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    TV Rottweil: Katastrophe für den Turnsport droht

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    Rottweil. Für die zunehmend baufällige ABG-Sporthalle in Rottweil soll es als Ersatz eine Zweifeld-Sporthalle geben. Diesen Grundsatzbeschluss hat der Gemeinderat bei seiner Klausurtagung im Juli offenbar gefällt, er ist nun im Ausschuss bestätigt worden, zuletzt steht als Formsache noch eine finale Entscheidung im Gemeinderat an. Dem Anschein nach ist aber eine wichtige Gruppierung in der Stadt nicht gehört worden: der Turnverein. In einem offenen Brief wenden sich seine Vertreterinnen und Vertreter aus dem Vorstand jetzt zu Wort. Sie sehen „eine Katastrophe für den Turnsport“ auf Rottweil zukommen. Denn die Bedürfnisse der Turnerinnen und Turner und der Vereine würden nicht berücksichtigt werden. Die NRWZ bringt den offenen Brief im Wortlaut.

    Betrifft: Neubau Turnhalle – Ersatz ABG Halle – Gymnastikraum

    Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats, sehr geehrter Herr Broß, sehr geehrter Dr. Ruf, sehr geehrte Verantwortliche des Fachbereich 3, sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von Rottweil,

    der Turnverein Rottweil bietet Angebote für Leistungs- und Wettkampfsport, Gesundheits-, Rehabilitations- oder Behindertensport und Sport für Freizeit und Fitness. Mit großem ehrenamtlichem Engagement betreuen unsere Übungsleiter und Übungsleiterinnen ca. 850 sportbegeisterte Vereinsmitglieder jeden Alters. Vom Ligafinale oder Landesmeister bis zum Württembergischen Meister, bei den verschiedenen Wettkämpfen erzielten die Turner des TV Rottweil durch Fleiß, Ausdauer und regelmäßiges Training in den vergangenen Jahren beachtliche Erfolge. Doch ein qualifiziertes Training ist nur möglich, wenn eine geeignete Halle mit der nötigen Ausstattung zur Verfügung steht.

    Bei den Diskussionen und Beschlüssen und auch in der öffentlichen Berichterstattung über die geplante Halle wird und wurde der Gymnastikraum im Erdgeschoss der ABG Halle nicht erwähnt und nicht berücksichtigt. Hier trainieren die Turner und Turnerinnen des TV Rottweil, der TGA Altstadt, der WKG Villingendorf-Rottweil, des TSV Göllsdorf und hin und wieder auch Abiturienten mit dem Leistungskurs Sport. Die Räumlichkeiten ermöglichten in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die Ausbildung der Turner bis zum Niveau der 2. Bundesliga. Alle Geräte und Ausstattung, wie z.B. Reck, Barren, Tumbling-Bahn, Sprungbretter, Matten und anderes Zubehör wurden von den Vereinen entweder komplett selbst oder mit Fördergeldern des württembergischen Sportbundes angeschafft. Der Raum wird täglich für den Turnsport genutzt und ist für die Turner und Turnerinnen unbedingt nötig, um für ihren Sport zu trainieren und um sich auf Wettkämpfe vorzubereiten. Essenziell ist, dass diverse Geräte, wie z.B. die Tumbling-Bahn, nicht nach jeder Trainingseinheit abgebaut werden müssen. Der Auf- und Abbau der Geräte, vor allem in den Schülerturngruppen, minimiert die zur Verfügung stehende Trainingszeit, ein effektives Arbeiten an mehr als nur einem Gerät wird dadurch unmöglich. Des Weiteren gilt zu beachten, dass das Platzangebot des Gymnastikraums allein nicht ausreichend ist, um alle Geräte, wie z.B. Übungen am Sprungtisch, die einen Anlauf von ca. 25 Meter benötigten, zu trainieren. Zusätzliche Hallenplätze, also das OG der ABG Halle und Plätze in der Doppelsporthalle waren und sind auch in Zukunft für den reibungslosen Trainingsablauf notwendig.

    So marode und baufällig sich die ABG Halle heute präsentiert, ist und war sie in den letzten Jahrzehnten doch die mit Abstand wichtigste Trainingsmöglichkeit für den Turnsport in Rottweil. Wenn diese Trainingsmöglichkeit ersatzlos entfällt, wäre das eine Katastrophe für eine der ältesten und traditionsreichsten Sportarten, die in Rottweil betrieben wird.

