Mehrere Streifen der Polizei waren am Morgen in der Innenstadt von Rottweil im Einsatz. Hintergrund ist ein versuchter Überfall auf ein Tabakgeschäft in der Unteren Hauptstraße, erfuhr die NRWZ. Jugendliche sind von der Polizei kontrolliert worden. Sie waren vor den Beamten geflüchtet.
UPDATE – die Polizei berichtet wir folgt:
Kurz vor 9 Uhr hat ein bislang unbekannter Mann versucht, einen Tabakwarenladen in der Hauptstraße auszurauben. Das Gesicht mit einem dunklen Stoff verhüllt betrat der Mann den Laden und forderte die Angestellte mit hervorgehaltenem Messer zur Herausgabe des Bargeldes auf. Da er augenscheinlich nichts erbeuten konnte, floh der Unbekannte kurzerhand in Richtung des Viadukts in der Balingerstraße. Die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen der Polizei nach dem Täter blieben bislang erfolglos.
Der Täter wurde wie folgt beschrieben: zwischen 160 und 170 Zentimeter groß, im Alter von 16 bis 22 Jahren, war auffallend schlank und bekleidet mit einer Camouflage- Jacke und Camouflage- Hose. Er führte ein Messer bei sich. Die Kriminalpolizei Rottweil hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet dringend Zeugen, oder Personen, die den auffällig bekleideten Mann vor oder nach der Tat, sowie während der Tatausführung gesehen haben oder auch sonstige sachdienliche Hinweise geben können, sich unter der Rufnummer 0741-477-0 zu melden.
Der Tatort. Foto: gg
Update 18.12.2018, 10.45 Uhr: Sandra Prussak, Inhaberin des gleichnamigen Tabakgeschäfts in der Unteren Hauptstraße in Rottweil, ist am Morgen überfallen worden.
Ein sehr schlanker Mann, etwa 1,60 Meter groß („nicht größer als ich“) sei in den Laden gekommen, habe ein Messer gezückt und Geld gefordert. Sie habe ihm erklärt, dass so früh am Morgen noch kein Geld in der Kasse sei – und der Täter habe zwar noch geschimpft („ihr habt doch immer Geld“), sei dann aber geflüchtet.
Der Ladeninhaberin ist – neben einem gehörigen Schock – nichts geschehen.
Der Täter hat nach ihren Angaben akzentfrei Deutsch gesprochen. Er war für sie unkenntlich komplett verhüllt, trug ein Tuch oder einen Schal vor dem Gesicht, „camouflage“, wie Prussak der NRWZ sagte.
Prussaks Nachbar, Musikbox-Inhaber Bernd Kammerer, erfuhr von der NRWZ, dass der Laden nebenan überfallen worden ist. Einbrecher seien ja öfter zugange, aber „dass sie jetzt während der Öffnungszeiten kommen“, das erstaunte ihn. Beobachtet hat er offenbar nichts. Von der Polizei vernommen wurde er nach eigenen Angaben auch nicht.
Die Spurensicherung war mehr als eine Stunde am Tatort und hat ihn untersucht. Der kleine Laden für Tabakwaren, Zeitschriften und Geschenke hat weiter wie gewohnt geöffnet. Ein wenig fröstelnd steht Sandra Prussak darin.
Polizei überprüft zwei Jugendliche. Foto: gg
Einige Gassen vom Tatort entfernt, in der Blumengasse, Ecke Hohlengrabengasse hat die Polizei zwei Jugendliche kontrolliert. Sie wurden festgesetzt, mussten ihre Rucksäcke zur Überprüfung herausgeben, die Schuhe ausziehen, wurden gefilzt. Ob es sich um die mutmaßlichen Täter handelt, wollte ein Beamter der Kriminalpolizei der NRWZ vor Ort nicht bestätigen. Das sei noch unklar.
Weitere Streifen waren deshalb im Stadtgebiet unterwegs, um nach den Tätern zu fahnden. Streifen der Polizei, aber auch zivile Wagen waren gegen zehn Uhr teiols mit erhöhter Geschwindigkeit durch die Innenstadt gefahren.