Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hatte am Donnerstag, 14. September, einen bundesweiten Warntag veranstaltet. In Rottweil klappte alles nach ersten Informationen reibungslos. Manch ein Netzanbieter war dort schneller als die Feuerwehr.
(Rottweil). Weit vor 11 Uhr, dem angekündigten Zeitpunkt der Alarmauslösung, war am Rottweiler Friedrichsplatz bereits eine elektronische Sirene zu hören. Doch hatte diese nichts mit dem Warntag zu tun, wird dennoch den einen oder anderen Rottweiler Bürger erfreuen: Die Polizei versuchte mit ihren Bordmitteln eine Falschfahrerin mit Aalener Kennzeichen in der aktuellen Einbahnstraße in der Innenstadt anzuhalten. Das gelang auch nach einer längeren Wegstrecke schließlich in der Hochbrücktorstraße.
Unterdessen hielten sich Stadtbrandmeister Frank Müller und die ehrenamtlichen Rottweiler Feuerwehrleute Rüdiger Mack, Benjamin Pfeiffer und Tobias Frommer vom Team Presse- und Medienarbeit (PuMA) mit ihrem Mannschaftswagen bereit. Auf dessen Dach war eine der Rottweiler mobilen Sirenen montiert, wie sie die Stadt zur Warnung der Bevölkerung etwa vor Unwettern und Überschwemmungen bereithält.
Schneller als die Feuerwehr lösten erste Handys aus – und das noch vor der vereinbarten Alarmzeit. Der Mobilfunkdienst Cell Broadcast ließ die ersten Smartphones bereits um 10.59 Uhr tuten. Warnmeldungen trafen ein. Dann meldete sich die vom BBK betriebene Warnapp NINA. Und die Stadt Rottweil startete über die Feuerwehr am Hauptstraßenkreut eine ihrer drei mobilen Sirenen. Ein ohrenbetäubender Lärm – der aber niemanden von den zur Krämermarktzeit vielen Passante ernsthaft in Unruhe versetzt hätte. Ob alle informiert waren, was los ist? Direkt am Wagen der Feuerwehr, Pfeiffer hatte den Test Minuten vorher mit einer Durchsage angekündigt.
Um 11.45 Uhr sollte dann jedenfalls die Entwarnung erschallen, ein anderer Ton. So ist das Bevölkerungswarnsignal ein auf- und abschwellender Heulton, der eine (nervenaufreibende) Minute lang erklingen. Zur Entwarnung wird ein einminütiger Dauerton abgespielt.
Je eine weitere Sirene kam laut Ankündigung in Göllsdorf und in Neufra in der Ortsmitte zum Einsatz. Auch dort sollten die Sirenen noch an weiteren Positionen getestet werden. „Wir nutzen den Warntag, um einzelne Standorte auf ihre Eignung zur Bevölkerungswarnung zu testen“, erklärte Frank Müller im Vorfeld. „Mittelfristig werden übrigens alle Ortsteil-Feuerwehren sowie die Wehren in der Altstadt und in Bühlingen mit einer mobilen Sirene ausgestattet werden. Die Bestellungen sind bereits erfolgt. „Göllsdorf und Neufra haben die Geräte deshalb zuerst erhalten, weil beide Ortschaften hochwassergefährdet sind und daher eine besondere Priorisierung gefordert war.“
Auch in der Mittelstadt, am Römerbad beziehungsweise Friedhof, baute die Feuerwehr die Sirene kurz nach 11 Uhr auf. Dort war interessant zu beobachten, dass ein vorbeifahrender Lkw den Sirenenton gleichsam verschlucken, unterbrechen kann. Er wird nicht umsonst auf eine Minute Dauer angelegt sein.