    In der ABG Halle sind im Gymnastikraum und in den Räumen im OG, diverse Turngeräte für den Trainings- und Wettkampfbetrieb untergebracht. Die Wiederbeschaffungskosten für nur einen Gerätesatz, nur für die Männer, läge aktuell bei etwa 50.000 €, wobei einiges an Zubehör wie Matten, Geräte für den Schülersport usw. noch nicht berücksichtigt sind. Fallen die Räumlichkeiten und Lagermöglichkeiten weg entsteht ein potenzieller finanzieller Schaden, der für die Vereine in Rottweil nicht zu stemmen ist.

    Ein weiteres Problem ist der Wegfall der Wettkampfstätte für alle Turnveranstaltungen in Rottweil. Langfristig besteht die Gefahr, dass die umliegenden Gemeinden und Landkreise wesentlich attraktiver für den Turnsport werden. Beispiele hierfür sind Gosheim, Spaichingen, Schiltach und künftig auch Villingendorf mit gut ausgestatteten Hallen und abgetrennten Bereichen für den Turnsport inkl. Schnitzelgrube. Ein vollständiges Abwandern des Turnsports in die umliegenden Gemeinden ist wahrscheinlich, da dort in Zukunft wesentlich bessere Trainings- und Wettkampfbedingungen geboten werden. Ein echtes Armutszeugnis für Rottweil als Schul- und Kulturstadt und eine Katastrophe für den Turnsport in Rottweil.

    Der Vorstand des Turnvereines hat im letzten Jahr und darüber hinaus immer wieder versucht, die Verantwortlichen auf diesen Missstand hinzuweisen. Seitens der Verantwortlichen wurde immer wieder betont, dass die Problematik bei den entsprechenden Sitzungen vorgebracht wurde. Umso mehr entsteht dennoch der Eindruck, dass die Bedürfnisse der Turnerinnen und Turner und der Vereine dazu nicht bekannt sind und nicht berücksichtigt werden. Der TV Rottweil wurde außerdem zu der Sitzung, in der es ursprünglich um die Anforderungen an einen Ersatz für die ABG-Halle ging, nicht eingeladen. In den letzten Artikeln im Schwarzwälder Boten vom 29.09. und 30.09. wird klar, dass die Zweifeldhalle in der aktuellen Form den Ansprüchen nicht entsprechen kann. In der öffentlichen Berichterstattung und in den Aussagen von Gemeinderatsmitgliedern und Verantwortlichen, wurde immer wieder behauptet, dass durch den Bau einer Zweifeldhalle sogar ein Hallenplatz dazugewonnen wird. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Gymnastikraum ganz offensichtlich in dieser Darstellung der Dinge nicht miteinbezogen wurde, verringert sich der verfügbare Hallenplatz.

    Vorausgesetzt, die Umstände sind in diesem Umfang und mit dieser Tragweite bekannt, wollen wir nicht glauben, dass die Stadt Rottweil einer erfolgreichen Sportart, die im Verein in Rottweil seit 1847 ausgeübt wird, die Perspektive nehmen möchte. Ein adäquater und mindestens gleichwertiger Ersatz muss gefunden und festgelegt werden, bevor der Bau einer neuen Halle geplant wird.

    Für weitere Fragen zum Turnsport, der Hallennutzung und den Anforderungen an einen modernen, effektiven und vor allem auch sicheren Trainings- und Wettkampfbetrieb stehen wir gerne zur Verfügung.

    Mit turnerischen Grüßen

    Die Vorsitzenden des Turnverein Rottweil e.V. Ann-Kathrin Rieble, Simon Zimmerer, Christian Rieble, Gabi Morgan-Rauschenberger, Martin Kiock

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    Ettwein Rudolf
    Ettwein Rudolf
    2 Jahre her

    Wir haben doch einen Stadtverband in dem alle Vereine vertreten sind. Dieser müsste die Probleme kennen und kennt sie auch. Aber zwischen Probleme kennen und rechtzeitig handeln ist eben Unterschied. Seit vielen Jahren spricht man in Rottweil von einer Sporthalle in der auch überregionale Veranstaltungen ausgetragen werden können. Die meisten Sportvereine in der Umgebung von Rottweil haben zwischenzeitlich Sporthallen mit entsprechendem Foyer in dem sich die Besucher der Veranstaltungen aufhalten und bewirtet werden können. Auch damals als die Stadthalle gebaut wurde war dies Thema – aber die Stadtverwaltung wollte eine Stadthalle für Veranstaltungen und Kulturelles. Daher musste man ja während der Bauphase die Halle höher bauen damit auch eine ordentliche Bühne aufgestellt werden konnte und man vom hinteren Hallenteil nicht nur die Köpfe derjenigen sieht die auf der Bühne stehen. Die Sporthalle wurde oft angesprochen und alle die schon Handballspiele besuchten konnten feststellen was städtische Notlösungen sind. Dass der Gemeinderat bereits bei der Klausurtagung eine Vorentscheidung getroffen hat, die jetzt nur noch abgenickt wird hat man schön unter der Decke gehalten. Ja es gibt eben wichtigeres für die Stadtgesellschaft als eine nur angehend repräsentative Sporthalle. Dafür loben wir dann das Ehrenamt und jene die sich dafür einsetzen, ist ja auch billiger.

