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    Stadtfest Rottweil soll fast so bleiben, wie es ist, oder: „Stadtfest = Fest der Vereine!“

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    Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

    Die Verwaltung hatte vom Gemeinderat – dort von der CDU-Fraktion – den Auftrag bekommen, herauszufinden, ob das Rottweiler Stadtfest eigentlich nicht eine Runderneuerung bräuchte. Ob es nicht wie das einzigartige Turmfest im vergangenen ein Großereignis auf dem Straßenkreuz sein sollte mit Zeitreise, Riesenrad, Streetfood Markt und weiterem mehr. Die Verwaltung hat dazu die Vereine befragt und ein eher geteiltes Echo erhalten. Und sie verweist auf explodierende Kosten, wenn nun alle zwei Jahre ein Turm-, statt eines Stadtfests gefeiert würde. Am Mittwoch soll der Gemeinderat diskutieren.

    Die Datenbasis ist nicht die breiteste. Das Kultur- und Sportamt, zuständig für das Rottweiler Stadtfest, hat 25 teilnehmende Vereine befragt, wovon 17 Rückmeldungen eingingen. Und dieses Echo ist auch noch geteilt. Mit Tendenz zu: „Eigentlich soll das Stadtfest so bleiben, wie es ist.“

    Hier mal ein Spiegel der Stellungnahmen zur Frage, ob das Stadtfest analog zum Turmfest, anlässlich dessen die Innenstadt gesperrt gewesen ist, ins Hauptstraßenkreut beim Friedrichsplatz verlegt werden sollte:

    • „Standkonzept des TSV ist auf „Altes Rathaus“ ausgelegt. Belebung Obere
      Hauptstraße (Fußgängerzone)
    • „Das muss dann in den ein neues Gesamtkonzept passen, die Bereiche Sonnen- bzw. Münsterplatz und oberhalb des Schwarzen Tores mit ihren Bühnen müssen auch wieder integriert oder durch neue Ideen ersetzt werden.“
    • „Aus unserer Sicht für Vereine nicht zweckmäßig“
    • „Jedoch sollte man sich Gedanken machen, wo man das „Jugendlichen“ Programm „Waldtorstraße“ platziert.“
    • „Besser Hauptstraßenkreuz als Kapuzinerparkplatz, wobei der Münsterplatz für uns sehr gut war. Hier gab es auch Möglichkeit einer Tribüne, wie wäre das an der Kapellenkirche? Gibt es dort die Möglichkeit, die Hütte aufzustellen? Es müsste dann wieder eine neue Lösung gefunden werden, wo die einzelnen Vereine unterkommen. Hier kommen wieder zusätzliche Kosten auf die Vereine zu.“
    • „Wobei unser Platz in der Waldtorstraße auch völlig in Ordnung ist.“
    • „Interessanter Versuch, falls der Straßenzug mit ausreichend Vereinen gefüllt werden kann.“
    • „Nicht gut aus Platzmangel“
    • „Hauptkreuz ist zu zugig! TGA würde gern mit den anderen Vereinen auf dem Sonnenparkplatz bleiben.“

    Eigentlich äußert sich hier nur ein Verein einigermaßen positiv. 

    Zweites Beispiel – so antworteten die Vereine laut der Stadtverwaltung auf die Frage, ob künftig bei im zweijährigen Turnus stattfindenden Stadt die sogenannte Zeitreise integriert werden solle – ein Turmfest-Element, das etwa die Themen Römer, Ritter, Rottweiler Hund, Fasnet integrierte. 

