Vor großem Publikum, den Rottweiler Bürgersleut‘, hat’s Herold Georg „Schorsch“ Hauser mit seinen Ausschellern Wolfgang Göhler und Steffen „Steve“ Frank verkündet: „Rottweil hot a neie Obrigkeit.“ Oberbürgermeister Ralf Broß kam schon gar nicht mehr zu Wort, das haben jetzt die Narren.
Die Narrenzunft habe die Regierungsgeschäfte übernommen und bereits das Rathaus nach Geldmitteln durchforstet, so Hauser, der zweiter Zunftmeister ist. Man sei fündig geworden, weshalb die Zunft das den Bürohengsten abgenommene Geld gleich unters Volk brachte, es mit vollen Händen auswarfen.
Glanzvollen Zeiten sehen sie entgegen, wie jedes Jahr um diese Zeit. Eine große Rottweiler Fasnet kündigt sich an. Eine, der Dieter E. Albrecht, Nackt-Darsteller und Narrenkleider-Verkäufer, gerne auch fern bleiben dürfe, so Hauser in seiner Ansprache. Es sei der Zunft einerlei, ob er bliebe oder ginge – allein: Nackt in ein Schaufenster setzen, das möge er bitte unterlassen.
Wer auch Fett ab bekam: die beiden Betreiber des Hotels Johanniterbad. Die hätten Narrenzunft und Tageszeitung angeschmiert, indem sie erklärt hätten, sie bekämen kein Personal für die Fasnet. Vielmehr fürchteten sie angesichts des Ansturms an Narren am Fasnetsmontag und -dienstag um ihr Inventar und die Sicherheit ihrer Gäste.
Nach der launigen Rede Hausers verkündeten die Ausscheller noch, dass „itzo wie zu Urzeiten“ die Fasnet am Mittag beginne und mit den Narrensprüngen am Montag und Dienstag ihren Höhepunkt erreiche. Hu-Hu-Hu!