    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    2 Jahre her

    Bei den heutigen Möglichkeiten in Sachen Information und Kommunikation, ist es wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen, dass einer der Hauptprotagonisten in Sachen Hallenbetrieb, der Turnverein, gänzlich versehentlich und zur Überraschung Aller, von Rat, Kommune und Amt, in der Sache nicht auch mit angehört wurde. Also war das so angedacht, so und nicht anders. Im OB Wahlkampf wurde das Ehrenamt noch über den Grünen Klee gelobt und hofiert, doch nun müssen Menschen, die neben einem Job, Familie und anderen Belastungen, trotzdem noch einem „Ehrenamt“ nachgehen, sich aufs demütigendste bei den Verantwortlichen zu Wort melden und anbiedern, mittels Bittbrief, weil man auf Ihre Meinung eher keinen Wert legen wollte. Muss das sein?

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    NRWZ-Redaktion
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    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

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    Rottweil. Für die zunehmend baufällige ABG-Sporthalle in Rottweil soll es als Ersatz eine Zweifeld-Sporthalle geben. Diesen Grundsatzbeschluss hat der Gemeinderat bei seiner Klausurtagung im Juli offenbar gefällt, er ist nun im Ausschuss bestätigt worden, zuletzt steht als Formsache noch eine finale Entscheidung im Gemeinderat an. Dem Anschein nach ist aber eine wichtige Gruppierung in der Stadt nicht gehört worden: der Turnverein. In einem offenen Brief wenden sich seine Vertreterinnen und Vertreter aus dem Vorstand jetzt zu Wort. Sie sehen „eine Katastrophe für den Turnsport“ auf Rottweil zukommen. Denn die Bedürfnisse der Turnerinnen und Turner und der Vereine würden nicht berücksichtigt werden. Die NRWZ bringt den offenen Brief im Wortlaut.

    Betrifft: Neubau Turnhalle – Ersatz ABG Halle – Gymnastikraum

    Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderats, sehr geehrter Herr Broß, sehr geehrter Dr. Ruf, sehr geehrte Verantwortliche des Fachbereich 3, sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von Rottweil,

    der Turnverein Rottweil bietet Angebote für Leistungs- und Wettkampfsport, Gesundheits-, Rehabilitations- oder Behindertensport und Sport für Freizeit und Fitness. Mit großem ehrenamtlichem Engagement betreuen unsere Übungsleiter und Übungsleiterinnen ca. 850 sportbegeisterte Vereinsmitglieder jeden Alters. Vom Ligafinale oder Landesmeister bis zum Württembergischen Meister, bei den verschiedenen Wettkämpfen erzielten die Turner des TV Rottweil durch Fleiß, Ausdauer und regelmäßiges Training in den vergangenen Jahren beachtliche Erfolge. Doch ein qualifiziertes Training ist nur möglich, wenn eine geeignete Halle mit der nötigen Ausstattung zur Verfügung steht.

    Bei den Diskussionen und Beschlüssen und auch in der öffentlichen Berichterstattung über die geplante Halle wird und wurde der Gymnastikraum im Erdgeschoss der ABG Halle nicht erwähnt und nicht berücksichtigt. Hier trainieren die Turner und Turnerinnen des TV Rottweil, der TGA Altstadt, der WKG Villingendorf-Rottweil, des TSV Göllsdorf und hin und wieder auch Abiturienten mit dem Leistungskurs Sport. Die Räumlichkeiten ermöglichten in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die Ausbildung der Turner bis zum Niveau der 2. Bundesliga. Alle Geräte und Ausstattung, wie z.B. Reck, Barren, Tumbling-Bahn, Sprungbretter, Matten und anderes Zubehör wurden von den Vereinen entweder komplett selbst oder mit Fördergeldern des württembergischen Sportbundes angeschafft. Der Raum wird täglich für den Turnsport genutzt und ist für die Turner und Turnerinnen unbedingt nötig, um für ihren Sport zu trainieren und um sich auf Wettkämpfe vorzubereiten. Essenziell ist, dass diverse Geräte, wie z.B. die Tumbling-Bahn, nicht nach jeder Trainingseinheit abgebaut werden müssen. Der Auf- und Abbau der Geräte, vor allem in den Schülerturngruppen, minimiert die zur Verfügung stehende Trainingszeit, ein effektives Arbeiten an mehr als nur einem Gerät wird dadurch unmöglich. Des Weiteren gilt zu beachten, dass das Platzangebot des Gymnastikraums allein nicht ausreichend ist, um alle Geräte, wie z.B. Übungen am Sprungtisch, die einen Anlauf von ca. 25 Meter benötigten, zu trainieren. Zusätzliche Hallenplätze, also das OG der ABG Halle und Plätze in der Doppelsporthalle waren und sind auch in Zukunft für den reibungslosen Trainingsablauf notwendig.