    • „Ob das jedes Jahr/ jedes Mal notwendig ist? Prinzipiell immer gut, wenn Besucher
      von Rottweil erfahren.“
    • „Zeitreise war interessant, aber das Wiederholen in zweijährigen Turnus eher langweilig.“
    • „Wir stimmen nur zu, wenn keine zusätzlichen Kosten für die Vereine entstehen.“
    • „Die Zeitreise war eine sehr gute einmalige Aktion, bei wiederkehrenden Stadtfesten läuft sich die Aktion tot.“
    • „Nein! Riesenrad ja, der Rest muss nicht sein.“
    • „Die Informativen Stände sehr gut, allerdings die professionellen Verkaufsstände (Getränke/Essen) passen nicht zu einem Vereinsfest.“
    • „Generell finde ich es gut, wenn Fest ein Motto haben, wie mittelalterlicher
      Weihnachtsmarkt in Esslingen.“
    • „Unnötig.“
    • „Die Zeitreise war ein schönes Element für das Turmfest, allerdings glauben wir nicht, dass dieses Element alle 2 Jahre wieder interessant ist.“

    Klare Ablehung. Auch das Riesenrad, das beim Turmfest auf dem Kapellenhof stand, können sich die Vereinsvertreter offenbar nicht ständig vorstellen:

    • „Nein, nicht zweckmäßig.“
    • „Fahrgeschäfte steigern die Attraktivität, wie z.B. auch das Karussell am Weihnachtsmarkt.“
    • „Nice to have, aber wenn es zu oft gemacht wird, wird es seinen Reiz verlieren.“
    • „Muss nicht immer unbedingt sein, gerne Abwechslung.“
    • „Könnte Leute anziehen, aber ein Euro kann nur einmal ausgegeben werden.“
    • „Wurde gut angenommen – keine Konkurrenz zu den Vereinen.“
    • „Auch für Kinder einfach was tolles.“

    Ganz klare Ablehung erfährt der Street-Food-Market, der beim Turmfest die Massen angelockt hatte: 

    • „Nicht gut, weil große Konkurrenz zum kulinarischen Angebot der Vereine.“
    • „Stadtfest sollte ein Fest der Verein bleiben.“
    • „Nachteil für eigene Vereine.“
    • „Jedoch sollte man die Vereine nicht benachteiligen.“
    • „Nein, nicht zweckmäßig.“
    • „Das Stadtfest lebt auch vom kulinarischen Angebot der Vereine. Professionelle Street-Food Unternehmen beschränken sich auf wenige unterschiedliche Angebote und treten in Konkurrenz zu den Vereinen.“
    • „Nein! Viel zu kommerziell! Solange genügend Vereine sich beteiligen, sollte das Essensangebot von den Vereinen präsentiert werden, insbesondere die ausländischen Vereine…“
    • „Nicht gut, da die Vereine mit den professionellen Food-Trucks nicht konkurrieren
      können.“
    • „Sehr schlecht!!! Das Angebot soll von den Vereinen kommen! Stadtfest = Fest der Vereine!“
    • „Schön, um nicht immer die gleichen Speisen wie Pommes und Wurst zu haben.“
    • „Sollte den Umsatz der Vereine nicht schmälern. Sonst muss irgendwann einmal nur mit selbstständigen Ständen das Stadtfest durchgeführt werden.“
    • „Allein schon die Idee????“
    • „Schlecht, weil so eine Konkurrenz zu den Vereinen entsteht. Lieber die Vielfältigkeit des Angebots der Vereine fördern.“
    • „Beim Stadtfest gehört das Essen zu den Vereinen.“

    Hier wird auch klar, dass die Vereine, die am Stadtfest ihre Kassen füllen um ihre alltäglichen Aufgaben erfüllen können, keine Konkurrenz brauchen können. Etwa auch nicht dadurch, dass das Volksfest, wie vom Gemeinderat angeregt, ins Stadtfest integriert werde. Mit ähnlichen Begründungen wie den Street-Food-Markt lehnen die Stadtfest-Vereine die Integration des Volksfests ab. 

    Klares Nein auch zur Frage, ob zur Finanzierung der zusätzlichen Attraktion ein Eintrittsgeld verlangt werden könnte. Eine typische Antwort: „Wenn Eintritt verlang wird, muss etwas geboten sein. Es kann angenommen werden, jedoch auch total in die Hose gehen. Schwieriges Thema.“ Eines, das für manche Vereine mehr Fragen aufzuwerfen scheint, als es beantwortet.

