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    Pulverfabrik Rottweil: Unnötiger Feuerwehreinsatz fördert ganz anderes Problem zutage

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    Weil ein unbekannter, mutmaßlicher Gast mehrfach Handmelder auslöste, rückte neben der Polizei in der Nacht auf Sonntag ein Löschzug der Feuerwehr Rottweil zur als Veranstaltungsstätte genutzten Pulverfabrik im Neckartal aus. Das Gebäude musste geräumt, zwei Partys unterbrochen werden. Da kein Brand ausgebrochen war, hätten die Gäste eigentlich bald weiterfeiern können. Das ging nicht, denn die Feuerwehr hatte mit einem so unerwarteten wie ärgerlichen Problem zu kämpfen.

    Rottweil – Gleich zwei Partys fanden an diesem Samstagabend in der Rottweiler Pulverfabrik statt. Einem oder einer der Gäste gefiel es dann kurz nach halb Eins am Sonntagmorgen, Brandmelder auszulösen, und zwar mehrere. Die Alarme laufen direkt in der Integrierten Leitstelle auf, die einen Löschzug der Rottweiler Feuerwehr losschickte.

    Vor Ort dann: offenkundig kein Feuer. Aber auch kein Zugang zur Brandmeldezentrale (BMZ). Die Meldeanlage selbst sei sogar bereits zurückgesetzt gewesen, so Stadtbrandmeister Frank Müller vor Ort zur NRWZ. Ein Unding, weil die Feuerwehr an der Anlage in der BMZ erst Informationen über den Standort ausgelöster Melder findet. Ist ein Feuer etwa nicht gleich sichtbar, kann es in der BMZ lokalisiert werden. Dort sind Sie Laufkarten, die der Feuerwehr zum schnellen Auffinden der einzelnen Brandmelder dienen, von denen der Brand gemeldet wurde. Und auch ohne Feuer: Ganz allgemein fällt das Bedienen der BMZ in die Zuständigkeit der Feuerwehr, etwa auch, um fehlerhafte oder, wie hier, mutwillig bediente Melder auffinden zu können. Und das möglichst schnell.

    Daher wog für die Einsatzkräfte weit schwerer: Der Zugang zur Brandmeldezentrale in der Pulverfabrik war den Feuerwehrleuten verwehrt, so Müller weiter. Sie sei mehrfach gesichert gewesen, der eigentlich für die Feuerwehr zu ihrer Öffnung hinterlegte Schlüssel habe an der entscheidenden Tür nicht gepasst. An der Einsatzstelle fiel mehrfach das Wort „Chaos“.

    Ein solches, leichtes herrschte wohl auch bei Eintreffen der Einsatzkräfte der Feuerwehr. Bei Weitem nicht alle Gäste der beiden Partys hätten das Gebäude verlassen gehabt, obwohl ein Alarm ertönt war. Laut Müller habe das Gebäude geräumt werden müssen.

    Die Gäste versammelten sich draußen, in Abendkleidern, die Herren im weißen Hemd, die Damen im Kleid. Sie umringten eine Braut in ihrem Hochzeitskleid. Und sie sangen. Vor allem die Herren, Trinklieder. Unterdessen versuchten die Einsatzkräfte der Feuerwehr rund eine Stunde lang (!), Zugang zur Brandmeldezentrale zu erhalten. So zerbrachen sie eine Scheibe, setzten auch eine Steckleiter ein.

    Die Polizei machte sich währenddessen auf die Suche nach dem Übeltäter. Der Missbrauch von Feuermeldern ist eine Straftat und kann empfindliche Strafen nach sich ziehen.

    img 5458
    Um in die Brandmeldezentrale zu kommen, setzten die Feuerwehrleute auch eine Leiter ein. Foto: gg

    Nach rund einer halben Stunde konnten die Hochzeitsgäste immerhin unter das Vordach der Halle stehen, ein paar Minuten später auch rein. Inzwischen hatte es erneut zu regnen begonnen. Einige Minuten später rückte ein erster Teil des Löschzugs wieder ab. In der Halle dröhnte „Major Tom“. Sie feierten wieder.

    Der Feuerwehr aber bleibt die Erkenntnis: „Es gibt baulich Optimierungsbedarf“, so Stadtbrandmeister Müller in Bezug auf die offenbar völlig verbaute Brandmeldezentrale der Rottweiler Pulverfabrik. Der aktuelle Zustand erschwere einen Einsatz und erhöhe dessen Dauer doch sehr, hieß es. Hier werde nachzuarbeiten sein.