    So marode und baufällig sich die ABG Halle heute präsentiert, ist und war sie in den letzten Jahrzehnten doch die mit Abstand wichtigste Trainingsmöglichkeit für den Turnsport in Rottweil. Wenn diese Trainingsmöglichkeit ersatzlos entfällt, wäre das eine Katastrophe für eine der ältesten und traditionsreichsten Sportarten, die in Rottweil betrieben wird.

    In der ABG Halle sind im Gymnastikraum und in den Räumen im OG, diverse Turngeräte für den Trainings- und Wettkampfbetrieb untergebracht. Die Wiederbeschaffungskosten für nur einen Gerätesatz, nur für die Männer, läge aktuell bei etwa 50.000 €, wobei einiges an Zubehör wie Matten, Geräte für den Schülersport usw. noch nicht berücksichtigt sind. Fallen die Räumlichkeiten und Lagermöglichkeiten weg entsteht ein potenzieller finanzieller Schaden, der für die Vereine in Rottweil nicht zu stemmen ist.

    Ein weiteres Problem ist der Wegfall der Wettkampfstätte für alle Turnveranstaltungen in Rottweil. Langfristig besteht die Gefahr, dass die umliegenden Gemeinden und Landkreise wesentlich attraktiver für den Turnsport werden. Beispiele hierfür sind Gosheim, Spaichingen, Schiltach und künftig auch Villingendorf mit gut ausgestatteten Hallen und abgetrennten Bereichen für den Turnsport inkl. Schnitzelgrube. Ein vollständiges Abwandern des Turnsports in die umliegenden Gemeinden ist wahrscheinlich, da dort in Zukunft wesentlich bessere Trainings- und Wettkampfbedingungen geboten werden. Ein echtes Armutszeugnis für Rottweil als Schul- und Kulturstadt und eine Katastrophe für den Turnsport in Rottweil.

    Der Vorstand des Turnvereines hat im letzten Jahr und darüber hinaus immer wieder versucht, die Verantwortlichen auf diesen Missstand hinzuweisen. Seitens der Verantwortlichen wurde immer wieder betont, dass die Problematik bei den entsprechenden Sitzungen vorgebracht wurde. Umso mehr entsteht dennoch der Eindruck, dass die Bedürfnisse der Turnerinnen und Turner und der Vereine dazu nicht bekannt sind und nicht berücksichtigt werden. Der TV Rottweil wurde außerdem zu der Sitzung, in der es ursprünglich um die Anforderungen an einen Ersatz für die ABG-Halle ging, nicht eingeladen. In den letzten Artikeln im Schwarzwälder Boten vom 29.09. und 30.09. wird klar, dass die Zweifeldhalle in der aktuellen Form den Ansprüchen nicht entsprechen kann. In der öffentlichen Berichterstattung und in den Aussagen von Gemeinderatsmitgliedern und Verantwortlichen, wurde immer wieder behauptet, dass durch den Bau einer Zweifeldhalle sogar ein Hallenplatz dazugewonnen wird. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Gymnastikraum ganz offensichtlich in dieser Darstellung der Dinge nicht miteinbezogen wurde, verringert sich der verfügbare Hallenplatz.

    Vorausgesetzt, die Umstände sind in diesem Umfang und mit dieser Tragweite bekannt, wollen wir nicht glauben, dass die Stadt Rottweil einer erfolgreichen Sportart, die im Verein in Rottweil seit 1847 ausgeübt wird, die Perspektive nehmen möchte. Ein adäquater und mindestens gleichwertiger Ersatz muss gefunden und festgelegt werden, bevor der Bau einer neuen Halle geplant wird.

    Für weitere Fragen zum Turnsport, der Hallennutzung und den Anforderungen an einen modernen, effektiven und vor allem auch sicheren Trainings- und Wettkampfbetrieb stehen wir gerne zur Verfügung.

    Mit turnerischen Grüßen

    Die Vorsitzenden des Turnverein Rottweil e.V. Ann-Kathrin Rieble, Simon Zimmerer, Christian Rieble, Gabi Morgan-Rauschenberger, Martin Kiock

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