    Turmfest und Stadtfest – zwei Paar Schuhe? Ganz offenkundig. Ein Vereinsvertreter schreibt der CDU ins Stammbuch: 

    „Wer diese Feste vergleicht, hat nichts im Gemeinderat zu suchen, weil Ihm wohl die Bindung zur Bevölkerung fehlt und wohl gar nicht weiß was Vereinsarbeit bedeutet.“

    Und ein anderer Verein antwortete deutlich: 

    „Ganz wichtig ist, dass man einen VW-UP nicht mit einer S-Klasse Mercedes vergleicht. Während sich die Stadt in den letzten 20 Jahren immer mehr aus der Finanzierung des Stadtfests zurückgezogen hat (2-jähriger Turnus, hohe Standgebühren, höhere Auflagen,…) wurde beim Turmfest seitens der Stadt finanziell geklotzt. Wichtig für das Stadtfest wäre, alles was es für Vereine attraktiver macht am Stadtfest teilzunehmen ohne das Fest zu verbessern, z.B. könnten Sitzgarnituren von der Stadt finanziert werden. Sonst wird das Stadtfest zu einem rein unternehmerischen, wirtschaftlichen Event, von dem Sozialschwache, die Vereine und die Bürger unbeteiligt bzw. ausgegrenzt bleiben.“

    Insgesamt ergibt sich das Bild, nachdem die Vereine mit dem bisherigen Stadtfest recht zufrieden sind. Mehr sei immer schön – doch wer bezahlt’s? Die Rechnung hat die Stadtverwaltung aufgemacht – und kommt auf teils horrende Kosten:

    So würde ein Stadtfest mit Zeitreise 140.000 Euro kosten. Allein die Sperrung des Straßenkreuzes für den Autoverkehr schlägt mit 18.000 Euro zu Buche. 60.000 Euro hat die Zeireise beim Turmfest laut Stadtverwaltung gemäß einer Kostenaufstellung der trend factory ausgemacht, die die Veranstaltung für die Stadtverwaltung umgesetzt hatte.

    Ein Stadtfest mit Riesenrad würde 121.650 Euro kosten. Durch das Riesenrad können Einnahmen generiert werden. Die Kostendeckung hält die Verwaltung jedoch für fraglich,
    da weniger Besucher beim Stadtfest als beim Turmfest sein werden.

    Ein Stadtfest mit Street-Food-Markt nach Rechnung der Stadt 84.000 Euro kosten. Er stößt aber auch auf große Ablehnung durch die Vereine.

    Ein Stadtfest mit Feuerwerk wie beim Turmfest, abgefeuert beim Testturm, 71.800 Euro kosten. 

    Und ein Stadtfest mit einem „Flying Table“ – diesem Tisch, der samt Sesseln in die Luft gezogen wird und der eine der großen Attraktionen beim Turmfest war – landete bei 91.750 Euro. 

    Zum Vergleich: Das Stadtfest kostet netto 48.000 Euro. Geld, das sich die zuständige Sachbearbeiterin, Eva Schumacher vom Kultur- und Sportamt mühsam vom Gemeinderat hat sich erkämpfen müssen. Das bedeutet: Diese Summe setzt die Stadtverwaltung als Kosten an. Die tatsächlichen Kosten liegen um 27.000 Euro höher, dieser Betrag kommt aber durch Sponsoring (11.000 Euro), Standmiete der Vereine (11.000 Euro) und die Stadtfest-Tombola (5000 Euro) wieder rein.

    Einzig ein Stadtfest mit Sonderthema – im kommenden Jahr etwa „500 Jahre ewiger Bund“ – würde vergleichsweise günstig zu haben sein. Hier rechnet die Verwaltng mit Zusatzkosten von lediglich 3000 Euro. 

