Erneut hat ein Brandmelder im Vinzenz-von-Paul-Hospital angeschlagen. Am Freitagabend meldete er einen brennenden Papierkorb. Die Werksfeuerwehr brachte das kleine Feuer rasch unter Kontrolle. Doch lösen Alarme in der psychiatrisch-neurologischen Klinik immer einen personalstarken Feuerwehreinsatz aus.
Rund 30 Kräfte sind zu St. Katharina, einem Gebäude auf dem weitläufigen Gelände der Klinik, am Abend ausgerückt. Zunächst die Werkfeuerwehr Rottenmünster selbst, zudem weitere Fahrzeuge und Kameraden von der Kernstadtwehr, aus der Altstadt und aus Bühlingen. Das Standardprogramm, wie Einsatzleiter Thomas Hezel von der Werkfeuerwehr erklärte. Alles für den Fall der Fälle.
Diesmal musste die Station nicht evakuiert werden. Ein Kleinstfeuer, das im Erstangriff mit einem Stationsfeuerlöscher habe erstickt werden können, so Hezel. Anschließend ist das Gebäude belüftet worden. Das entsprechende Gerät kam mit der Drehleiter aus der neuen Feuerwache der Kernstadt.
Das Rote Kreuz war mit einem Rettungswagen da. Zu tun gab es (Gott sei dank) nichts für die Retter.
Vor mittlerweile knapp einem Jahr meldete die NRWZ den damals vierten Großeinsatz beim Vinzenz-von-Paul-Hospital. Die „Serie von Brandstiftungen am Rottenmünster“ reiße nicht ab, hieß es damals. Unter Verdacht: ein Patient.
Erneut ist es damals im Gebäude St. Katharina, in einer der Wohngruppen des Vinzenz-von-Paul-Hospitals zu einer Brandstiftung gekommen. Kurz nach Mitternacht wurde die Feuerwehr alarmiert. Der Fall: wieder ein brennender Papierkorb, der Rauch und dann den Brandmelder auslöste. Wie schon am 23. Juni. Exakt derselbe Ablauf. Das bestätigte Rottweils Stadtbrandmeister Frank Müller, Einsatzleiter vor Ort, seinerzeit der NRWZ.
Der Brand war erneut sehr schnell gelöscht, das Gebäude wurde belüftet. Alles wie gewohnt. Und laut Müller bereits zum vierten Mal in Folge. So hatte etwa am 10. Juni vergangenen Jahres eine Patientin des Rottenmünsters absichtlich einen Brand gelegt, berichtete die Polizei damals. Auch sie steckt mehrere Papiertücher in Brand.
Doch eines war etwa nun, im Juli 2017, im Gegensatz zu dem Einsatz im Juni anders: Nunmehr war die Polizei mit drei Streifenwagen angerückt. Ein Patient, der offenbar unter Verdacht stand, für die Brandlegungen verantwortlich zu sein, wurde noch während des laufenden Feuerwehreinsatzes von Beamten aus der Wohngruppe geholt. Wie das Polizei-Lagezentrum in Tuttlingen der NRWZ auf Nachfrage berichtete, handelte es sich um eine Hilfsleistung für die Klinik. Feuerwehr-Kommandant Müller bestätigte: „Es war klar, dass der Betroffene Widerstand leisten würde.” Also wurde er zwangsweise verlegt, mutmaßlich in eine geschlossene Abteilung der psychisch-neurologischen Klinik.
Seither blieb es ruhig.
Ob der nun, am Freitagabend, neuerlich wieder absichtlich ein Papierkorb in Brand gesteckt worden ist, ist unklar. Einsatzleiter Hezel erklärte, dass es dafür aus seiner Sicht keine Hinweise gebe.