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    Rottweil: Die Ratten kommen ans Licht – was tut die Stadtverwaltung?

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    Hält das Problem mit Ratten in der Au in Rottweil schon länger an? Der Kommentar eines Lesers legt das nahe. Die Stadtverwaltung hingegen erklärt, erst gestern aktuell davon erfahren zu haben. Und sich darum zu kümmern.

    Weil Reinigungsarbeiten in den Abwasserkanälen in der Rottweiler Au vorgenommen werden, treibt es auch die Bewohner des unterirdischen Systems ans Licht: Ratten. Das berichtet uns ein Leser. Der Energieversorger ENRW bestätigt den Sachverhalt. Erklärt aber auch, warum Köder für die Tiere in diesem Stadium der Arbeiten „nicht zielführend“ wären. Und bittet um etwas Geduld. Darüber hatte die NRWZ am Dienstag berichtet.

    Daraufhin meldete sich ein Leser. „Das stimmt aber nicht, dass die wegen der Kanalarbeiten da sind“, schreibt er. Die Tiere seien „jetzt schon drei Jahre auch tagsüber unterwegs und nicht erst seit den Kanalarbeiten. Die Stadt tut nichts dagegen, wir haben jeden Tag mindestens acht Stück in der Papiertonne, das kommt von den Gelben Säcken. Auch wenn sie aufgehängt werden, gehen sie dran.“ Das Ordnungsamt verlange, dass der Müll im Keller gelagert werde, „das sehe ich nicht ein, wir hatten letztes Jahr deswegen die Ratten und Mäuse im Keller.“ Es werde Zeit, dass etwas unternommen wird. So schlimm wie dieses Jahr war das noch nie.“

    Die NRWZ hat die Vorwürfe der Stadtverwaltung vorgelegt. Aus dem Ordnungsamt heißt es dazu: „Wir gehen selbstverständlich Hinweisen aus der Bevölkerung nach.“ Aus der Au habe sich nun erstmals am Dienstag ein Bürger beim Ordnungsamt wegen Ratten gemeldet. „Wir haben umgehend Rücksprache mit der ENRW gehalten und die Schädlingsbekämpfungsfirma, mit der wir auch sonst gut zusammenarbeiten, beauftragt, sich vor Ort ein Bild zu machen“, so eine Sprecherin des Ordnungsamts. Die Firma prüfe nun, ob das Auslegen von Ködern geboten ist. „Wir haben dem Bürger auch erklärt, dass es wichtig ist, mögliche Nahrungsquellen für Ratten auf den Privatgrundstücken zu entfernen oder für die Ratten unzugänglich zu lagern, da die diese die Tiere zusätzlich anziehen“, heißt es weiter seitens der Stadtverwaltung.

    Auf dem Weg zur Kläranlage: Rottweiler Abwasserkanal in der Au. Foto: gg

    Ausgelöst hatte die Diskussion ein Leser. „Seit letzter Woche werden Wartungsarbeiten am Hauptkanal der Stadtentwässerung in der Au durchgeführt“, schrieb er uns. „Mit viel Lärm werden durch jeden Schacht Spülungen durchgeführt und Unrat entfernt“, hat er beobachtet. Das sei „eine sinnvolle und notwendige Maßnahme“, stehe fest. Doch „dadurch werden die Bewohner des Kanals aufgescheucht und vertrieben und irren durch die Gärten der anliegenden Häuser.“ Gemeint sind die Ratten.

    Er hat selbst schon recherchiert und herausgefunden: Die ENRW als Betreiber des Kanalnetzes könne nichts unternehmen „und empfiehlt, auf eigene Kosten einen Kammerjäger zu beauftragen.“ Ob es denn sein könne, dass für die Bekämpfung der ungebetenen Gäste der mutmaßliche Verursacher, also die ENRW, nicht zuständig sei?

    „Tatsächlich sind wir aktuell an der Kanalreinigung hier unten in der Au“, so ein Sprecher des Rottweiler Energieversorgers, der ebenfalls in der Au angesiedelt ist. Es sei „auch realistisch, dass hier Ratten aus dem Kanal vertrieben werden und diese entsprechend an der Oberfläche sichtbar sind“, bestätigt der Unternehmenssprecher. Doch so lange die Kanalreinigung läuft, sei es „nicht möglich und auch nicht zielführend, hier Köder auszulegen.“ Hintergrund: Wenn man mit 300 bar Druck Wasser durch die Kanäle schießt, bleibt nichts vom Köder übrig. 

    Nun seien die Ratten ja im Moment vertrieben, so der Sprecher des Energieversorgers weiter. Er bittet um nur noch etwas Geduld: „Mitte der Woche werden die Arbeiten abgeschlossen sein, dann werden wir entsprechend reagieren.“ Sobald im Kanal wieder Ruhe einkehrt, könnten sich die ENRW-MItarbeiterinnen und -Mitarbeiter wieder um die Ratten in den Kanälen kümmern. „Die Tiere kommen dann wieder zurück.“

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Hält das Problem mit Ratten in der Au in Rottweil schon länger an? Der Kommentar eines Lesers legt das nahe. Die Stadtverwaltung hingegen erklärt, erst gestern aktuell davon erfahren zu haben. Und sich darum zu kümmern.

