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    Schönheit braucht Zeit – auch bei der Brücke (aktualisiert)

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    Die Hängebrücke kommt später als geplant, soll dafür aber schöner werden. Und wem die Wanderung in luftiger Höhe nicht geheuer (oder zu teuer) ist, der soll einen Weg auf festem Boden zum TK-Turm begehen können. Dies gaben Oberbürgermeister Ralf Broß und Bürgermeister Dr. Christian Ruf bekannt.

    Eigentlich war der Sachstand ziemlich klar: Die Offenlage war erledigt, Das Verfahren für die Baugenehmigung der Hängebrücke hätte beginnen können. Hätte. Denn Investor Günter Eberhardt wollte und will etwas Besonderes bauen, „kein Doppel von etwas, das es schon gibt“, und sei es die Golden-Gate-Brücke in San Francisco. Und drum hat er am Erscheinungsbild des Pylonen noch etwas geändert. Folge: Die Planung muss noch einmal ausgelegt werden. Was ein Vierteljahr Zeit kostet, wie Ruf sagte. Eberhardt wird demnächst die Planung dem Rat präsentieren.

    Der Gemeinderat muss also noch einmal einen Offenlegungsbeschluss für den Bebauungsplan fassen, der neue Plan muss noch einmal ausgelegt werden. Der Satzungsbeschluss kann „nach der Sommerpause“ (Ruf) erfolgen. Nach der Offenlegung kann bereits das Baugesuch eingereicht werden. Die Bauzeit betrage neun bis zwölf Monate. Ruf und Broß rechnen daher damit, dass die Brücke Ende 2021 fertiggestellt wird. Immer vorausgesetzt, der Gemeinderat stimmt auch dem neuen Plan zu. Aber da sieht OB Broß keine Probleme: „Wir trauen dem Herrn Eberhardt zu, dass er eine vernünftige Lösung hinbekommt“, sagte er beim Pressegespräch.

    Vor Baubeginn müssen auch noch Probebohrungen im Bockshof vorgenommen werden, so lautet einen Auflage des Denkmalamts. Unsicher ist zwar, ob es gegen die Planung eine Klage geben wird. Aber, so beruhigte Jurist Ruf: „Eine Klage hat keine aufschiebende Wirkung“, der Bauherr dürfe also trotz einer Klage mit dem Bau beginnen.

    Zeitreise

    Aber nicht nur über die (kostenpflichtige) Hängebrücke sollen Berner Feld und TK-Turm künftig von der Innenstadt aus erreichbar sein. Vielmehr soll ein Fußweg markiert werden, berichtete Ruf. „Alles vorhandene Wege“, sagte der Bürgermeister (mit der Ausnahme beim Schafwasen, wo zwischen der Wohnbebauung und dem Autohaus ein neuer Weg angelegt wird): Über die Au, die König-Karl-Brücke und die alte B 27 soll der Weg zum Turm führen. Das Besondere daran: Entlang des Weges werden Tafeln angebracht, die über verschiedene Aspekte Rottweils informieren (Fasnet, Hund, Duttenhofer, Reichsstadt, Römer…). Für das Konzept sind 600.000 Euro veranschlagt, 380.000 davon sind Zuschüsse aus dem LEADER-Programm. Und so muss das Ganze auch europaweit ausgeschrieben werden. Zu Dann gibt es einen Workshop, zu dem alle relevanten Gruppierungen, Vereine und Initiativen wie auch Anrainer eingeladen werden und bei dem das Konzept vorgestellt und vertieft wird. Arbeitsname des Weges: „Zeitreise“.

    „Das soll fertig sein, wenn die Brücke fertig ist“, sagte Ruf – womöglich auch schon früher.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.