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    2 Kommentare

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    Crisu
    Crisu
    3 Monate her

    Wir werden es vermutlich nie erfahren, fällt unter den Teppich

    Schuttigbiss
    Schuttigbiss
    3 Monate her

    Und was passiert dem Betreiber?
    Wer hat das Schloß ausgetauscht? Die NAchtfee?

    Peter Arnegger (gg)
    Peter Arnegger (gg)
    … ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

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    Weil ein unbekannter, mutmaßlicher Gast mehrfach Handmelder auslöste, rückte neben der Polizei in der Nacht auf Sonntag ein Löschzug der Feuerwehr Rottweil zur als Veranstaltungsstätte genutzten Pulverfabrik im Neckartal aus. Das Gebäude musste geräumt, zwei Partys unterbrochen werden. Da kein Brand ausgebrochen war, hätten die Gäste eigentlich bald weiterfeiern können. Das ging nicht, denn die Feuerwehr hatte mit einem so unerwarteten wie ärgerlichen Problem zu kämpfen.

    Rottweil – Gleich zwei Partys fanden an diesem Samstagabend in der Rottweiler Pulverfabrik statt. Einem oder einer der Gäste gefiel es dann kurz nach halb Eins am Sonntagmorgen, Brandmelder auszulösen, und zwar mehrere. Die Alarme laufen direkt in der Integrierten Leitstelle auf, die einen Löschzug der Rottweiler Feuerwehr losschickte.

    Vor Ort dann: offenkundig kein Feuer. Aber auch kein Zugang zur Brandmeldezentrale (BMZ). Die Meldeanlage selbst sei sogar bereits zurückgesetzt gewesen, so Stadtbrandmeister Frank Müller vor Ort zur NRWZ. Ein Unding, weil die Feuerwehr an der Anlage in der BMZ erst Informationen über den Standort ausgelöster Melder findet. Ist ein Feuer etwa nicht gleich sichtbar, kann es in der BMZ lokalisiert werden. Dort sind Sie Laufkarten, die der Feuerwehr zum schnellen Auffinden der einzelnen Brandmelder dienen, von denen der Brand gemeldet wurde. Und auch ohne Feuer: Ganz allgemein fällt das Bedienen der BMZ in die Zuständigkeit der Feuerwehr, etwa auch, um fehlerhafte oder, wie hier, mutwillig bediente Melder auffinden zu können. Und das möglichst schnell.

    Daher wog für die Einsatzkräfte weit schwerer: Der Zugang zur Brandmeldezentrale in der Pulverfabrik war den Feuerwehrleuten verwehrt, so Müller weiter. Sie sei mehrfach gesichert gewesen, der eigentlich für die Feuerwehr zu ihrer Öffnung hinterlegte Schlüssel habe an der entscheidenden Tür nicht gepasst. An der Einsatzstelle fiel mehrfach das Wort „Chaos“.

    Ein solches, leichtes herrschte wohl auch bei Eintreffen der Einsatzkräfte der Feuerwehr. Bei Weitem nicht alle Gäste der beiden Partys hätten das Gebäude verlassen gehabt, obwohl ein Alarm ertönt war. Laut Müller habe das Gebäude geräumt werden müssen.

    Die Gäste versammelten sich draußen, in Abendkleidern, die Herren im weißen Hemd, die Damen im Kleid. Sie umringten eine Braut in ihrem Hochzeitskleid. Und sie sangen. Vor allem die Herren, Trinklieder. Unterdessen versuchten die Einsatzkräfte der Feuerwehr rund eine Stunde lang (!), Zugang zur Brandmeldezentrale zu erhalten. So zerbrachen sie eine Scheibe, setzten auch eine Steckleiter ein.

    Die Polizei machte sich währenddessen auf die Suche nach dem Übeltäter. Der Missbrauch von Feuermeldern ist eine Straftat und kann empfindliche Strafen nach sich ziehen.

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    Um in die Brandmeldezentrale zu kommen, setzten die Feuerwehrleute auch eine Leiter ein. Foto: gg

    Nach rund einer halben Stunde konnten die Hochzeitsgäste immerhin unter das Vordach der Halle stehen, ein paar Minuten später auch rein. Inzwischen hatte es erneut zu regnen begonnen. Einige Minuten später rückte ein erster Teil des Löschzugs wieder ab. In der Halle dröhnte „Major Tom“. Sie feierten wieder.

    Der Feuerwehr aber bleibt die Erkenntnis: „Es gibt baulich Optimierungsbedarf“, so Stadtbrandmeister Müller in Bezug auf die offenbar völlig verbaute Brandmeldezentrale der Rottweiler Pulverfabrik. Der aktuelle Zustand erschwere einen Einsatz und erhöhe dessen Dauer doch sehr, hieß es. Hier werde nachzuarbeiten sein.

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