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    Theaterkids: Schmachten und schocken mit Telefonbüchern

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    Kinder und junge Leute fürs Theaterspielen begeistern – das gelingt seit Jahren in den Jugendclubs des Rottweiler Zimmertheaters. Nach der Pandemie-Zwangspause sind die Gruppen nun wieder mit viel Elan gestartet.

    Er ist schwer, echt schwer. Obwohl man ihn nicht sieht. Aber das Werfen braucht Kraft. Den Ball, den sich zwei Kinder mitten im Säulen-Geviert des Rottweiler Zimmertheaters im Alten Kaufhaus da zuwerfen, kann man zwar nicht mit den Augen erfassen. Aber irgendwie ist er da – als geteilte Idee, als Vorstellung.

    Durch das Spiel erst mit einem konkreten, dann mit einem gedachten Ball, öffnet Elisa Rempp Kindern einen Zugang zur Welt des Theaters. Es steckt so viel drin in der kleinen Aktion: Sich Hineinbegeben in eine Szene, aufeinander achten, reagieren – all das sind Aspekte des Theatermachens. Und wehe, der imaginäre Ball ist zu lange in der Luft, bevor er gefangen wird. Dann ist es aus mit der Szene. Dann lässt die mitgedachte Physik die Vorstellung platzen.

    Ganz für sich haben die Jugendclub-Kids das Theater bei ihren Proben. Foto: nrwz

    Seit dieser Woche ist es endlich wieder möglich, dass theaterinteressierte junge Leute an die Welt der Bühne herangeführt werden. „22 Kinder und Jugendliche waren beim Schnuppertag Anfang Februar dabei“, berichtete Zimmertheater-Intendantin Bettina Schültke der NRWZ. 2020 musste das erfolgreiche theaterpädagogische Angebot, das im Lauf der Jahre mittlerweile wohl Hunderte durchlaufen haben, in Corona-Dornröschenschlaf versetzt werden.

    Umso mehr freuen sich die Beteiligten über den Neustart. Zwei Gruppen – eine bis 12 Jahre, eine darüber – treffen sich nun wieder im Wochentakt. Wobei beim Start die aktuelle Infektionswelle viele bremste.

    Geleitet werden die Clubs von Elisa Rempp, Jahrgang 1994. „Ich war selber im Jugendclub des Zimmertheaters dabei“, erzählt sie der NRWZ – und ihre Augen verdeutlichen, was das für eine inspirierende Erfahrung gewesen sein muss.

    Noch zu Zeiten des 2012 nach Aalen gewechselten Leitungs-Tandems Tina Brüggemann und Tonio Kleinknecht unternahm Elisa Rempp ihre ersten Bühnen-Gehversuche. Arwid Klaws, damals in vielen Rollen agil präsent, und Patrick Hellenbrand, der unter anderem 2013 in der Titelrolle von „Dantons Tod“ brillierte, leiteten damals ihren Club.

    Bei Jugend-Produktionen hat Rempp damals ebenso mitgewirkt wie bei regulären Inszenierungen. Etwa Friedrich Dürrenmatts unverstaubt aktuell auf die Bühne gebrachten „Besuch der alten Dame“ mit Floriana Sommerauer in der Titelpartie. „Das Mädchen am Bühnenrand, das Schokolade gegessen hat – das war ich“, erzählt Elisa Rempp lachend.

    Für sie sei das damals eine tolle Sache gewesen, begeisternd – und der Beginn für eine seither nicht abkühlende Liebe zum Theater. Deshalb hat sie auch ihr Grundschullehrer-Studium in Freiburg um das Fach „Theater“ erweitert. Und nachdem sie erst vor wenigen Wochen an der Grundschule Frommern zu unterrichten anfing, in Rottweil den Ball wieder aufgenommen – nun eben in anderer, taktgebender Rolle.

