ROTTWEIL. Plötzlich einem Fremden gegenübergestanden ist eine Seniorin an einem Mittwochnachmittag im Mai 2022 in Rottweil. Die Frau hat den Mann in ihrer eigenen Wohnung, die über einem Café in der Innenstadt liegt, überrascht. Und das, während darunter der Gastrobetrieb lief. Die Polizei ging zunächst von einem Überfall aus, dann von einem Einbruch – und ermittelt nun wegen räuberischen Diebstahls. Anfangs gab es noch keinen konkreten Tatverdächtigen – das hat sich nach Informationen der NRWZ geändert.
Update, 08.11.2022, 15.25 Uhr: Nach rund einem halben Jahr kann die Polizei einen Erfolg vermelden. „Wir haben aufgrund eines Spurenvergleichs eine Zuordnung zu einem 47-jährigen Mann vornehmen können, der bereits wegen eines anderen Delikts mittlerweile Haft sitzt.“ Das erklärt Uwe Vincon, Sprecher Polizeipräsidiums Konstanz, auf Nachfrage der NRWZ. Das Ermittlungsverfahren im vorliegenden Fall dauere aber noch an. Offenbar hat der mutmaßliche Täter seine DNA am Tatort in der Wohnung der Seniorin hinterlassen. „Über die Person und näheren Hintergründe können wir wenig veröffentlichen“, so der Polizeisprecher weiter. Ein wenig lässt er aber dennoch bereits raus: Es handele sich um einen schon seit Längerem polizeibekannten Mann, der offenbar Bezüge nach Rottweil hatte.
Update, 30.05.2022, 15.20 Uhr: Wie die NRWZ erfuhr, hat der Unbekannte die Seniorin in ihrer Wohnung tätlich angegriffen. Diese liegt über einem Café in der Innenstadt von Rottweil. „Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen hat der Täter der Frau den Mund zugehalten und sie in Richtung Boden gedrückt“, so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz auf Nachfrage. Der Mann soll dabei Handschuhe getragen haben, heißt es. Deshalb wird der Fall aktuell nicht einfach als Einbruch gewertet. „Die Kriminalpolizei Rottweil ermittelt derzeit deliktisch im Bereich des räuberischen Diebstahls“, erklärt die Polizeisprecherin.
Als die Frau dann am Boden lag, flüchtete der Täter offenbar durch die Wohnungstür. „Anschließend meldete sich die Frau über die interne Haussprechanlage im Café. Der Täter war zu diesem Zeitpunkt schon geflüchtet“, so die Polizeisprecherin. Eine Caféangestellte ging auf das Klingeln hin nachsehen, fand die Seniorin vor. Daraufhin wurde die Polizei verständigt.
Stundenlang untersuchten Kriminalbeamtinnen und -beamte am Tag der Tat den Tatort und die Umgebung, schauten etwa in Mülltonnen und hinter Ecken und Gebüsch nach. Bislang vergeblich. „Bisher gibt es noch keinen konkreten Tatverdächtigen“, berichtet die Polizeisprecherin, „die Ermittlungen dauern an“.
Unser ursprünglicher Bericht: Ein Unbekannter ist am Mittwoch, 25. Mai, gegen 12.30 Uhr in eine Wohnung in der Rathausgasse eingebrochen, berichtet die Polizei inzwischen. Während er noch in der Wohnung war, kam die 82-jährige Bewohnerin nach Hause. Sie überraschte den Eindringling, der mit einer Tüte aus der Wohnung flüchtete.
Die Frau beschrieb den Täter als etwa 25-jährigen Mann mit dunklen Haaren, bekleidet mit einem cremefarbenem T-Shirt. „Ob und was entwendet wurde, ist momentan noch nicht sicher“, so die Polizei in ihrem Bericht.
Die Kriminalpolizei Rottweil hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, die Auffälliges beobachtet haben oder Angaben zum Täter machen können, sich unter der Telefonnummer 0741 477-0, zu melden.
Der Frau geht es nach ersten Informationen vor Ort gut – körperlich, sie sei unverletzt. Sie habe in ihrem Haus plötzlich dem Täter gegenübergestanden, in der eigenen Wohnung, erfuhr die NRWZ vor Ort. Es handelt sich bei der Seniorin um eine stadtbekannte Persönlichkeit. Sie betrieb früher selbst ein Café, das auch heute geöffnet hat. Gäste bekamen von dem Drama zunächst nichts mit, die Angestellten dagegen.
Die Polizei ist mit mehreren Ermittlerinnen und Ermittlern vor Ort. Zeugen werden befragt, die Umgebung des Tatorts wird untersucht.
Der Täter ist flüchtig. Die Polizei hat aktuell keine Spur von ihm. Nach Informationen der NRWZ ging es ihm um Geld und Gegenstände von Wert. Vieles habe er nicht erbeutet, hieß es.
Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz erklärte der NRWZ, es werde noch am Nachmittag eine Pressemitteilung geben, die mit der Staatsanwaltschaft abzustimmen sei.
*Zunächst war an der Einsatzstelle von einem Überfall die Rede.
„Verletzt wurde bei dem Verbrechen niemand.“
Wie auch? Es gab ja schließlich gar kein Verbrechen.
Bitte erst mal die Definition nachschlagen, bevor man mit falschen Fachbegriffen um sich schmeißt.
Zu dem Zeitpunkt ist der Berichterstatter davon ausgegangen, dass ein Raubüberfall stattgefunden hat. Entsprechend Aussagen am Tatort. Nun wird die Tat als Einbruch gewertet. Was dabei gleich bleibt: Es handelt sich um ein Verbrechen.