    Im Übrigen lehnt die Verwaltung es ab, das Rottweiler Volksfest zu integrieren. Begründung: „Das Volksfest ist wegen topografischen Gesichtspunkten nur mit sehr hohem Aufwand in das Stadtfest zu integrieren. Außerdem liegt grundsätzlich terminlich im Juni (Anfang September sind wegen größerer Volksfeste bereits die meisten Fahrgeschäfte nicht verfügbar). Es wäre denkbar, analog zum Weihnachtsmarkt, ein Karussell o.ä. für Kinder aufzustellen.“

    Auch soll kein Eintritt fürs Stadtfest verlangt werden, um etwa zusätzliche Attraktionen zu finanzieren. Begründung: „Da es beim Stadtfest und auch bei allen umliegenden Dorffesten kein Eintrittsgeld gibt, ist hiervon abzuraten. Es bedarf eines hohen Personalaufwands, diesen Eintritt zu kassieren und zu kontrollieren. Außerdem müsste das Gelände abgesperrt werden, was zusätzliche Herausforderungen in Sachen Sicherheitskonzept bedeuten würde. Das Stadtfest ist in seiner Tradition ein Vereinsfest für alle Rottweiler und Besucher aus der Umgebung. Daher sollte man hier auch niemanden durch Eintrittsgelder ausgrenzen. „

    Außerdem hält die Verwaltung Stadt- und Turmfest vom personellen Aufwand her für nicht vergleichbar: „Bei der Stadt Rottweil ist Eva Schumacher vom Fachbereich 3, Kultur- und Sportamt, mit 3 Prozent im Stellenumfang zweijährig für die Organisation allein verantwortlich. Am Stadtfestwochenende wird sie für die Durchführung von 2 weiteren Personen unterstützt. Für die Organisation und Durchführung des Turmfestes waren eine Event Agentur und mehrere Mitarbeiter der Stadtverwaltung betraut.“

    Das Fazit der Verwaltung: „Die Einbindung verschiedener Element ist nur mit zusätzlichen Kosten und erhöhtem Personalaufwand möglich. Die Umfrage unter den Verein hat ergeben, dass das Stadtfest vor allem als gewachsene Traditionsveranstaltung für die RottweilerInnen gesehen wird. Der Aufwand, das Stadtfest unter ein Sonderthema zu stellen, wenn es angebracht ist (wie zum Beispiel Ewiger Bund 2019), ist mit geringem finanziellem Mehraufwand machbar.“

    Der Gemeinderat wird das Thema am Mittwoch diskutieren.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Die Verwaltung hatte vom Gemeinderat – dort von der CDU-Fraktion – den Auftrag bekommen, herauszufinden, ob das Rottweiler Stadtfest eigentlich nicht eine Runderneuerung bräuchte. Ob es nicht wie das einzigartige Turmfest im vergangenen ein Großereignis auf dem Straßenkreuz sein sollte mit Zeitreise, Riesenrad, Streetfood Markt und weiterem mehr. Die Verwaltung hat dazu die Vereine befragt und ein eher geteiltes Echo erhalten. Und sie verweist auf explodierende Kosten, wenn nun alle zwei Jahre ein Turm-, statt eines Stadtfests gefeiert würde. Am Mittwoch soll der Gemeinderat diskutieren.

    Die Datenbasis ist nicht die breiteste. Das Kultur- und Sportamt, zuständig für das Rottweiler Stadtfest, hat 25 teilnehmende Vereine befragt, wovon 17 Rückmeldungen eingingen. Und dieses Echo ist auch noch geteilt. Mit Tendenz zu: „Eigentlich soll das Stadtfest so bleiben, wie es ist.“

    Hier mal ein Spiegel der Stellungnahmen zur Frage, ob das Stadtfest analog zum Turmfest, anlässlich dessen die Innenstadt gesperrt gewesen ist, ins Hauptstraßenkreut beim Friedrichsplatz verlegt werden sollte:

