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    Spannende Festschrift zum 1250-Jahr-Jubiläum

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    In den Handel kommt sie erst Ende der Woche. Autorinnen und Autoren haben Exemplare der Festschrift, mit der Rottweil das 1250. Jubiläum der ersten Nennung als „rotuvilla“ würdigt, jedoch bereits erhalten. Und es zeigt sich: Das Präsent zum etwas anderen „Namenstag“ ist spannend, inhaltlich wie visuell ansprechend – und dem stolzen Anlass rundum angemessen.

    Fast hätte sogar das Gewicht genau gepasst: 1283 Gramm bringen sie auf die Waage, die „Schlaglichter der Rottweiler Geschichte“, die Mitte der Woche aus der Druckerei kamen. 55 Themenbeiträge gibt es auf 312 Seiten und die Zahl der meist farbigen Abbildungen liegt gleichfalls im dreistelligen Bereich: Fotos, Karten, Briefe, Gegenstände – dieses stattliche Buch hat Schauwert. Man nimmt es gerne in die Hand, freut sich über das frische Layout, blättert – und bleibt ganz schnell hängen und will weiterlesen.

    In zehn Kapitel hat Stadtarchivar Dr. Mathias Kunz, der die Festschrift maßgeblich konzipierte, die Materie gegliedert. Sinnigerweise beginnt es mit „Stadtwerdung und Stadtentwicklung“. Wobei bereits hier ein illustrer Bogen von der Römerzeit bis zum Bau des Testturms und einem sehr das Progressive, Innovationsfreudige betonenden Ausblick von OB Ralf Broß unter dem Titel „Rottweil 5.0“ gespannt wird.

    Nach Schlaglichtern zur Politik hat man sympathischerweise einen Teil „Partnerschaften und Patenschaften“ gewidmet, deren Bedeutung betont wird. Warum bei „Fehden und Kriege“ der Zweite Weltkrieg nicht vorkommt, bleibt offen. Immerhin spart das Kapitel „Recht und Rechtsprechung“ die Hexenverfolgung nicht aus und reicht mit dem „steinigen Weg zum neuen Gefängnis“ bis an die Gegenwart heran.

    Die 1930er- und 40er-Jahre werden unter dem Begriffspaar „Demokratie und Diktatur“ kritisch ausgeleuchtet, immerhin vier Beiträge erhellen das Themenfeld „Wirtschaft und Industrie“, ebenso wie „Zünfte, Verbände, Vereine“.

    Im wichtigen Teil „Religion und Glaube“, der tief prägenden Faktoren nachgeht, liegen die Schwerpunkte in Mittelalter und Frühneuzeit, wodurch das 19. und 20. Jahrhundert unbeachtet bleiben. Schade eigentlich, zumal jüngst mit Blick auf die neue Diözesan-Geschichte viel geforscht wurde.

    Das Themenfeld „Kultur und Kunst“ wiederum wird erfreulich breit und aktuell behandelt. Die oft genutzte Formel von Rottweil als vitaler „Kulturstadt“ wird hier wirklich glaubhaft und plastisch untermauert. Nicht fehlen darf selbstverständlich die Fasnet, der abschließend drei Beiträge gewidmet sind.

    Der Belegapparat ist schlank gehalten – diese Festschrift zielt auf eine breite Leserschaft, kein reines Fachpublikum. Für die Qualität der Texte bürgen indes viele ausgewiesene, namhafte Autorinnen und Autoren. Einige Texte wurden von Beiträgern verfasst, die nah an ihrem Gegenstand sind, wodurch der Blick nicht immer neutral bleibt. Andererseits sind diese Texter mit der Materie bestens vertraut, wovon die Beiträge wiederum profitieren.

    Auch wenn man das eine oder andere vermissen mag: Dieser „Schlaglichter“-Band, der gar kein lückenloses Panorama bieten muss, sondern ausgewählte Aspekte spannend beleuchten kann, versammelt wichtige neuere Forschung zur Rottweiler Geschichte und Gegenwart. Er zeigt, wie facettenreich und packend die Rottweiler Historie ist, was Menschen hier über Jahrhunderte bewegte – und was wiederum sie bewegten.

    Überdies ist der Band ein Zeugnis des Selbstverständnisses der Stadt anno 2021 – im nicht immer einfach zu tarierenden Spannungsfeld zwischen bedeutsamem historischem Erbe und den Herausforderungen der Zukunft. Nicht zuletzt zeigt die Festschrift, dass auch frühere Generationen fundamental gefordert waren, was wiederum den Blick auf das Heute schärfen kann. Ein rundum anregendes, gelungenes Werk also, das dem herausragenden Anlass eines 1250-Jahr-Jubiläums würdig entspricht.

    Info: Die Publikation wird am Donnerstag, 17 Uhr im Festsaal der Volkshochschule vorgestellt und ist anschließend im Buchhandel zum Preis von 22,80 Euro erhältlich.

