Keine Erleichterung in der „Arche Noah“. Auch nicht, nachdem einige Kinder nun in anderen, städtischen Kindergärten eine Betreuung gefunden haben. Leserbriefschreiberin Afra-Verena Mang hat an die katholische Kirchenpflege, die den Kindergarten betreibt, einen dringenden Appell gerichtet, die restlichen 20 Kinder in der „Arche Noah“ zu betreuen.
Rottweil – Gesamtkirchenpfleger Andreas Schmötzer hat dem auf Anfrage der NRWZ widersprochen. Wir dokumentieren im Folgenden den Brief von Mang sowie die Antworten von Schmötzer und der Stadt Rottweil:
Leserbrief Afra-Verena Mang
„Juhu! Erstmal die gute Nachricht: Die Hälfte der Kinder aus der Arche Noah kann für einen Ganztagesplatz bis 16 Uhr die Einrichtung wechseln. Auch wenn diese Lösung weit entfernt ist von einer Ideallösung, Danke an dieser Stelle an die Damen und Herren der Stadtverwaltung für ihren Einsatz zum Erhalt der Ganztagesbetreuung!
Trotzdem bedeutet diese Lösung einen tiefen Einschnitt in das Leben der Kinder und den Alltag der Familien: Kinder, die seit ihrem ersten Lebensjahr die Einrichtung besuchen, werden aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen, Geschwisterkinder besuchen verschiedene Einrichtungen, Freunde werden getrennt, viele Emotionen und Tränen sind im Spiel.
Zu dieser Kehrseite kommt die schlechte Nachricht obendrauf: Weiterhin verbleiben 20 Kinder ohne Betreuung am Nachmittag. So wie sich die Situation in der Arche Noah jedoch jetzt darstellt, ist ab März eine Ganztagsbetreuung bis mindestens 16 Uhr mit einer Gruppe möglich. Bedarf ist da, die Infrastruktur ist da, Kinder sind da, Personal ist auch genügend da – es sind ja jetzt weniger Kinder in der Arche Noah. Die KVJS-Vorgaben zum Betreuungsschlüssel können eingehalten werden. Keiner bindet „dem Träger die Hände“, und der Träger muss keine „Plätze aus dem Hut zaubern“! Herr Schmötzer, wir Eltern „hoffen“ nicht nur auf die Ganztagsbetreuung, wir BRAUCHEN sie, wir ERWARTEN sie unter diesen Voraussetzungen! Denn unsere Arbeitgeber erwarten auch von uns Eltern, die wir unentbehrliche Fachkräfte für unseren Staat sind, dass wir leisten und unsere Stunden bringen. Lassen Sie jetzt bitte Ihren Worten dringendst Taten folgen!“
Stellungnahme Andreas Schmötzer
„Die Einschätzung von Frau Mang ist nicht zutreffend. Die aktuelle Anzahl an betreuten Kindern und die Zuwächse in den nächsten Monaten lassen es nicht zu, die beiden Gruppen zusammenzufassen.
Angenommen, eine Zusammenlegung wäre rechtlich möglich und wir hätten eine Gruppe weniger, auch dann wäre unser aktueller Personalbestand nicht ausreichend, eine Ganztagsbetreuung verlässlich und rechtskonform anzubieten.
Bei jeder Veränderung im Personalbestand oder bei der Anzahl der betreuten Kinder prüfen wir, ob unser Angebot angepasst werden kann.“
Stellungnahme Stadt Rottweil
„Der Katholische Kindergarten Arche Noah hat aufgrund von Personalmangel seine Betreuungszeit von 17.30 Uhr auf 13.00 Uhr verkürzen müssen. Diese Information erreichte uns noch vor den Weihnachtsferien. Die katholische Kirche konnte mit ihren eigenen Einrichtungen leider kein vergleichbares Ersatzangebot schaffen. Aufgrund dieser Situation haben wir seitens der städtischen Kindergartenverwaltung versucht, schnellstmöglich ein ähnliches Angebot in unseren eigenen Einrichtungen auf die Beine zu stellen. Zudem waren wir mit dem Vorsitzenden des Gesamtelternbeirats im ständigen Austausch. Unter großen Anstrengungen ist es uns gelungen, für zehn Betreuungsplätze Personal zu gewinnen, so dass wir ab dem 1. März im Kindergarten Hochmauren von Montag bis Donnerstag von 7:00- 16:00 Uhr und freitags bis 14:00 Uhr zehn Ersatzplätze anbieten können.
Von den ehemals 40 betroffenen Kindern haben sich bis Jahresende die Eltern von 20 Kindern über die Zentrale Platzvergabe bei der Stadt Rottweil gemeldet und um ein Alternativangebot nachgefragt. Im Rahmen der ersten Vergaberunde konnten wir acht Kindern bereits eine Zusage für den Kindergarten Hochmauren geben, für zwei weitere Kinder haben wir in einer anderen Einrichtung einen Platz gefunden. Da der zweite Schritt des Vergabeverfahrens aktuell noch andauert, können wir über die weiteren Plätze noch keine konkreten Auskünfte erteilen.
Der landesweite Fachkräftemangel im Erziehungsbereich stellt aber auch uns als städtischen Kindergartenträger vor immer größere Herausforderungen. Wir sind sehr dankbar, dass der Gemeinderat im aktuell verabschiedeten Haushalt uns dahingehend unterstützt hat, dass wir zwei zusätzliche Stellen im Erziehungsbereich schaffen konnten (siehe Neujahrsrede des OB, da hatte er es schon angekündigt, dass er dem Gemeinderat diesen Vorschlag machen wird). Mithilfe dieser Stellen hoffen wir, eventuell auftretende Ausfälle im Erziehungsbereich besser abfedern zu können. Wir versuchen also, Ausfällen vorzubeugen, können aber auch nicht ausschließen, dass aufgrund von Personalmangel ein Angebot reduziert werden muss. Der Blick in andere Städte zeigt, dass uns dies leider zu jeder Zeit auch passieren kann.“
Wenn ich das schon höre, werden aus dem Umfeld herausgerissen…wie bitter .
Die Kinder mit nichtmal einem Jahr weggeben
Das finde ich bitter ,, die Eltern Stellen das Kapital über das der Kinder ..und wenn dann die Kinder kein Platz finden ,, ist es ja bitter Sie nach Hause zu holen..ganz Bitter..
Ich Selbst habe eine Tochter, mir wäre nie in frage gekommen meine Frau in den ersten.3 Jahre, Sie zur Arbeit zu schicken.
Obwohl ich nicht viel verdient habe.
Ich denke Kinder gehören zumindest die ersten 3 Jahre nach Hause ,, dann gibt es auch nicht diese Probleme.
Grüße