Zum letzten Mal gab es ein Wiedersehen mit der amtierenden Rottweiler Stadtschreiberin, die nach drei inspirierenden Monaten nun wieder Stadt und Konvikt verlässt, schweren Herzens, wie sie selbst sagt. Dass ihr die Konviktorinnen und Konviktoren ans Herz gewachsen waren, war nicht zu übersehen. Die Verabschiedung lockte etliche Literaturinteressierte ins Zimmertheater.
Rottweil – Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf gab in seinen Abschiedsworten einen kleinen Rückblick über die Aktivitäten der scheidenden Stadtschreiberin. Als Theaterautorin bereits erfolgreich – einen Einblick in ein just in Gießen uraufgeführtes Stück gab es bei einer Szenischen Lesung mit Schauspielerinnen am Zimmertheater – wollte sie in Rottweil hauptsächlich an ihrem ersten Prosawerk arbeiten. Diesen in Arbeit befindlichen Roman stellte sie in eindrücklichen Auszügen bei einer Lesung im Schwarzen Lamm vor.
Neben der Offenen Jugendschreibwerkstatt am Konvikt begeisterte sie auch Schülerinnen und Schüler der Unterstufe bei Schreibworkshops an den Rottweiler Gymnasien. Mit Konviktorinnen gab es sogar einen Ausflug ans Landestheater Tübingen. Die Ergebnisse aus der Offenen Jugendschreibwerkstatt, Theatertexte von jungen Autorinnen aus dem Konvikt, waren gleich im Anschluss zu hören, und das Publikum zeigte sich beeindruckt, was in so kurzer Zeit unter fachkundiger Leitung entstehen konnte.
Schließlich las Anaïs Clerc eine in Rottweil entstandene Passage ihres Romans vor, der ausführlich auf ihre Zeit im Konvikt Bezug nimmt und ihren Aufenthalt in Rottweil mit Wärme und viel Humor beschreibt. Beim anschließenden Umtrunk im Zimmertheater gab es die letzten intensiven Gespräche mit der Stadtschreiberin, bis sie nächsten Herbst ihr Amt offiziell an ihre Nachfolgerin oder ihren Nachfolger übergibt. Einen Besuch zur Fasnet, wo sie nächstes Jahr auf die Ehrentribüne eingeladen ist, hat sie aber bereits ebenfalls angekündigt.