Sterben wird teurer: Der UBV-Ausschuss des Rottweiler Gemeinderats hat eine Erhöhung der Friedhofsgebühren beschlossen. So kostet ab 1. August ein Reihengrab für 25 Jahre 1870 statt wie bisher 1500 Euro – eine Steigerung um fast 25 Prozent. Wenn das Plenum zustimmt.
Kostendeckung zu gering
Die Stadt hatte im Vorfeld ein Gutachten beauftragt, das die Kosten und Einnahmen untersuchte. Dies hatte einen Kostendeckungsgrad, „je nach Berechnungsweise“, von 46 bis 59 Prozent ausgewiesen. Die Gemeindeprüfungsanstalt, so führte Sachbearbeiterin Michèle van Horenbeeck aus, halte aber die Gemeinden zu kostendeckenden Gebühren für städtische Leistungen an.
Dies wird zwar laut der Kalkulation mit dieser Erhöhung nicht erreichbar sein. Ganz so viel Erhöhung möchte die Verwaltung und ihr folgend auch der Rat den Bürgern nicht zumuten. Aber „die von der Haushaltsstrukturkommission dazu vorgegebene Zielsetzung orientiert sich zunächst an dem im Durchschnitt von den baden-württembergischen Kommunen für diese Aufwendungen erzielten Kostendeckungsgrad. Dieser liegt derzeit bei 71,8 Prozent“, schreibt Sachbearbeiterin Michèle van Horenbeeck in ihrer Sitzungsvorlage. Klartext: Die Preise müssen deutlich rauf.
Baumgräber gleich um 50 Prozent teurer
Dies sahen im Prinzip die Räte im Ausschuss genau so. Allerdings stieß ihnen auf, dass die Baumgräber für Urnen gleich um über 50 Prozent teurer würden (2300 statt wir bisher 1500 Euro bei 15 Jahren Laufzeit mit Verlängerungsmöglichkeit). Dies erklärte Tilo Bernhardt von der Gutachter-Firma damit, dass bei diesen inzwischen begehrten Gräbern die Kosten für Grabstein und –pflege im Preis inbegriffen seien, bei Sarggräbern nicht. Und so hatte er die tatsächlichen Kosten neu kalkuliert.
Einstimmig
So stimmte also der Ausschuss einstimmig bei Enthaltung von Ira Hugger (Grüne) den folgenden Gebühren zu: Reihengrab 1870 Euro (bisher 1500), Urnenreihengrab 1200 (bisher 1000), Gemeinschaftsurnengrab einschließlich Pflege 1210 (bisher 1000), Urnenplatz als Baumgrab einschließlich Pflege 2300 (bisher 1500), einteiliges Wahlgrab 3400 (bisher 3000), Wahlurnengrab 2800 (bisher 2500). Die gesamten Werte sind in der Gemeinderatsvorlage unter file:///C:/Users/Terra/AppData/Local/Temp/Sitzungsvorlage-1.pdf nachzulesen.
Die Stadt kalkuliert nun damit, dass bei 823.000 Euro Eigenkosten im Jahr 590.000 Euro mittels Gebühren eingenommen werden.
Die endgültige Entscheidung trifft das Plenum des Gemeinderats am 14. Juli in der Mehrzweckhalle Göllsdorf, Beginn 17 Uhr.
Tilo Bernhardt berichtete auch, dass der Anteil der Sarg-Begräbnisse inzwischen nur noch 21,5 Prozent ausmache. Die große Mehrheit sind Urnengräber.