    Hat vor Jahren selber als Jugendclub-Teilnehmerin viel mitgenommen: Elisa Rempp. Foto: nrwz

    Was sie vorhat und den jungen Leuten mitgeben will? „Mir ist wichtig, jeden dort abzuholen, wo er ist – mit seinen Erfahrungen, seinen Interessen“, erläutert Rempp. Sie sieht die Jugendclubs als Chance, die Entwicklung der jungen Leute zu begleiten, ihnen für ihre Selbstfindung Freiräume zu geben – und Mittel, sich auszudrücken.

    Körpersprache, Haltung, Interaktion – damit fängt sie an. Mal mit, mal ohne Ball. Als nächster Schritt folgt Stimmtraining – freilich schon angereichert mit weiteren Ebenen des Theatermachens. „Wir haben damals Telefonbücher vorgelesen,“ erinnert sie sich an ihre eigene Jugendclub-Zeit.  Aber nicht einfach so. Den Rahmen gab jeweils eine szenische Idee: Mal sollte es wie ein Krimi klingen, mal wie ein Horror-Schocker, mal wie eine Liebesschnulze. Es liegt auf der Hand: Neben der Stimme wird da gleich etliches mit trainiert.

    Man kann kurzfristig noch einsteigen in die aktuellen Jugendclubs. Foto: nrwz

    Ein Ziel hat Elisa Rempp auch schon vor Augen: Vor den Sommerferien möchte sie mit den Gruppen etwas auf die Beine stellen – eine Szenencollage, etwas Performatorisches. „Das Thema soll aber aus den Gruppen kommen, es soll etwas sein, das den jungen Leuten am Herzen liegt“, sagt Rempp – da wird sich dann zeigen, wie die Youngster ihre Freiräume zur Selbstfindung nutzen.

    Info: Wer sich für die Jugendclubs interessiert, kann Kontakt mit dem Zimmertheater aufnehmen_ info@zimmertheater-rottweil.de. Der Club für die Jüngeren beginnt montags um 16 Uhr, der Club für die Älteren um 17.30 Uhr.

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    Kinder und junge Leute fürs Theaterspielen begeistern – das gelingt seit Jahren in den Jugendclubs des Rottweiler Zimmertheaters. Nach der Pandemie-Zwangspause sind die Gruppen nun wieder mit viel Elan gestartet.

    Er ist schwer, echt schwer. Obwohl man ihn nicht sieht. Aber das Werfen braucht Kraft. Den Ball, den sich zwei Kinder mitten im Säulen-Geviert des Rottweiler Zimmertheaters im Alten Kaufhaus da zuwerfen, kann man zwar nicht mit den Augen erfassen. Aber irgendwie ist er da – als geteilte Idee, als Vorstellung.

    Durch das Spiel erst mit einem konkreten, dann mit einem gedachten Ball, öffnet Elisa Rempp Kindern einen Zugang zur Welt des Theaters. Es steckt so viel drin in der kleinen Aktion: Sich Hineinbegeben in eine Szene, aufeinander achten, reagieren – all das sind Aspekte des Theatermachens. Und wehe, der imaginäre Ball ist zu lange in der Luft, bevor er gefangen wird. Dann ist es aus mit der Szene. Dann lässt die mitgedachte Physik die Vorstellung platzen.

    Ganz für sich haben die Jugendclub-Kids das Theater bei ihren Proben. Foto: nrwz

    Seit dieser Woche ist es endlich wieder möglich, dass theaterinteressierte junge Leute an die Welt der Bühne herangeführt werden. „22 Kinder und Jugendliche waren beim Schnuppertag Anfang Februar dabei“, berichtete Zimmertheater-Intendantin Bettina Schültke der NRWZ. 2020 musste das erfolgreiche theaterpädagogische Angebot, das im Lauf der Jahre mittlerweile wohl Hunderte durchlaufen haben, in Corona-Dornröschenschlaf versetzt werden.

