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    Porträtist des alten Rottweil

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    Franz Friedrich hat mit feinem Gespür Rottweils idyllischste Seiten porträtiert und eindringliche sakrale Kunst geschaffen. Am Samstag ist der stets freundliche, bescheidene Künstler, Lehrer und Lokalpolitiker im Alter von 93 Jahren verstorben.

    Mit dem Malen begann Franz Friedrich in den ersten Nachkriegsjahren. Porträts aus dieser Zeit bestechen durch eine schon ausgereifte Handhabung der malerischen Mittel und die Fähigkeit, der Präsenz einer Person Ausdruck zu verleihen.

    Seine Beobachtungsgabe hatte er da bereits geschärft – früh inspiriert von seinem Großvater Wilhelm, der als Schreinermeister immer einen Notizblock dabei und spontan gezeichnet hatte, wie sich Friedrich im Gespräch mit der NRWZ anlässlich seines 90. Geburtstags erinnerte.

    Auch eine schwere Verletzung, die der 1942 mit gerade einmal 17 Jahren an die Ostfront eingezogene Friedrich erlitten hatte, drängte die künstlerische Leidenschaft nicht in den Hintergrund.

    Dem durch seine Kriegserfahrungen existenziell sensibilisierten jungen Mann gelang es 1946 an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart aufgenommen zu werden. Bis 1949 verfeinerte er dort sein Können.

    Die wohl größte Arbeit aus dieser Phase ist die Ausmalung des Chorraums der St. Pelagius-Basilika. Der Auftrag bedeutete für Friedrich berufliche
    Anerkennung. Und mehr noch: Für den in der Altstadt geborenen Künstler war es auch eine Ehre.

    Friedrich hat das romanische Halbrund 1950 mit Christus im Kreis der Apostel belebt, dem Zeitstil entsprechend in statuarischer Nüchternheit. Oft übersehen wird der theologische Akzent, dass die Figur der Maria zugleich als Verkörperung der Kirche gelesen werden kann, was ihre Mittlerrolle betont.

    Auch andernorts profilierte sich Franz Friedrich mit der Deutung religiöser Themen – etwa bei der Gestaltung der einstigen Kapelle der Eucharistiner in der Königsstraße. Zum Ausdruck kommt dabei die zutiefst christliche Prägung, die der Künstler durch seine Familie und die Jugendarbeit unter dem späteren Bischof Carl-Joseph Leiprecht in der Heilig Kreuz-Gemeinde erfahren hatte. Zeitlebens bildeten spirituelle Sujets eine wichtige Werkgruppe – zu sehen etwa beim Kreuzweg in der Auferstehung Christi-Kirche.

    Von der Kunst als Erwerbsberuf hat sich Franz Friedrich freilich bereits 1952 verabschiedet. Friedrich wurde Berufsschullehrer, gründete mit seiner Frau Irmgard eine Familie, aus der vier Kinder hervorgingen, war
    gesellschaftlich und politisch stark engagiert – unter anderem an der Spitze des CDU- Ortsverbands sowie ab 1970 als zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates der Auferstehung Christi-Gemeinde.

    Erst nachdem er aus gesundheitlichen Gründen in den 1980er Jahren aus dem aktiven Berufsleben ausscheiden musste, rückte die Kunst erneut ins
    Sichtfeld. Mit wieder erwachender Leidenschaft machte er Städte und mediterrane Landschaften zum Thema seiner Aquarelle, Pastelle und
    Zeichnungen – einerseits mit präzisem Blick, andererseits mit zuvor nicht gekannter Leichtigkeit und Frische.

    Friedrich schüttelte Überkommenes ab, experimentierte, schnitzte, arbeitete mit Ton – und fand neue Ausdruckspotenziale, bis hin zu kühn verknappten geometrischen Studien.

    Eines ist bei Franz Friedrich, der auch mit über 90 Jahren noch rüstig wirkte und allmorgendlich in seinem Atelier arbeitete, jedoch bei allem Wandel gleich geblieben: Seine Heimatstadt rangierte ganz oben bei seinen Lieblings-Themen. Solange er konnte entdeckt er ungesehene Lichtstimmungen und eröffnet neue Impressionen dieser alten Stadt.

    Wenig bekannt war, dass sich Friedrich auch in der Rottweiler Fasnet engagiert hat: Von den 70ern bis Anfang der 90er-Jahre dichtete er die Texte für die Schmotziga-Gruppe „Rappafranz“ um Maja Becht. Auch in der Narrhalla war er aktiv, als Maler beispielsweise der viel gelobten Kulissen des Balls wie auch als Texter.