    • „Standkonzept des TSV ist auf „Altes Rathaus“ ausgelegt. Belebung Obere
      Hauptstraße (Fußgängerzone)
    • „Das muss dann in den ein neues Gesamtkonzept passen, die Bereiche Sonnen- bzw. Münsterplatz und oberhalb des Schwarzen Tores mit ihren Bühnen müssen auch wieder integriert oder durch neue Ideen ersetzt werden.“
    • „Aus unserer Sicht für Vereine nicht zweckmäßig“
    • „Jedoch sollte man sich Gedanken machen, wo man das „Jugendlichen“ Programm „Waldtorstraße“ platziert.“
    • „Besser Hauptstraßenkreuz als Kapuzinerparkplatz, wobei der Münsterplatz für uns sehr gut war. Hier gab es auch Möglichkeit einer Tribüne, wie wäre das an der Kapellenkirche? Gibt es dort die Möglichkeit, die Hütte aufzustellen? Es müsste dann wieder eine neue Lösung gefunden werden, wo die einzelnen Vereine unterkommen. Hier kommen wieder zusätzliche Kosten auf die Vereine zu.“
    • „Wobei unser Platz in der Waldtorstraße auch völlig in Ordnung ist.“
    • „Interessanter Versuch, falls der Straßenzug mit ausreichend Vereinen gefüllt werden kann.“
    • „Nicht gut aus Platzmangel“
    • „Hauptkreuz ist zu zugig! TGA würde gern mit den anderen Vereinen auf dem Sonnenparkplatz bleiben.“

    Eigentlich äußert sich hier nur ein Verein einigermaßen positiv. 

    Zweites Beispiel – so antworteten die Vereine laut der Stadtverwaltung auf die Frage, ob künftig bei im zweijährigen Turnus stattfindenden Stadt die sogenannte Zeitreise integriert werden solle – ein Turmfest-Element, das etwa die Themen Römer, Ritter, Rottweiler Hund, Fasnet integrierte. 

    • „Ob das jedes Jahr/ jedes Mal notwendig ist? Prinzipiell immer gut, wenn Besucher
      von Rottweil erfahren.“
    • „Zeitreise war interessant, aber das Wiederholen in zweijährigen Turnus eher langweilig.“
    • „Wir stimmen nur zu, wenn keine zusätzlichen Kosten für die Vereine entstehen.“
    • „Die Zeitreise war eine sehr gute einmalige Aktion, bei wiederkehrenden Stadtfesten läuft sich die Aktion tot.“
    • „Nein! Riesenrad ja, der Rest muss nicht sein.“
    • „Die Informativen Stände sehr gut, allerdings die professionellen Verkaufsstände (Getränke/Essen) passen nicht zu einem Vereinsfest.“
    • „Generell finde ich es gut, wenn Fest ein Motto haben, wie mittelalterlicher
      Weihnachtsmarkt in Esslingen.“
    • „Unnötig.“
    • „Die Zeitreise war ein schönes Element für das Turmfest, allerdings glauben wir nicht, dass dieses Element alle 2 Jahre wieder interessant ist.“

    Klare Ablehung. Auch das Riesenrad, das beim Turmfest auf dem Kapellenhof stand, können sich die Vereinsvertreter offenbar nicht ständig vorstellen:

    • „Nein, nicht zweckmäßig.“
    • „Fahrgeschäfte steigern die Attraktivität, wie z.B. auch das Karussell am Weihnachtsmarkt.“
    • „Nice to have, aber wenn es zu oft gemacht wird, wird es seinen Reiz verlieren.“
    • „Muss nicht immer unbedingt sein, gerne Abwechslung.“
    • „Könnte Leute anziehen, aber ein Euro kann nur einmal ausgegeben werden.“
    • „Wurde gut angenommen – keine Konkurrenz zu den Vereinen.“
    • „Auch für Kinder einfach was tolles.“

    Ganz klare Ablehung erfährt der Street-Food-Market, der beim Turmfest die Massen angelockt hatte: 

