Sankt Martin teilt mit dem Bettler seinen Mantel – hier ist die Bildergalerie

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Es war dunkel, nass und kalt und trotzdem standen weit mehr als hundert Kinder mit ihren Eltern und Großeltern im Kreis auf dem Platz vor dem Südportal des Rottweiler Heilig-Kreuz Münsters. In der Hand hielten Sie die selbst gebastelten oder gekauften Lampions. Viele Kinder waren mit der brennenden Kerze oder dem neuen LED-Licht beschäftigt. Die Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Philipp Rebmann sorgte für die Sicherheit auf dem Platz und beim anschließenden Laternenumzug durch die Stadt.

Zuerst begrüßte Gemeindereferentin Sigrun Mei die Anwesenden. Sie erzählte aus der Bibel, was das wichtigste Gebot sei. Jesus habe geantwortet: „Du sollst Gott lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft – UND als zweites kommt dazu, Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ Martin habe das wörtlich genommen. Die Geschichte von der Mantelteilung kennt jeder Mensch von klein auf und sie fasziniert Jung und Alt gleichermaßen. Diese Geschichte leuchtet wie ein Licht in die Welt hinaus. 

Voller Inbrunst sangen die Kinder, die von der Jugendkapelle der Stadtkapelle der Stadtkapelle unter der Leitung von Johannes Nicol musikalisch unterstützt wurden, aus voller Kehle ihr Lieblingslied „Ich geh mit meiner Laterne“. Sabrina Schwenke und die Erzieherinnen vom Kindergarten „Auf der Brücke“ haben mit den Kindern die Lieder eingeübt und Fürbitten und Texte vorbereitet. Sie beteten für alle Kinder die hungern oder frieren müssen, die sich nach der Flucht aus ihrer Heimat fremd fühlen oder für Kinder, die Angst haben weil sie von Krieg und Gewalt bedroht werden. Die Kinder zeigten auch einen Lichtertanz zum Lied „Zünd ein Licht an.“

 Martin zerschneidet seinen Mantel. Foto: Berthold Hildebrand

Dann kam der große Augenblick. Es wurde mucksmäuschenstill auf dem Platz, als man das Geklapper der Pferdehufe hörte und der Heilige Martinus (Gerhard Hipp aus Dietingen mit seiner Stute Gloria) als römischer Soldat, golden gerüstet, mit rotem Waffenrock und einem Helm mit Helmbusch hoch zu Ross auf den Platz geritten kam. Daniel Enzmann saß als wirklich frierender Bettler in der Mitte des Platzes. Als der Heilige Martin auf ihn aufmerksam wurde, ließ er das Pferd anhalten. Man hörte das „Brrr“, und das Pferd blieb neben dem Bettler stehen. Martin zückte das Schwert und zerschnitt seinen Mantel. Er stieg ab, ging auf den Bettler zu und legte ihm den Mantel um.

Zum Abschluss durften die Kinder mit dem Heiligen Martin und seinem Pferd noch einen Laternenumzug durch die Stadt machen. Über die Rathausgasse und die Obere Hauptstrasse ging es zum Schwarzen Tor, dann über die Oberamteigasse zurück auf den Münsterplatz, wo die Ministranten noch Getränke und Snacks anboten. 

Bildergalerie

Alle Fotos: Thomas Decker, Team Ralf Graner Photodesign

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