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    Rottweiler Einzelhändler fordert: „Beenden Sie den Verkehrsversuch zeitnah!“

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    Nach Tobias Rützel hat sich jetzt ein weiterer Rottweiler Einzelhändler mit einem offenen Brief an die Stadträtinnen und Stadträte sowie an Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf gewandt. In diesem fordert Magnus Hugger, den Verkehrsversuch zeitnah zu beenden, und begründet dies mit einem Umsatzrückgang und einer „schleichenden Standortverschlechterung“, unter anderem durch Vermiesen des Autoverkehrs.

    Der Brief erscheint knapp noch im Vorfeld der entscheidenden Gemeinderatssitzung am Mittwoch ab 17 Uhr. Darin sollen die Rätinnen und Räte einen Beschluss des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses bestätigen, der den Verkehrsversuch in Teilen verlängern will. Wir bringen Huggers Brief im Wortlaut:

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich melde mich auf die morgen anstehende Beschlussvorlagen. Um lange Worte zu vermeiden – die Fakten:

    Wir haben den Verkehrsversuch positiv mitgetragen, zum Erkenntnisgewinn. Die Dauer des Versuches war begrenzt und der wirtschaftliche Schaden erschien daher überschaubar, wir haben uns nie öffentlichkeitswirksam über den Versuch beklagt. Wie gesagt, wir wollten diesen Versuch mittragen und haben auch eine Verschlechterung der Parkplatzsituation in unmittelbarer Nähe dafür in Kauf genommen.

    In all der Zeit des Versuches mussten wir viele negative Kundenrückmeldungen entgegennehmen (vor allem von Kunden, welche direkt im Stadtgebiet wohnen – Einwohner). Positive Rückmeldung oder gar Neukunden, welche jetzt bewusst wieder in der Stadt „einkaufen“ vernahm ich nicht!

    In den abgelaufenen vollen Monaten August und September ist die Frequenz in der Innenstadt zurückgegangen, die Anzahl unserer Kassenbons ist, je im Vergleich zum Vorjahresmonat, deutlich gesunken. Wirtschaftlich kann ich somit dem Verkehrsversuch und der Einbahnregelung am Friedrichsplatz nichts Positives abgewinnen.

    Ich bitte Sie, den Versuch zu beenden!

    Die angedachte  – extrem lange – Verlängerung bis ins kommende Jahr wird wirtschaftlich für uns vermutlich dadurch sehr schmerzlich und der Frequenz in der Innenstadt, in der tristen Jahreszeit, nicht zuträglich sein. Ein Versuch muss auch ein Versuch bleiben und wie angekündigt einmal enden!

    Ich möchte mich auch den Forderungen von Händlerkollege Tobias Rützel in seinem offenen Brief von gestern anschließen: Zunächst müssen die Rahmenverbesserungen in der Infrastruktur geschaffen werden, wie z.B. die Verbesserung des ÖPNV und die nötige Erstellung von Ersatz-Parkflächen am Nägelsgraben (die angedachte Fläche hinter dem Spital ist unattraktiv und viel zu weit weg vom Zentrum, somit dafür ungeeignet!) und das lange, lange versprochene Parkhaus Zentrum. Wo bleiben das Parkleitsystem, der Shuttlebus, um die Innenstadt alternativ zu erreichen?

    Als Einzelhändler möchte ich auf die schleichende Standortverschlechterung durch immer weiteres Verkomplizieren, Vermiesen und Negieren von Pkw-Verkehr aufmerksam machen! Die Kunden, welche mit dem eigenen Kfz kommen, fühlen sich mittlerweile in der Innenstadt nicht mehr willkommen.

    Dies darf nicht so bleiben. Bitte sorgen Sie für Abhilfe, indem Sie den Versuch zeitnah beenden.

    Magnus Hugger, Rottweil

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    7 Kommentare

    7 Kommentare
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    Bruddler
    Bruddler
    1 Jahr her

    @Herrn Kraut
    Kann ich nur bestätigen: Mir jedenfalls ist die Lust am Einkauf in Rottweil inzwischen ganz und gar verloren gegangen. Statt über Marx- oder Heerstraße zur Saline zu schleichen, kaufe ich meinen täglichen Bedarf jetzt in der Nachbargemeinde Zimmern o.R. Bei diesem Warenangebot hat ja RW keinerlei Alleinstellungsmerkmal.
    Darüber hinaus gibt es ja genügend Online-Portale, bei denen ich mich nicht über große Umwege und Mangel an Parkplatz ärgern muss, obgleich ich dies bislang eher vermieden habe, um den heimischen Einzelhandel zu unterstützen.
    Schade nur, dass das einer attraktiven (Innen)Stadt zuwider läuft und die (eigentlich) heimatverbundenen Kunden auf diese Weise vertrieben werden. Aber die vielen neuen Stadtbesucher*innen und Radfahrer*innen werden dies sicherlich mehr als ausgleichen …..
    Ich habe jedoch Zweifel, dass diese Wette auf die Zukunft durch unsere „Stadtoberen“ aufgehen wird.

