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    Orthokliniken in Rottweil und Schramberg gehören zur Maybach Medical Group

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    Rottweil/Schramberg. Die Orthokliniken in Schramberg und Rottweil gehören seit dem 1. Juli zur Maybach Medical Group. Auf der Homepage des Stuttgarter Unternehmens wird die Übernahme bekannt gemacht. Die Maybach Medical Holding GmbH ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung und hat ihren Sitz in Stuttgart in der Maybachstraße.

    Alles zum Guten für die Patienten

    Die Maybach Medical Group betreibt laut Homepage „neben Akut-, Fach- und Rehakliniken auch Medizinische Versorgungs- und Physiotherapiezentren, um Patienten sowohl ambulant als auch stationär – aus einer Hand – behandeln zu können“.

    Gemeinsames Ziel sei, die Patientenversorgung vor Ort in Rottweil und Schramberg sicherzustellen und weiter auszubauen. Für die Patientinnen und Patienten werde sich aber „erst einmal“ nicht viel ändern: Alle bekannten Ärzte kümmerten sich weiter um die Patientinnen und Patienten vor Ort. „Auch das Untersuchungsspektrum und die Schwerpunkte – sowohl in der konservativen als auch operativen Behandlung – bleiben zunächst gleich“, heißt es weiter.

    Im Verbund könnten die Medizinerinnen und Mediziner an den beiden Standorten künftig „auf die Expertise der Gruppe zu Expertenaustausch zurückgreifen“. Außerdem würden viele der nicht-medizinischen Prozesse künftig zentral umgesetzt. So hätten die Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten.

    Neben zahlreichen Praxen für Orthopädie und Pneumologie im Großraum Stuttgart betreibt die Maybach Group auch eine Rehaklinik in Bad Ems. Die Klinik hat insgesamt 165 Betten.

    Finanzbeteiligungsgesellschaft als Teilhaber

    An der Maybach Medical Group ist unter anderem die Bremer Beteiligungsfirma FMC beteiligt. Dieses Unternehmen wiederum gehört einer Reihe von Partnerinnen und Partnern, zu denen auch Petra Rutsch, zählt, eine der Geschäftsführerinnen der Maybach Medical Group.

    Die FMC beteilige sich „an Unternehmen, die sich in besonderer Situation befinden“, heißt es auf der Homepage. ThyssenKrupp beispielsweise hat 2021 ihre Infrastruktursparte an FMC verkauft.

    Grafik: North Data

    Warum interessiert die NRWZ sich für die Gesellschafterverhältnisse?

    „Kapitalgesellschaften kaufen Arztsitze lukrativer Fachbereiche auf und legen sie zu Praxisketten oder medizinischen Versorgungszentren (MVZ) zusammen“, berichtet die Tageszeitung TAZ. Formal dürfen Kapitalgesellschaften keine Praxen, aber Kliniken kaufen. Und diese Kliniken wiederum können dann die Arztsitze erwerben. Diese Reform hatte die damalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ermöglicht.

    Nur noch lukrative Eingriffe?

    In einem Interview mit der TAZ am Wochenende sieht der Regensburger Augenarzt Horst Helbig die Gefahr, dass sich solche „gewinnorientierten Praxen“ auf lukrative Behandlungen spezialisieren. In seinem Fall der Augenheilkunde etwa auf graue-Star OPs. Die weniger lukrativen Behandlungen wie Netzhautablösungen oder eine Schieloperation beim Kind würden dann der nächsten Notfallklinik überlassen, fürchtet Helbig, der auch Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft ist.

    Der Mediziner sorgt sich, dass die investorenbetriebenen Praxen zu Monopolen werden und die Politik erpressbar würde. Motto: Wenn Ihr das und das durchsetzt, machen wir die Praxis zu. „Hinzu kommt, dass nahezu alle diese Firmen ihren Sitz in Steuerparadiesen haben – sie ziehen also Geld aus der gesetzlichen Krankenversicherung ab und versteuern die Gewinne nicht einmal hier“, so Helbig im Interview.

    Bundesregierung plant Gesetzesänderung

    Im Dezember hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Gesetzentwurf angekündigt, der das Ankaufen von Arztpraxen durch Finanzinvestoren eindämmen soll. Dieser liege allerdings noch nicht vor, so die TAZ. Man habe sich regierungsintern noch nicht einigen können, heiße es aus dem Gesundheitsministerium.

    Augenarzt Helbig meint, dass bei den bereits bestehenden Investitionen in Praxen und MVZs sich das Rad nicht mehr zurückdrehen lassen werde. Er fordert die Politik aber auf, „zumindest einen Weg zu finden, diese Ketten zu zwingen, sich auch um Dinge zu kümmern, bei denen die Einzelleistung keinen Profit bringt“.

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    3 Kommentare

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    Stefan Weidle
    Stefan Weidle
    1 Jahr her

    Und so schließt sich der Kreis. Bald werden Konzerne und Investmentgesellschaften zu Kreisen und Kommunen sagen können, dass sie das Kranken-/Ärztehaus ja schließen könnten, wenn Politik nicht spurt und dann wäre ja die Versorgung für eine ganze Region in Gefahr. Was wird Politik dann noch machen können? In Rottweil ist es 2030 soweit.