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    In den Handel kommt sie erst Ende der Woche. Autorinnen und Autoren haben Exemplare der Festschrift, mit der Rottweil das 1250. Jubiläum der ersten Nennung als „rotuvilla“ würdigt, jedoch bereits erhalten. Und es zeigt sich: Das Präsent zum etwas anderen „Namenstag“ ist spannend, inhaltlich wie visuell ansprechend – und dem stolzen Anlass rundum angemessen.

    Fast hätte sogar das Gewicht genau gepasst: 1283 Gramm bringen sie auf die Waage, die „Schlaglichter der Rottweiler Geschichte“, die Mitte der Woche aus der Druckerei kamen. 55 Themenbeiträge gibt es auf 312 Seiten und die Zahl der meist farbigen Abbildungen liegt gleichfalls im dreistelligen Bereich: Fotos, Karten, Briefe, Gegenstände – dieses stattliche Buch hat Schauwert. Man nimmt es gerne in die Hand, freut sich über das frische Layout, blättert – und bleibt ganz schnell hängen und will weiterlesen.

    In zehn Kapitel hat Stadtarchivar Dr. Mathias Kunz, der die Festschrift maßgeblich konzipierte, die Materie gegliedert. Sinnigerweise beginnt es mit „Stadtwerdung und Stadtentwicklung“. Wobei bereits hier ein illustrer Bogen von der Römerzeit bis zum Bau des Testturms und einem sehr das Progressive, Innovationsfreudige betonenden Ausblick von OB Ralf Broß unter dem Titel „Rottweil 5.0“ gespannt wird.

    Nach Schlaglichtern zur Politik hat man sympathischerweise einen Teil „Partnerschaften und Patenschaften“ gewidmet, deren Bedeutung betont wird. Warum bei „Fehden und Kriege“ der Zweite Weltkrieg nicht vorkommt, bleibt offen. Immerhin spart das Kapitel „Recht und Rechtsprechung“ die Hexenverfolgung nicht aus und reicht mit dem „steinigen Weg zum neuen Gefängnis“ bis an die Gegenwart heran.

    Die 1930er- und 40er-Jahre werden unter dem Begriffspaar „Demokratie und Diktatur“ kritisch ausgeleuchtet, immerhin vier Beiträge erhellen das Themenfeld „Wirtschaft und Industrie“, ebenso wie „Zünfte, Verbände, Vereine“.

    Im wichtigen Teil „Religion und Glaube“, der tief prägenden Faktoren nachgeht, liegen die Schwerpunkte in Mittelalter und Frühneuzeit, wodurch das 19. und 20. Jahrhundert unbeachtet bleiben. Schade eigentlich, zumal jüngst mit Blick auf die neue Diözesan-Geschichte viel geforscht wurde.

    Das Themenfeld „Kultur und Kunst“ wiederum wird erfreulich breit und aktuell behandelt. Die oft genutzte Formel von Rottweil als vitaler „Kulturstadt“ wird hier wirklich glaubhaft und plastisch untermauert. Nicht fehlen darf selbstverständlich die Fasnet, der abschließend drei Beiträge gewidmet sind.

    Der Belegapparat ist schlank gehalten – diese Festschrift zielt auf eine breite Leserschaft, kein reines Fachpublikum. Für die Qualität der Texte bürgen indes viele ausgewiesene, namhafte Autorinnen und Autoren. Einige Texte wurden von Beiträgern verfasst, die nah an ihrem Gegenstand sind, wodurch der Blick nicht immer neutral bleibt. Andererseits sind diese Texter mit der Materie bestens vertraut, wovon die Beiträge wiederum profitieren.

    Auch wenn man das eine oder andere vermissen mag: Dieser „Schlaglichter“-Band, der gar kein lückenloses Panorama bieten muss, sondern ausgewählte Aspekte spannend beleuchten kann, versammelt wichtige neuere Forschung zur Rottweiler Geschichte und Gegenwart. Er zeigt, wie facettenreich und packend die Rottweiler Historie ist, was Menschen hier über Jahrhunderte bewegte – und was wiederum sie bewegten.

    Überdies ist der Band ein Zeugnis des Selbstverständnisses der Stadt anno 2021 – im nicht immer einfach zu tarierenden Spannungsfeld zwischen bedeutsamem historischem Erbe und den Herausforderungen der Zukunft. Nicht zuletzt zeigt die Festschrift, dass auch frühere Generationen fundamental gefordert waren, was wiederum den Blick auf das Heute schärfen kann. Ein rundum anregendes, gelungenes Werk also, das dem herausragenden Anlass eines 1250-Jahr-Jubiläums würdig entspricht.

    Info: Die Publikation wird am Donnerstag, 17 Uhr im Festsaal der Volkshochschule vorgestellt und ist anschließend im Buchhandel zum Preis von 22,80 Euro erhältlich.

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