    Umso mehr freuen sich die Beteiligten über den Neustart. Zwei Gruppen – eine bis 12 Jahre, eine darüber – treffen sich nun wieder im Wochentakt. Wobei beim Start die aktuelle Infektionswelle viele bremste.

    Geleitet werden die Clubs von Elisa Rempp, Jahrgang 1994. „Ich war selber im Jugendclub des Zimmertheaters dabei“, erzählt sie der NRWZ – und ihre Augen verdeutlichen, was das für eine inspirierende Erfahrung gewesen sein muss.

    Noch zu Zeiten des 2012 nach Aalen gewechselten Leitungs-Tandems Tina Brüggemann und Tonio Kleinknecht unternahm Elisa Rempp ihre ersten Bühnen-Gehversuche. Arwid Klaws, damals in vielen Rollen agil präsent, und Patrick Hellenbrand, der unter anderem 2013 in der Titelrolle von „Dantons Tod“ brillierte, leiteten damals ihren Club.

    Bei Jugend-Produktionen hat Rempp damals ebenso mitgewirkt wie bei regulären Inszenierungen. Etwa Friedrich Dürrenmatts unverstaubt aktuell auf die Bühne gebrachten „Besuch der alten Dame“ mit Floriana Sommerauer in der Titelpartie. „Das Mädchen am Bühnenrand, das Schokolade gegessen hat – das war ich“, erzählt Elisa Rempp lachend.

    Für sie sei das damals eine tolle Sache gewesen, begeisternd – und der Beginn für eine seither nicht abkühlende Liebe zum Theater. Deshalb hat sie auch ihr Grundschullehrer-Studium in Freiburg um das Fach „Theater“ erweitert. Und nachdem sie erst vor wenigen Wochen an der Grundschule Frommern zu unterrichten anfing, in Rottweil den Ball wieder aufgenommen – nun eben in anderer, taktgebender Rolle.

    Hat vor Jahren selber als Jugendclub-Teilnehmerin viel mitgenommen: Elisa Rempp. Foto: nrwz

    Was sie vorhat und den jungen Leuten mitgeben will? „Mir ist wichtig, jeden dort abzuholen, wo er ist – mit seinen Erfahrungen, seinen Interessen“, erläutert Rempp. Sie sieht die Jugendclubs als Chance, die Entwicklung der jungen Leute zu begleiten, ihnen für ihre Selbstfindung Freiräume zu geben – und Mittel, sich auszudrücken.

    Körpersprache, Haltung, Interaktion – damit fängt sie an. Mal mit, mal ohne Ball. Als nächster Schritt folgt Stimmtraining – freilich schon angereichert mit weiteren Ebenen des Theatermachens. „Wir haben damals Telefonbücher vorgelesen,“ erinnert sie sich an ihre eigene Jugendclub-Zeit.  Aber nicht einfach so. Den Rahmen gab jeweils eine szenische Idee: Mal sollte es wie ein Krimi klingen, mal wie ein Horror-Schocker, mal wie eine Liebesschnulze. Es liegt auf der Hand: Neben der Stimme wird da gleich etliches mit trainiert.

    Man kann kurzfristig noch einsteigen in die aktuellen Jugendclubs. Foto: nrwz

    Ein Ziel hat Elisa Rempp auch schon vor Augen: Vor den Sommerferien möchte sie mit den Gruppen etwas auf die Beine stellen – eine Szenencollage, etwas Performatorisches. „Das Thema soll aber aus den Gruppen kommen, es soll etwas sein, das den jungen Leuten am Herzen liegt“, sagt Rempp – da wird sich dann zeigen, wie die Youngster ihre Freiräume zur Selbstfindung nutzen.

    Info: Wer sich für die Jugendclubs interessiert, kann Kontakt mit dem Zimmertheater aufnehmen_ info@zimmertheater-rottweil.de. Der Club für die Jüngeren beginnt montags um 16 Uhr, der Club für die Älteren um 17.30 Uhr.

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