Rottweil, 21. Mai – Blues auf der Bühne, strahlende Gesichter in der Alten Stallhalle. Doch das Jazzfest 2023 ist zu Ende. Mit rund neuneinhalbtausend Besuchern so stark wie vor Corona, gleichfalls erfolgreich lief die Musiknacht Jazz in Town. Der Verein kann sich freuen, andere Festivals wie das Bang Your Head in Balingen mussten die Segel streichen. In Rottweil gibt es derweil ordentlich auf die Ohren – das Abschlusskonzert übernimmt The Robert Cray Band.
Text: Johannes Dürr, Fotos: Elke Reichenbach
Full house, wieder einmal. Warm ist es in der Alten Stallhalle wie noch nie in diesem Jahr. Rottweil, Zürich, Utrecht in drei Tagen – Robert Cray gibt nicht nur auf der Bühne Gas. Bis Mitte Juni ist der Amerikaner mit seiner Band auf Europatour, am Samstagabend gibt er das Schlusskonzert beim hiesigen Jazzfest. Und was für eins!
Im August wird Cray 70 Jahre alt, die man ihm so nicht unbedingt ansieht. 2024 ist der mehrfache Grammy-Preisträger 50 Jahre auf Tour, hat allein 20 eigene Alben auf dem Markt, feuert auch in Rottweil Salve um Salve an Soli ab, flankiert vom mächtig dröhnenden Bass Richard Cousins‘, den wuchtigen Drums von Les Falconer und der nicht minder präsenten Hammond B3, die Dover Weinberg nebst anderen Keyboards bedient. Der Blues lebt, die Halle bebt.
Eineinhalb Stunden läuft die Maschine, ein kurzer Stopp, dann folgen 20 Minuten Zugabenblock. Eleganter Blues, gepaart mit Soul, R‘n‘B, Crays prächtiger Stimme und viel Leidenschaft. Noch ein letztes Mal die Gitarre gewechselt, den Bass ebenso – schwupp, ist der Abend vorbei. Die Halle leert sich, heimwärts geht es für die Besucher bis nach München, Stuttgart, Friedrichshafen. Wer noch verweilt, feiert den letzten Abend des Festivals. Und freut sich auf nächstes Jahr.
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