SchwarzwaldBILD sprach zuerst mit dem Toten. Mit Zitat. Dann muss es ja stimmen.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Mark
    1 Jahr her

    Ups ist der Chef der Bäckerei tot?

    Lou
    Lou
    1 Jahr her

    „Haltet die Gosch, es bleibt dabei“ sagt Horst, der Bisinger, also frei übersetzt.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Lou
    1 Jahr her

    Die Inhaber der Geschäfte blockieren doch selbst die Parkplätze. Nun haben sie endlich Platz zum Parken und die Kunden sind weg weil keine Parkmöglichkeiten vorhanden sind.

    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

    Beiträge

    Das interessiert diese Woche

    Rund drei Wochen währt der Rottweiler Verkehrsversuch nun. Jener, der die Innenstadt attraktiver machen soll, in dessen Rahmen der Friedrichsplatz umgestaltet wurde – wogegen sich niemand wehrt – und die Stadt Einbahnverkehr verordnete – wogegen es heftige Kritik setzt. Gewerbetreibende sind auf den Barrikaden. Die Stadt ruft dagegen weiterhin zu Geduld auf. Denn rund zwölf Wochen lang soll der Versuch, Stand heute, noch andauern. 

    Wie Facebook doch die gute Kinderstube vergessen lässt: Zwischen Suchanzeigen für Zirkuskarten fragt die Administratorin der Seite „Stadtgeflüster Rottweil“ ganz wertfrei: „Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?“ und meint offenbar den Rottweiler Verkehrsversuch. Die Antworten fallen deftig aus. Die Nutzer gebrauchen Worte wie „abartig“, finden die neue Verkehrsregelung „zum Kot…“ oder insgesamt einfach „besch*****“. Der Bürgermeister solle gehen, fordert einer, außer Acht lassend, dass wir einen *Ober*bürgermeister haben und eine Bürgermeister*in*, und dass sich beide auf Entscheidungen des Rottweiler Gemeinderats als Vertreter der Bürgerinnen und Bürger stützen können, zudem auf Verkehrsfachleute. Außerdem ist es ein Versuch. Die Stadt erklärt alles geduldig hier.

    Die Geduld verloren hatten dem Vernehmen nach die Betreiber der Bäckerei Mink in der Waldtorstraße als die Ersten. Sie verlören 50 Prozent ihres Umsatzes viel von ihrem Umsatz*, ließen sie Kunden, darunter den Oberbürgermeister, bereits am ersten Tag des gerade eingeführten Verkehrsversuchs wissen. Einige Tage später legten sie über die Tageszeitung nach, „wir haben 20 Prozent weniger Umsatz„, heißt es dort.

    Die Geduld verloren haben inzwischen bekanntlich auch die Betreiber des „Harp“, ebenfalls aus der Waldtorstraße.Stoppt den Verkehrsversuch„, fordern sie und sammeln seither Unterstützer. Die haben sie – auf ihrer Website fällt das Urteil über die straßenverkehrsrechtlichen Anordnungen in Rottweil, so sicherlich der Fachbegriff, ablehnend aus.

    Jetzt hat auch die Betreiberin des „Potpourri“ in der Waldtorstraße die Geduld verloren. Sie habe sich anfangs auch auf den anstehenden Verkehrsversuch gefreut, sei begeistert gewesen von der Vision, dass mehr Menschen in die Stadt kämen und weniger Verkehr, sagt Jeannette Völker. Das habe sich geändert: „Die Idee ist schön, die Umsetzung eine Katastrophe.“ Ihr Umsatz sei um 50 Prozent eingebrochen. Kundinnen und Kunden, die sich früher in der Mittagspause ihr Essen To Go abgeholt hätten, „kommen jetzt nicht mehr zu mir“, so Völker in einem Offenen Brief, den sie auf Facebook geteilt hat. Wegen der Einbahnstraßenregelung müssten diese einen „Riesen Umweg“ fahren, das lohne sich nicht mehr. Auch würden Touristen sich nicht mehr zurechtfinden in Rottweil, hat Völker nach eigenen Angaben beobachtet. Diese seien froh, wenn sie dem Verkehrschaos entkommen könnten. Außerdem komme niemand mehr „mal eben schnell“ in die Stadt – denn das bedeute, dreimal mit der Kirche ums Dorf zu fahren. „Die Einzelhändler leiden richtig“, so Völker. Ihre Forderung: den Versuch frühzeitig abzubrechen.