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    Franz Friedrich hat mit feinem Gespür Rottweils idyllischste Seiten porträtiert und eindringliche sakrale Kunst geschaffen. Am Samstag ist der stets freundliche, bescheidene Künstler, Lehrer und Lokalpolitiker im Alter von 93 Jahren verstorben.

    Mit dem Malen begann Franz Friedrich in den ersten Nachkriegsjahren. Porträts aus dieser Zeit bestechen durch eine schon ausgereifte Handhabung der malerischen Mittel und die Fähigkeit, der Präsenz einer Person Ausdruck zu verleihen.

    Seine Beobachtungsgabe hatte er da bereits geschärft – früh inspiriert von seinem Großvater Wilhelm, der als Schreinermeister immer einen Notizblock dabei und spontan gezeichnet hatte, wie sich Friedrich im Gespräch mit der NRWZ anlässlich seines 90. Geburtstags erinnerte.

    Auch eine schwere Verletzung, die der 1942 mit gerade einmal 17 Jahren an die Ostfront eingezogene Friedrich erlitten hatte, drängte die künstlerische Leidenschaft nicht in den Hintergrund.

    Dem durch seine Kriegserfahrungen existenziell sensibilisierten jungen Mann gelang es 1946 an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart aufgenommen zu werden. Bis 1949 verfeinerte er dort sein Können.

    Die wohl größte Arbeit aus dieser Phase ist die Ausmalung des Chorraums der St. Pelagius-Basilika. Der Auftrag bedeutete für Friedrich berufliche
    Anerkennung. Und mehr noch: Für den in der Altstadt geborenen Künstler war es auch eine Ehre.

    Friedrich hat das romanische Halbrund 1950 mit Christus im Kreis der Apostel belebt, dem Zeitstil entsprechend in statuarischer Nüchternheit. Oft übersehen wird der theologische Akzent, dass die Figur der Maria zugleich als Verkörperung der Kirche gelesen werden kann, was ihre Mittlerrolle betont.

    Auch andernorts profilierte sich Franz Friedrich mit der Deutung religiöser Themen – etwa bei der Gestaltung der einstigen Kapelle der Eucharistiner in der Königsstraße. Zum Ausdruck kommt dabei die zutiefst christliche Prägung, die der Künstler durch seine Familie und die Jugendarbeit unter dem späteren Bischof Carl-Joseph Leiprecht in der Heilig Kreuz-Gemeinde erfahren hatte. Zeitlebens bildeten spirituelle Sujets eine wichtige Werkgruppe – zu sehen etwa beim Kreuzweg in der Auferstehung Christi-Kirche.

    Von der Kunst als Erwerbsberuf hat sich Franz Friedrich freilich bereits 1952 verabschiedet. Friedrich wurde Berufsschullehrer, gründete mit seiner Frau Irmgard eine Familie, aus der vier Kinder hervorgingen, war
    gesellschaftlich und politisch stark engagiert – unter anderem an der Spitze des CDU- Ortsverbands sowie ab 1970 als zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderates der Auferstehung Christi-Gemeinde.

    Erst nachdem er aus gesundheitlichen Gründen in den 1980er Jahren aus dem aktiven Berufsleben ausscheiden musste, rückte die Kunst erneut ins
    Sichtfeld. Mit wieder erwachender Leidenschaft machte er Städte und mediterrane Landschaften zum Thema seiner Aquarelle, Pastelle und
    Zeichnungen – einerseits mit präzisem Blick, andererseits mit zuvor nicht gekannter Leichtigkeit und Frische.

    Friedrich schüttelte Überkommenes ab, experimentierte, schnitzte, arbeitete mit Ton – und fand neue Ausdruckspotenziale, bis hin zu kühn verknappten geometrischen Studien.

    Eines ist bei Franz Friedrich, der auch mit über 90 Jahren noch rüstig wirkte und allmorgendlich in seinem Atelier arbeitete, jedoch bei allem Wandel gleich geblieben: Seine Heimatstadt rangierte ganz oben bei seinen Lieblings-Themen. Solange er konnte entdeckt er ungesehene Lichtstimmungen und eröffnet neue Impressionen dieser alten Stadt.

    Wenig bekannt war, dass sich Friedrich auch in der Rottweiler Fasnet engagiert hat: Von den 70ern bis Anfang der 90er-Jahre dichtete er die Texte für die Schmotziga-Gruppe „Rappafranz“ um Maja Becht. Auch in der Narrhalla war er aktiv, als Maler beispielsweise der viel gelobten Kulissen des Balls wie auch als Texter.

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