Historischer Tiefstand bei Straftaten in Rottweil. „Das zeigt, dass wir in der Stadt sicher leben und uns wohlfühlen können“ – Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß nahm die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für die Stadt erfreut zur Kenntnis.
Von den bekannt gewordenen Straftaten vermeldete Revierleiter Markus Haug Positives, nämlich eben jenen „historischen Tiefstand“: Die Gesamtzahl der Fälle ist 2018 auf 1065 zurückgegangen – das waren 149 weniger als 2017. 2014 musste die Polizei noch 1523 Fälle aufklären. Die Aufklärungsquote ist auf 65,6 Prozent gestiegen (+ 1,1 Prozent). Sie „bewegt sich daher auf einem sehr hohen Niveau und liegt deutlich über der Aufklärungsquote des Landes“, sagte Haug. Nur 2017 lag sie höher. „Alles über 60 Prozent ist ein hervorragender Wert“, führte er an.
Die „Häufigkeitszahl“, also die Zahl bekannt gewordener Fälle auf 100.000 Einwohner, beträgt 4226 und somit deutlich weniger als im Jahr zuvor. Zum Vergleich: In Schramberg liegt sie bei 2689, in Oberndorf bei 4026, in Villingen-Schwenningen bei 5792 und in Tuttlingen bei 7127.
Ganz erfreulich ist die Entwicklung bei Wohnungseinbrüchen: 2018 gab es im Bereich der Kreisstadt gerade sechs, und davon wurden vier aufgeklärt. 2014 waren es 32 gewesen. Dennoch: „Jede Straftat ist eine zu viel“, betonte Haug. Auch die Zahl der gemeldeten Ladendiebstähle ist deutlich zurückgegangen, von 140 (2016) über 77 (2017) auf 53 (2018). Dabei mag aber eine Rolle gespielt haben, dass in den beiden Jahren der Einkaufsmarkt auf der Saline umgebaut wurde.
Die Fallzahlen der Rauschgiftkriminalität sind zurückgegangen. Das liegt nach Mitteilung von Haug vor allem daran, dass verstärkt gegen die „nächste Ebene“ der Dealer vorgegangen wird. Die Menge des beschlagnahmten Rauschgifts ist nicht zurückgegangen.
Opfer einer Straftat wurden 259 Personen (2917: 235), wobei das vor allem Männer waren (167 zu 92). Noch krasser ist das Missverhältnis bei den Tatverdächtigen: 475 waren männlich (Vorjahr 527), 99 weiblich (125). Die Zahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen ist deutlich zurückgegangen, was einerseits am Einsatz der Jugendsachbearbeiter liege, zum anderen daran, dass jugendliche Intensivtäter aus dem Verkehr gezogen worden seien, berichtete Haug.
Ein bisschen Wasser hatte Revierleiter Markus Haug, der die Zahlen fürs abgelaufene Jahr präsentierte, in den guten Wein geschüttet: „Die PKS ist kein Abbild des tatsächlichen Kriminalitätsgeschehens.“ Denn nicht alle Taten werden angezeigt und können somit auch nicht in der Statistik erscheinen.