Reges Interesse an Hauser-Preisprojekt

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Unter regem Publikumsinteresse ist am Samstag die Ausstellung der diesjährigen Trägerin des Erich-Hauser-Werkstattpreises Zuzanna Czebatul auf der Saline in Rottweil eröffnet worden.

„Es ist wieder ein Schritt hin zur Normalität“, freute sich Wilhelm Rieber bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste. Die Corona-Pandemie habe die Arbeit der Stiftung drastisch ausgebremst, erinnerte Rieber – umso schöner sei es, nun mit dem Werkstattpreis wieder in die breite Öffentlichkeit wirken zu können.

Preisträgerin Zuzanna Czebatul. Foto: al
Czebatul hat Plexiglas-Skulpturen geschaffen. Foto: al

Die diesjährige Trägerin des im Zweijahres-Turnus verliehenen Preises, Zuzanna Czebatul war bei der Vernissage anwesend.  Acht von ihr in den vergangenen Wochen vor Ort gefertigte Skulpturen konnten in Erich Hausers Werkhalle am Samstag in Augenschein genommen werden.

Lichteffekte machten die Skulpturen doppelt interessant. Foto: al

Sie sind aus Plexiglas und zeigen männliche Körper in Lebensgröße. Czebatuls Thema ist dabei der Blick. Die Skulpturen zeigen Männer verschiedenen Alters, die von hinten gezeigt werden, während sie auf etwas blicken. Man schaut ihnen also beim Zuschauen zu.

Mit Blick meint die 1986 geborene Bildhauerin aber mehr als vordergründiges, kurzes Sehen. Es geht ihr vor allem um Macht: Darum, wer gesellschaftlich gesehen und übersehen wird, wer angegafft wird, und wer Blicken ausgesetzt ist – nicht zuletzt bezogen auf Rollenmuster und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern.

Die seit Dezember amtierende neue Geschäftsführerin der Kunststiftung Erich Hauser Juliane Flittner, im Hintergrund Wilhelm Rieber. Foto: al

Bemerkenswert war bei der Vernissage, wie weit entfernt und museal die Kunst Erich Hausers neben den aktivistisch aufgeladenen Positionen Zuzanna Czebatuls wirkt. Hausers kantiges Kraft-Vokabular entstammt spürbar einer anderen Zeit. Im Kontext heutiger Sensibilitäten, die sich an der Macht „weißer Männer“ abkämpfen, zugleich aber mit neuen Macht- und Privilegienstrukturen verbunden sind, würde der impulsiv-authentische Macher Erich Hauer wohl vielfach anecken.

Der frühere Werkstattleiter Erich Hausers, Gerhard Link (Zweiter v.l.), hat an der Fertigung der Skulpturen mitgearbeitet. Foto: al

Info: Die Ausstellung in der Werkstatthalle der Kunststiftung Erich Hauser auf der Saline ist bis 20. November zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei. Geöffnet ist die Ausstellung dienstags und mittwochs von 16 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter info@erichhauser.de oder Tel. 0741-28001830. 

Herbststimmung im Skulpturenpark auf der Saline. Foto: al

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Preisträgerin Zuzanna Czebatul. Foto: al
Czebatul hat Plexiglas-Skulpturen geschaffen. Foto: al

Die diesjährige Trägerin des im Zweijahres-Turnus verliehenen Preises, Zuzanna Czebatul war bei der Vernissage anwesend.  Acht von ihr in den vergangenen Wochen vor Ort gefertigte Skulpturen konnten in Erich Hausers Werkhalle am Samstag in Augenschein genommen werden.

Lichteffekte machten die Skulpturen doppelt interessant. Foto: al

Sie sind aus Plexiglas und zeigen männliche Körper in Lebensgröße. Czebatuls Thema ist dabei der Blick. Die Skulpturen zeigen Männer verschiedenen Alters, die von hinten gezeigt werden, während sie auf etwas blicken. Man schaut ihnen also beim Zuschauen zu.

Mit Blick meint die 1986 geborene Bildhauerin aber mehr als vordergründiges, kurzes Sehen. Es geht ihr vor allem um Macht: Darum, wer gesellschaftlich gesehen und übersehen wird, wer angegafft wird, und wer Blicken ausgesetzt ist – nicht zuletzt bezogen auf Rollenmuster und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern.

Die seit Dezember amtierende neue Geschäftsführerin der Kunststiftung Erich Hauser Juliane Flittner, im Hintergrund Wilhelm Rieber. Foto: al

Bemerkenswert war bei der Vernissage, wie weit entfernt und museal die Kunst Erich Hausers neben den aktivistisch aufgeladenen Positionen Zuzanna Czebatuls wirkt. Hausers kantiges Kraft-Vokabular entstammt spürbar einer anderen Zeit. Im Kontext heutiger Sensibilitäten, die sich an der Macht „weißer Männer“ abkämpfen, zugleich aber mit neuen Macht- und Privilegienstrukturen verbunden sind, würde der impulsiv-authentische Macher Erich Hauer wohl vielfach anecken.

Der frühere Werkstattleiter Erich Hausers, Gerhard Link (Zweiter v.l.), hat an der Fertigung der Skulpturen mitgearbeitet. Foto: al

Info: Die Ausstellung in der Werkstatthalle der Kunststiftung Erich Hauser auf der Saline ist bis 20. November zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei. Geöffnet ist die Ausstellung dienstags und mittwochs von 16 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter info@erichhauser.de oder Tel. 0741-28001830. 

Herbststimmung im Skulpturenpark auf der Saline. Foto: al

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