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    Rottweil: Die Abstauber sind unterwegs

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    Heute ist der 6. Januar. Der Dreikönigstag. Ab jetzt erst goht’s dagega. So lange warten traditionell die Narren der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet, vorher ist Weihnachten, Besinnlichkeit. Der 11.11.? Irgendein Datum. Erst seit heute darf die Vorfreude auf die höchsten Feiertage ausgelebt werden, beginnt die Vor-Fastnachtszeit.

    Alle Fotos: Peter Arnegger

    Seit den 1930-er Jahren werden in der großen Narrenstadt Rottweil am Dreikönigstag die Abstauber ausgesandt. Erstes sichtbares Zeichen der nahenden Fastnacht. Feine Herren in Frack und Zylinder, mit einem ledernen Täschchen ausgestattet, in dem sich als wichtigstes Utensil ein Bürstlein befindet. Es gibt da unterschiedliche Modelle, kleine, große, einfache, luxuriöse – aber sie alle dienen einem Zweck: die Narrenkleider abzustauben. Symbolisch vom Staub zu befreien. In den Bürgershäusern, die die Herren auf ihrem oft auch als beschwerlich beschriebenen Weg durch die Stadt aufsuchen.

    Der Narrenmeister, Christoph Bechthold, gibt an und ab diesem Tag den Ton an. Er sendet die Abstauber aus, gibt ihnen gute Ratschläge mit auf den Weg, die sie sich geduldig und lächelnd anhören. Dieses Jahr in aller Munde – und sie wird noch für eine Satzungsänderung sorgen – die DSGVO, die Datenschutzgrundverordnung. So dringen die Narrenzunft-Mitglieder als Abstauber ja in privateste Bereiche der Bürger vor, müssten die so gewonnenen Hintergründe allerdings beim Verlassen der Häuser wieder vergessen. So wolle es das Gesetz.

    Dazu offenbar wird seit Jahrzehnten in den Häusern immer ein kleines Schlückchen Hochprozentiges ausgeschenkt. Oder auch mal zwei. Damit sei das Vergessen ab dem vierten Haus kein Problem mehr, erklärte Narrenmeister Bechtold.

    Es stimmt: Nicht zuletzt der Alkohol soll, so wird erzählt, den Tag für die Abstauber beschwerlich machen. Und so gibt es den einen Rottweiler Abstauber, der ein vereinbartes Telefonat am morgigen Montag frühestens zur Nachmittagszeit, zwischen 14 und 16 Uhr führen will. Es gibt aber auch jenen, der keinen Tropfen Alkohol mehr trinken wird, wie seit eineinhalb Jahren schon, und der morgen einen regulären Arbeitstag haben wird, wie er der NRWZ sagte.

    Ob also mit oder ohne Alkohol: Der Dreikönigstag ist für alle aktiven Rottweiler Narren ein großer, ein wichtiger Tag auf dem Weg zur kommenden Fasnet. Deshalb haben hunderte Zuschauer wieder dem Spektakel vor dem Café Schädle beigewohnt, die Blasmusik – die Tagwachkapelle – spielte, der Rottweiler Narrenmarsch erklang. Strahlende Gesicher, allenthalben. Die Vor-Fastnachtszeit hat begonnen.

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    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Heute ist der 6. Januar. Der Dreikönigstag. Ab jetzt erst goht’s dagega. So lange warten traditionell die Narren der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet, vorher ist Weihnachten, Besinnlichkeit. Der 11.11.? Irgendein Datum. Erst seit heute darf die Vorfreude auf die höchsten Feiertage ausgelebt werden, beginnt die Vor-Fastnachtszeit.

    Alle Fotos: Peter Arnegger

    Seit den 1930-er Jahren werden in der großen Narrenstadt Rottweil am Dreikönigstag die Abstauber ausgesandt. Erstes sichtbares Zeichen der nahenden Fastnacht. Feine Herren in Frack und Zylinder, mit einem ledernen Täschchen ausgestattet, in dem sich als wichtigstes Utensil ein Bürstlein befindet. Es gibt da unterschiedliche Modelle, kleine, große, einfache, luxuriöse – aber sie alle dienen einem Zweck: die Narrenkleider abzustauben. Symbolisch vom Staub zu befreien. In den Bürgershäusern, die die Herren auf ihrem oft auch als beschwerlich beschriebenen Weg durch die Stadt aufsuchen.

    Der Narrenmeister, Christoph Bechthold, gibt an und ab diesem Tag den Ton an. Er sendet die Abstauber aus, gibt ihnen gute Ratschläge mit auf den Weg, die sie sich geduldig und lächelnd anhören. Dieses Jahr in aller Munde – und sie wird noch für eine Satzungsänderung sorgen – die DSGVO, die Datenschutzgrundverordnung. So dringen die Narrenzunft-Mitglieder als Abstauber ja in privateste Bereiche der Bürger vor, müssten die so gewonnenen Hintergründe allerdings beim Verlassen der Häuser wieder vergessen. So wolle es das Gesetz.

    Dazu offenbar wird seit Jahrzehnten in den Häusern immer ein kleines Schlückchen Hochprozentiges ausgeschenkt. Oder auch mal zwei. Damit sei das Vergessen ab dem vierten Haus kein Problem mehr, erklärte Narrenmeister Bechtold.

    Es stimmt: Nicht zuletzt der Alkohol soll, so wird erzählt, den Tag für die Abstauber beschwerlich machen. Und so gibt es den einen Rottweiler Abstauber, der ein vereinbartes Telefonat am morgigen Montag frühestens zur Nachmittagszeit, zwischen 14 und 16 Uhr führen will. Es gibt aber auch jenen, der keinen Tropfen Alkohol mehr trinken wird, wie seit eineinhalb Jahren schon, und der morgen einen regulären Arbeitstag haben wird, wie er der NRWZ sagte.

    Ob also mit oder ohne Alkohol: Der Dreikönigstag ist für alle aktiven Rottweiler Narren ein großer, ein wichtiger Tag auf dem Weg zur kommenden Fasnet. Deshalb haben hunderte Zuschauer wieder dem Spektakel vor dem Café Schädle beigewohnt, die Blasmusik – die Tagwachkapelle – spielte, der Rottweiler Narrenmarsch erklang. Strahlende Gesicher, allenthalben. Die Vor-Fastnachtszeit hat begonnen.

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