    Weil Reinigungsarbeiten in den Abwasserkanälen in der Rottweiler Au vorgenommen werden, treibt es auch die Bewohner des unterirdischen Systems ans Licht: Ratten. Das berichtet uns ein Leser. Der Energieversorger ENRW bestätigt den Sachverhalt. Erklärt aber auch, warum Köder für die Tiere in diesem Stadium der Arbeiten „nicht zielführend“ wären. Und bittet um etwas Geduld. Darüber hatte die NRWZ am Dienstag berichtet.

    Daraufhin meldete sich ein Leser. „Das stimmt aber nicht, dass die wegen der Kanalarbeiten da sind“, schreibt er. Die Tiere seien „jetzt schon drei Jahre auch tagsüber unterwegs und nicht erst seit den Kanalarbeiten. Die Stadt tut nichts dagegen, wir haben jeden Tag mindestens acht Stück in der Papiertonne, das kommt von den Gelben Säcken. Auch wenn sie aufgehängt werden, gehen sie dran.“ Das Ordnungsamt verlange, dass der Müll im Keller gelagert werde, „das sehe ich nicht ein, wir hatten letztes Jahr deswegen die Ratten und Mäuse im Keller.“ Es werde Zeit, dass etwas unternommen wird. So schlimm wie dieses Jahr war das noch nie.“

    Die NRWZ hat die Vorwürfe der Stadtverwaltung vorgelegt. Aus dem Ordnungsamt heißt es dazu: „Wir gehen selbstverständlich Hinweisen aus der Bevölkerung nach.“ Aus der Au habe sich nun erstmals am Dienstag ein Bürger beim Ordnungsamt wegen Ratten gemeldet. „Wir haben umgehend Rücksprache mit der ENRW gehalten und die Schädlingsbekämpfungsfirma, mit der wir auch sonst gut zusammenarbeiten, beauftragt, sich vor Ort ein Bild zu machen“, so eine Sprecherin des Ordnungsamts. Die Firma prüfe nun, ob das Auslegen von Ködern geboten ist. „Wir haben dem Bürger auch erklärt, dass es wichtig ist, mögliche Nahrungsquellen für Ratten auf den Privatgrundstücken zu entfernen oder für die Ratten unzugänglich zu lagern, da die diese die Tiere zusätzlich anziehen“, heißt es weiter seitens der Stadtverwaltung.

    Auf dem Weg zur Kläranlage: Rottweiler Abwasserkanal in der Au. Foto: gg

    Ausgelöst hatte die Diskussion ein Leser. „Seit letzter Woche werden Wartungsarbeiten am Hauptkanal der Stadtentwässerung in der Au durchgeführt“, schrieb er uns. „Mit viel Lärm werden durch jeden Schacht Spülungen durchgeführt und Unrat entfernt“, hat er beobachtet. Das sei „eine sinnvolle und notwendige Maßnahme“, stehe fest. Doch „dadurch werden die Bewohner des Kanals aufgescheucht und vertrieben und irren durch die Gärten der anliegenden Häuser.“ Gemeint sind die Ratten.

    Er hat selbst schon recherchiert und herausgefunden: Die ENRW als Betreiber des Kanalnetzes könne nichts unternehmen „und empfiehlt, auf eigene Kosten einen Kammerjäger zu beauftragen.“ Ob es denn sein könne, dass für die Bekämpfung der ungebetenen Gäste der mutmaßliche Verursacher, also die ENRW, nicht zuständig sei?

    „Tatsächlich sind wir aktuell an der Kanalreinigung hier unten in der Au“, so ein Sprecher des Rottweiler Energieversorgers, der ebenfalls in der Au angesiedelt ist. Es sei „auch realistisch, dass hier Ratten aus dem Kanal vertrieben werden und diese entsprechend an der Oberfläche sichtbar sind“, bestätigt der Unternehmenssprecher. Doch so lange die Kanalreinigung läuft, sei es „nicht möglich und auch nicht zielführend, hier Köder auszulegen.“ Hintergrund: Wenn man mit 300 bar Druck Wasser durch die Kanäle schießt, bleibt nichts vom Köder übrig. 

    Nun seien die Ratten ja im Moment vertrieben, so der Sprecher des Energieversorgers weiter. Er bittet um nur noch etwas Geduld: „Mitte der Woche werden die Arbeiten abgeschlossen sein, dann werden wir entsprechend reagieren.“ Sobald im Kanal wieder Ruhe einkehrt, könnten sich die ENRW-MItarbeiterinnen und -Mitarbeiter wieder um die Ratten in den Kanälen kümmern. „Die Tiere kommen dann wieder zurück.“

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