    Florian
    Florian
    Antwort auf  Bruddler
    1 Jahr her

    Macht doch nichts …… dann wird es ein Museum. Quasi Campus Galli 2.0

    Johannes Kraut
    Johannes Kraut
    1 Jahr her

    Ihre Bitte, den Verkehrsversuch zeitnah zu beenden kann ich sehr wohl nachvollziehen. Sowohl der Herr Rützel, als auch Sie haben deutlich auf die Auswirkungen des sogenannten Verkehrsversuches auf den Einzelhandel hingewiesen. Ich kann bestätigen, dass mir als Kunde die Lust am Einkauf in der Innenstadt ebenfalls deutlich verhagelt wurde.
    Ich bin der Meinung, dass die Beendigung des Versuches zumindest in seiner jetzigen Form für alle Seiten die beste Lösung wäre.

    Lou
    Lou
    Antwort auf  Johannes Kraut
    1 Jahr her

    Das Hauptproblem ist, dass die Damen und Herren im Rathaus und im Gemeinderat die Bedeutung Versuch nicht verstanden haben. Ein Blick in den Duden wäre ratsam. Oder will man mit einer Basta Mentalität die Stadtbürger führen? Na die nächste Wahl kommt und der OB sollte hier nicht zu viel privates investieren. Es könnte eine Fehlinvestitionen sein…..

    Fred
    Fred
    1 Jahr her

    Mal sehen, was König Horst I. und sein Prinz Christian dazu morgen in der Sitzung sagen. Oder ob es, wie die ganzen sonstigen negativen Stimmen auch, totgeschwiegen wird.

    Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Pah.

    Florian
    Florian
    Antwort auf  Fred
    1 Jahr her

    Es wird kein Gehör finden. Die Einzelhändler können es belegen während die Entscheider mit dem Bauchgefühl arbeiten. Und Staus gibt es in der Stadt nun so gut wie nie. Das wasan aber sieht ist nur eine optische Täuschung…..

    Florian
    Florian
    1 Jahr her

    Hut ab vor diesem guten Brief

    NRWZ-Redaktion
    NRWZ-Redaktion
    Unter dem Label NRWZ-Redaktion beziehungsweise NRWZ-Redaktion Schramberg veröffentlichen wir Beiträge aus der Feder eines der Redakteure der NRWZ. Sie sind von allgemeiner, nachrichtlicher Natur und keine Autorenbeiträge im eigentlichen Sinne.Die Redaktion erreichen Sie unter redaktion@NRWZ.de beziehungsweise schramberg@NRWZ.de

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    Der Brief erscheint knapp noch im Vorfeld der entscheidenden Gemeinderatssitzung am Mittwoch ab 17 Uhr. Darin sollen die Rätinnen und Räte einen Beschluss des Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschusses bestätigen, der den Verkehrsversuch in Teilen verlängern will. Wir bringen Huggers Brief im Wortlaut:

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich melde mich auf die morgen anstehende Beschlussvorlagen. Um lange Worte zu vermeiden – die Fakten:

    Wir haben den Verkehrsversuch positiv mitgetragen, zum Erkenntnisgewinn. Die Dauer des Versuches war begrenzt und der wirtschaftliche Schaden erschien daher überschaubar, wir haben uns nie öffentlichkeitswirksam über den Versuch beklagt. Wie gesagt, wir wollten diesen Versuch mittragen und haben auch eine Verschlechterung der Parkplatzsituation in unmittelbarer Nähe dafür in Kauf genommen.

    In all der Zeit des Versuches mussten wir viele negative Kundenrückmeldungen entgegennehmen (vor allem von Kunden, welche direkt im Stadtgebiet wohnen – Einwohner). Positive Rückmeldung oder gar Neukunden, welche jetzt bewusst wieder in der Stadt „einkaufen“ vernahm ich nicht!

    In den abgelaufenen vollen Monaten August und September ist die Frequenz in der Innenstadt zurückgegangen, die Anzahl unserer Kassenbons ist, je im Vergleich zum Vorjahresmonat, deutlich gesunken. Wirtschaftlich kann ich somit dem Verkehrsversuch und der Einbahnregelung am Friedrichsplatz nichts Positives abgewinnen.

    Ich bitte Sie, den Versuch zu beenden!

    Die angedachte  – extrem lange – Verlängerung bis ins kommende Jahr wird wirtschaftlich für uns vermutlich dadurch sehr schmerzlich und der Frequenz in der Innenstadt, in der tristen Jahreszeit, nicht zuträglich sein. Ein Versuch muss auch ein Versuch bleiben und wie angekündigt einmal enden!

    Ich möchte mich auch den Forderungen von Händlerkollege Tobias Rützel in seinem offenen Brief von gestern anschließen: Zunächst müssen die Rahmenverbesserungen in der Infrastruktur geschaffen werden, wie z.B. die Verbesserung des ÖPNV und die nötige Erstellung von Ersatz-Parkflächen am Nägelsgraben (die angedachte Fläche hinter dem Spital ist unattraktiv und viel zu weit weg vom Zentrum, somit dafür ungeeignet!) und das lange, lange versprochene Parkhaus Zentrum. Wo bleiben das Parkleitsystem, der Shuttlebus, um die Innenstadt alternativ zu erreichen?

    Als Einzelhändler möchte ich auf die schleichende Standortverschlechterung durch immer weiteres Verkomplizieren, Vermiesen und Negieren von Pkw-Verkehr aufmerksam machen! Die Kunden, welche mit dem eigenen Kfz kommen, fühlen sich mittlerweile in der Innenstadt nicht mehr willkommen.

    Dies darf nicht so bleiben. Bitte sorgen Sie für Abhilfe, indem Sie den Versuch zeitnah beenden.

    Magnus Hugger, Rottweil

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