    • „Nicht gut, weil große Konkurrenz zum kulinarischen Angebot der Vereine.“
    • „Stadtfest sollte ein Fest der Verein bleiben.“
    • „Nachteil für eigene Vereine.“
    • „Jedoch sollte man die Vereine nicht benachteiligen.“
    • „Nein, nicht zweckmäßig.“
    • „Das Stadtfest lebt auch vom kulinarischen Angebot der Vereine. Professionelle Street-Food Unternehmen beschränken sich auf wenige unterschiedliche Angebote und treten in Konkurrenz zu den Vereinen.“
    • „Nein! Viel zu kommerziell! Solange genügend Vereine sich beteiligen, sollte das Essensangebot von den Vereinen präsentiert werden, insbesondere die ausländischen Vereine…“
    • „Nicht gut, da die Vereine mit den professionellen Food-Trucks nicht konkurrieren
      können.“
    • „Sehr schlecht!!! Das Angebot soll von den Vereinen kommen! Stadtfest = Fest der Vereine!“
    • „Schön, um nicht immer die gleichen Speisen wie Pommes und Wurst zu haben.“
    • „Sollte den Umsatz der Vereine nicht schmälern. Sonst muss irgendwann einmal nur mit selbstständigen Ständen das Stadtfest durchgeführt werden.“
    • „Allein schon die Idee????“
    • „Schlecht, weil so eine Konkurrenz zu den Vereinen entsteht. Lieber die Vielfältigkeit des Angebots der Vereine fördern.“
    • „Beim Stadtfest gehört das Essen zu den Vereinen.“

    Hier wird auch klar, dass die Vereine, die am Stadtfest ihre Kassen füllen um ihre alltäglichen Aufgaben erfüllen können, keine Konkurrenz brauchen können. Etwa auch nicht dadurch, dass das Volksfest, wie vom Gemeinderat angeregt, ins Stadtfest integriert werde. Mit ähnlichen Begründungen wie den Street-Food-Markt lehnen die Stadtfest-Vereine die Integration des Volksfests ab. 

    Klares Nein auch zur Frage, ob zur Finanzierung der zusätzlichen Attraktion ein Eintrittsgeld verlangt werden könnte. Eine typische Antwort: „Wenn Eintritt verlang wird, muss etwas geboten sein. Es kann angenommen werden, jedoch auch total in die Hose gehen. Schwieriges Thema.“ Eines, das für manche Vereine mehr Fragen aufzuwerfen scheint, als es beantwortet.

    Turmfest und Stadtfest – zwei Paar Schuhe? Ganz offenkundig. Ein Vereinsvertreter schreibt der CDU ins Stammbuch: 

    „Wer diese Feste vergleicht, hat nichts im Gemeinderat zu suchen, weil Ihm wohl die Bindung zur Bevölkerung fehlt und wohl gar nicht weiß was Vereinsarbeit bedeutet.“

    Und ein anderer Verein antwortete deutlich: 

    „Ganz wichtig ist, dass man einen VW-UP nicht mit einer S-Klasse Mercedes vergleicht. Während sich die Stadt in den letzten 20 Jahren immer mehr aus der Finanzierung des Stadtfests zurückgezogen hat (2-jähriger Turnus, hohe Standgebühren, höhere Auflagen,…) wurde beim Turmfest seitens der Stadt finanziell geklotzt. Wichtig für das Stadtfest wäre, alles was es für Vereine attraktiver macht am Stadtfest teilzunehmen ohne das Fest zu verbessern, z.B. könnten Sitzgarnituren von der Stadt finanziert werden. Sonst wird das Stadtfest zu einem rein unternehmerischen, wirtschaftlichen Event, von dem Sozialschwache, die Vereine und die Bürger unbeteiligt bzw. ausgegrenzt bleiben.“

    Insgesamt ergibt sich das Bild, nachdem die Vereine mit dem bisherigen Stadtfest recht zufrieden sind. Mehr sei immer schön – doch wer bezahlt’s? Die Rechnung hat die Stadtverwaltung aufgemacht – und kommt auf teils horrende Kosten:

    So würde ein Stadtfest mit Zeitreise 140.000 Euro kosten. Allein die Sperrung des Straßenkreuzes für den Autoverkehr schlägt mit 18.000 Euro zu Buche. 60.000 Euro hat die Zeireise beim Turmfest laut Stadtverwaltung gemäß einer Kostenaufstellung der trend factory ausgemacht, die die Veranstaltung für die Stadtverwaltung umgesetzt hatte.

    Ein Stadtfest mit Riesenrad würde 121.650 Euro kosten. Durch das Riesenrad können Einnahmen generiert werden. Die Kostendeckung hält die Verwaltung jedoch für fraglich,
    da weniger Besucher beim Stadtfest als beim Turmfest sein werden.