    Es ist wird klar: Der Waldtorort ist es, der bereits jetzt genug hat. Auch einige Autofahrerinnen und Autofahrer, aber deren Gebruddel wird die Stadt aushalten können. Doch imBereich oberhalb des Schwarzen Tores, wo jetzt Einbahnstraße Richtung Kapuziner und Heimburger ist und die Durchfahrt verboten in der Gegenrichtung, da findet Auflehnung statt. Wie die Leute vom Harp bereits vermutet haben, sei „die Gastronomie oberhalb des Schwarzen Tores anscheinend total vergessen“ worden. „Denn für uns bedeutet der Verkehrsversuch: mehr Verkehr, mehr Lärm, weniger Aufenthaltsqualität und weniger Gäste auf unserer Terrasse durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Erschwertes Auffinden unserer Gaststätten für Touristen und Auswärtige, die sich nicht auskennen …“

    „Wir nehmen die Sorgen der Gewerbetreibenden im Waldortort sehr ernst und sind hier nach nur wenigen Tagen ins Gespräch gegangen.“ Das erklärt ein Sprecher der Stadtverwaltung auf Nachfrage. Der Brief der Potpourri-Wirtin habe daher noch vor der Anfrage der NRWZ im Rathaus bereits vorgelegen.

    Um die Situation zu verbessern, habe die Stadt die Zone für kostenlose Kurzzeit-Parker („Brezeltaste“) auf die Parkplätze am Feuerwehrhaus ausgedehnt. Auch die Schrägparkplätze vor der „Torstube“ würden noch in Fahrtrichtung Schramberger Straße ummarkiert.

    „Bereits im Vorfeld des Verkehrsversuchs haben wir verschiedene Aktionen geplant, um die Frequenz in der Stadt zu stärken und damit Handel, Gastronomie und Dienstleister zu unterstützen“, erklärt der Stadtsprecher weiter. Das Aktionsprogramm „Sommer in Rottweil“ und aktuell die Aktion „Rottweil hüpft“ gehörten dazu. „Zudem haben wir an den Samstagen das Busfahren und das Parken auf den innenstadtnahen Parkplätzen kostenlos gemacht.“

    Die Verwaltung bittet jedenfalls um Geduld. „Der Verkehrsversuch befindet sich nach drei Wochen noch in der Anlaufphase. Wir gehen davon aus, dass sich die neue Verkehrsführung nach und nach einspielen wird“, heißt es seitens der Stadt. Erst dann werde der Verkehrsversuch auch die erforderlichen Daten erbringen, um verlässliche Schlussfolgerungen ziehen zu können und zu beurteilen, inwieweit die Konzeption trägt.

    „Der direkte Draht zu den Gewerbetreibenden ist uns dabei sehr wichtig“, so der Sprecher der Stadt abschließend, „wir werden daher auch weiterhin den regelmäßigen Austausch suchen und unterstützen, wo es sinnvoll und möglich ist.“

     

    *Eugen Mink, Betreiber der gleichnamigen Bäckerei, legt Wert auf die Feststellung, dass er niemals habe verlauten lassen, 50 Prozent seines Umsatzes durch den Verkehrsversuch verloren zu haben. Es sei vielmehr so gewesen, dass das Geschäft der Bäckerei am Samstag, 1. Juli, gewohnt gut angelaufen – und mit dem Beginn des Verkehrsversuchs zusammengebrochen sei. Daraus mag die Aussage entstanden sein, dass die Hälfte des Umsatzes weggebrochen sei.

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]

    Das interessiert diese Woche

    [adinserter name="AnzeigenImArtikelDesktop"]