Drei Baustellen, ein Ziel: die Stadt Rottweil fit für die Landesgartenschau 2028 und darüber hinaus zu machen. So beschreibt es die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Kommende Woche ist daher Spatenstich für das Parkhaus Zentrum auf der Groß’schen Wiese. Im Neckartal wird eine Brücke durch einen Neubau ersetzt und am Nägelesgraben entsteht ein neuer Parkplatz, der auch Ladeinfrastruktur für Elektroautos bietet.
Rottweil. Das ist der Zeitplan: Ab Montagmorgen, 23. September, ist die Verbindung zwischen dem Gewerbepark Neckartal und der Brücke bei der Spittelmühle voll gesperrt. Eine Fahrt von der Innenstadt ins Industrie- und Gewerbegebiet Berner Feld ist dann nicht mehr möglich. Der Verkehr wird über die B27-Nordumgehung umgeleitet. Hier wird eine Brücke abgerissen, die noch aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt. Zunächst werden die Fahrbahn sowie de Straßendamm zwischen der Bahnstrecke und dem Neckar abgetragen.
Ab dem 13. Oktober nutzt die Stadt, wie berichtet, ein 13-tägiges Zeitfenster, in dem die Gäubahn ohnehin für eine Baumaßnahme der Deutschen Bahn gesperrt ist, für den Abriss der Stahlbetonbrücke. Die Deutsche Bahn richtet in diesem Zeitraum einen Schienenersatzverkehr für die Verbindung ein. In den kommenden zwei Jahren wird dann eine komplett neue Brücke errichtet. Zudem wird die Straße bis zur Spittelmühle ausgebaut und um einen Geh- und Radweg ergänzt, der über die Spittelmühle hinaus bis zum Landesgartenschau-Gelände in der Au führen wird. Über diesen Weg kann man durch einen weiteren Radwege-Bau im Zuge der Landesgartenschau künftig sogar bis Göllsdorf radeln.
Am 24. September ist zudem Baustart auf der „Groß’schen Wiese“. Dort entsteht ein modernes Parkhaus mit 321 Parkplätzen. Das Stellplatzangebot auf dem bisherigen Parkplatz Zentrum wird sich dadurch verdoppeln. Auch Ladesäulen für Elektroautos werden dort künftig vorhanden sein. Die Stadtverwaltung rechnet mit einer Bauzeit von 12 bis 15 Monaten. Der bisherige Parkplatz ist mit dem Baustart komplett gesperrt.
Die Stadt Rottweil verweist auf Stellplätze auf dem Festplatz und an der Stadthalle. Von dort verkehrt zudem ein neuer Shuttle-Bus: „Der Pendler“ fährt im 30-Minuten-Takt von Montag bis Freitag zwischen 7.30 Uhr und 17.40 Uhr sowie samstags von 7.30 Uhr bis 13.10 Uhr. Die Route bedient folgende Haltestellen: Stadthalle – Stadionstraße/Landratsamt – Neues Postamt – Friedrichsplatz – Kriegsdamm. Die Nutzung des Shuttlebusses ist kostenfrei.
Die Route des Pendlers
Die dritte Baustelle befindet sich im Norden der historischen Innenstadt. Beim Neuen Spital wird ein bislang provisorisch genutzter Schotterparkplatz zu einem regulären Parkplatz ausgebaut. Der Parkplatz am Neuen Spital ist Teil des Parkierungskonzeptes der Stadt Rottweil. Ziel ist es, die Parkierungsschwerpunkte Nord mit Bereich Nägelesgraben und Süd mit dem neuen Parkhaus Zentrum zu stärken und so den Parksuchverkehr in der Innenstadt zu verringern. Insgesamt entstehen 52 Stellplätze, zehn der Parkplätze werden mit E-Ladesäulen ausgestattet. Als Ausweichflächen stehen während er Bauzeit Parkplätze am Nägelesgraben, im Parkhaus am Kriegsdamm und im Untergeschoss des Müller-Marktes zur Verfügung. Bei dieser Baustelle gab es eine Verzögerung, weil die ausführende Baufirma noch auf einer anderen Baustelle gebunden war. Nun hat man aber mit der Einrichtung der Baustelle begonnen und will auch kommende Woche loslegen.
„Die Landesgartenschau bietet uns einzigartige Förderbedingungen. Stadtverwaltung und Gemeinderat nutzen diese Chance und haben wichtige Investitionen in unsere Infrastruktur auf den Weg gebracht“, betont Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf. „Rottweil wird in den nächsten Jahren einige Baustellen haben. Hier werbe ich schon heute um Verständnis. Damit verbunden sind aber deutliche Verbesserungen im Bereich Mobilität und Lebensqualität“, ergänzt Bürgermeisterin Ines Gaehn.
Die Stadt Rottweil investiert in den Bau des neuen Parkhauses rund 4,2 Millionen Euro und konnte zusätzliche Gelder aus der Städtebauförderung des Bundes und des Landes von rund 2,8 Millionen Euro mobilisieren. Für den Straßen- und Brückenbau im Neckartal stellt die Stadt rund 5,9 Millionen zur Verfügung, weitere 3,6 Millionen steuert das Land bei. Die Einrichtung des neue Parkplatzes am Nägelesgraben schlägt mit rund 180.000 Euro zu Buche.