    Ein Stadtfest mit Street-Food-Markt nach Rechnung der Stadt 84.000 Euro kosten. Er stößt aber auch auf große Ablehnung durch die Vereine.

    Ein Stadtfest mit Feuerwerk wie beim Turmfest, abgefeuert beim Testturm, 71.800 Euro kosten. 

    Und ein Stadtfest mit einem „Flying Table“ – diesem Tisch, der samt Sesseln in die Luft gezogen wird und der eine der großen Attraktionen beim Turmfest war – landete bei 91.750 Euro. 

    Zum Vergleich: Das Stadtfest kostet netto 48.000 Euro. Geld, das sich die zuständige Sachbearbeiterin, Eva Schumacher vom Kultur- und Sportamt mühsam vom Gemeinderat hat sich erkämpfen müssen. Das bedeutet: Diese Summe setzt die Stadtverwaltung als Kosten an. Die tatsächlichen Kosten liegen um 27.000 Euro höher, dieser Betrag kommt aber durch Sponsoring (11.000 Euro), Standmiete der Vereine (11.000 Euro) und die Stadtfest-Tombola (5000 Euro) wieder rein.

    Einzig ein Stadtfest mit Sonderthema – im kommenden Jahr etwa „500 Jahre ewiger Bund“ – würde vergleichsweise günstig zu haben sein. Hier rechnet die Verwaltng mit Zusatzkosten von lediglich 3000 Euro. 

    Im Übrigen lehnt die Verwaltung es ab, das Rottweiler Volksfest zu integrieren. Begründung: „Das Volksfest ist wegen topografischen Gesichtspunkten nur mit sehr hohem Aufwand in das Stadtfest zu integrieren. Außerdem liegt grundsätzlich terminlich im Juni (Anfang September sind wegen größerer Volksfeste bereits die meisten Fahrgeschäfte nicht verfügbar). Es wäre denkbar, analog zum Weihnachtsmarkt, ein Karussell o.ä. für Kinder aufzustellen.“

    Auch soll kein Eintritt fürs Stadtfest verlangt werden, um etwa zusätzliche Attraktionen zu finanzieren. Begründung: „Da es beim Stadtfest und auch bei allen umliegenden Dorffesten kein Eintrittsgeld gibt, ist hiervon abzuraten. Es bedarf eines hohen Personalaufwands, diesen Eintritt zu kassieren und zu kontrollieren. Außerdem müsste das Gelände abgesperrt werden, was zusätzliche Herausforderungen in Sachen Sicherheitskonzept bedeuten würde. Das Stadtfest ist in seiner Tradition ein Vereinsfest für alle Rottweiler und Besucher aus der Umgebung. Daher sollte man hier auch niemanden durch Eintrittsgelder ausgrenzen. „

    Außerdem hält die Verwaltung Stadt- und Turmfest vom personellen Aufwand her für nicht vergleichbar: „Bei der Stadt Rottweil ist Eva Schumacher vom Fachbereich 3, Kultur- und Sportamt, mit 3 Prozent im Stellenumfang zweijährig für die Organisation allein verantwortlich. Am Stadtfestwochenende wird sie für die Durchführung von 2 weiteren Personen unterstützt. Für die Organisation und Durchführung des Turmfestes waren eine Event Agentur und mehrere Mitarbeiter der Stadtverwaltung betraut.“

    Das Fazit der Verwaltung: „Die Einbindung verschiedener Element ist nur mit zusätzlichen Kosten und erhöhtem Personalaufwand möglich. Die Umfrage unter den Verein hat ergeben, dass das Stadtfest vor allem als gewachsene Traditionsveranstaltung für die RottweilerInnen gesehen wird. Der Aufwand, das Stadtfest unter ein Sonderthema zu stellen, wenn es angebracht ist (wie zum Beispiel Ewiger Bund 2019), ist mit geringem finanziellem Mehraufwand machbar.“

    Der Gemeinderat wird das Thema am Mittwoch diskutieren.

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