    Antonia
    Antonia
    Antwort auf  Stefan Weidle
    1 Jahr her

    Das selbe passiert in der Pflege und statt das zu beenden, werden die Beiträge erhöht
    4000 im Monat und mehr für Pflege
    Dafür könnte jeder für seine Oma eine eigene Pflegekraft beschäftigen und das nicht einmal im Niedriglohnbereich
    Wieso fällt das keinem auf

    Stefan Wedle
    Stefan Wedle
    Antwort auf  Antonia
    1 Jahr her

    Das ist leider nicht ganz richtig, denn selbst für 4.000€ Brutto, wird und kann auch Niemand 24/7h für sie arbeiten. Über´s Jahr mit Wochenende wären das also schon vier, mit Urlaub, Krank und Weiterbildung, schon deren 5, oder gar 6. Wenn sie nur ein sehr einfaches 2** Hotel mit Frühstück nehmen, sind wir schon bei 65€ die Nacht und man macht Ihnen das Zimmer und ein Convenience Tütchen Aufbackweckenfrühstück, alles sehr weit weg vom Pflegegrad V. Kostet aber auch schon rund 2.000€ im Monat.

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    Martin Himmelheber (him)
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    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Rottweil/Schramberg. Die Orthokliniken in Schramberg und Rottweil gehören seit dem 1. Juli zur Maybach Medical Group. Auf der Homepage des Stuttgarter Unternehmens wird die Übernahme bekannt gemacht. Die Maybach Medical Holding GmbH ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung und hat ihren Sitz in Stuttgart in der Maybachstraße.

    Alles zum Guten für die Patienten

    Die Maybach Medical Group betreibt laut Homepage „neben Akut-, Fach- und Rehakliniken auch Medizinische Versorgungs- und Physiotherapiezentren, um Patienten sowohl ambulant als auch stationär – aus einer Hand – behandeln zu können“.

    Gemeinsames Ziel sei, die Patientenversorgung vor Ort in Rottweil und Schramberg sicherzustellen und weiter auszubauen. Für die Patientinnen und Patienten werde sich aber „erst einmal“ nicht viel ändern: Alle bekannten Ärzte kümmerten sich weiter um die Patientinnen und Patienten vor Ort. „Auch das Untersuchungsspektrum und die Schwerpunkte – sowohl in der konservativen als auch operativen Behandlung – bleiben zunächst gleich“, heißt es weiter.

    Im Verbund könnten die Medizinerinnen und Mediziner an den beiden Standorten künftig „auf die Expertise der Gruppe zu Expertenaustausch zurückgreifen“. Außerdem würden viele der nicht-medizinischen Prozesse künftig zentral umgesetzt. So hätten die Ärztinnen und Ärzte mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten.

    Neben zahlreichen Praxen für Orthopädie und Pneumologie im Großraum Stuttgart betreibt die Maybach Group auch eine Rehaklinik in Bad Ems. Die Klinik hat insgesamt 165 Betten.

    Finanzbeteiligungsgesellschaft als Teilhaber

    An der Maybach Medical Group ist unter anderem die Bremer Beteiligungsfirma FMC beteiligt. Dieses Unternehmen wiederum gehört einer Reihe von Partnerinnen und Partnern, zu denen auch Petra Rutsch, zählt, eine der Geschäftsführerinnen der Maybach Medical Group.

    Die FMC beteilige sich „an Unternehmen, die sich in besonderer Situation befinden“, heißt es auf der Homepage. ThyssenKrupp beispielsweise hat 2021 ihre Infrastruktursparte an FMC verkauft.

    Grafik: North Data

    Warum interessiert die NRWZ sich für die Gesellschafterverhältnisse?

    „Kapitalgesellschaften kaufen Arztsitze lukrativer Fachbereiche auf und legen sie zu Praxisketten oder medizinischen Versorgungszentren (MVZ) zusammen“, berichtet die Tageszeitung TAZ. Formal dürfen Kapitalgesellschaften keine Praxen, aber Kliniken kaufen. Und diese Kliniken wiederum können dann die Arztsitze erwerben. Diese Reform hatte die damalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ermöglicht.

    Nur noch lukrative Eingriffe?

    In einem Interview mit der TAZ am Wochenende sieht der Regensburger Augenarzt Horst Helbig die Gefahr, dass sich solche „gewinnorientierten Praxen“ auf lukrative Behandlungen spezialisieren. In seinem Fall der Augenheilkunde etwa auf graue-Star OPs. Die weniger lukrativen Behandlungen wie Netzhautablösungen oder eine Schieloperation beim Kind würden dann der nächsten Notfallklinik überlassen, fürchtet Helbig, der auch Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft ist.

    Der Mediziner sorgt sich, dass die investorenbetriebenen Praxen zu Monopolen werden und die Politik erpressbar würde. Motto: Wenn Ihr das und das durchsetzt, machen wir die Praxis zu. „Hinzu kommt, dass nahezu alle diese Firmen ihren Sitz in Steuerparadiesen haben – sie ziehen also Geld aus der gesetzlichen Krankenversicherung ab und versteuern die Gewinne nicht einmal hier“, so Helbig im Interview.

    Bundesregierung plant Gesetzesänderung

    Im Dezember hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Gesetzentwurf angekündigt, der das Ankaufen von Arztpraxen durch Finanzinvestoren eindämmen soll. Dieser liege allerdings noch nicht vor, so die TAZ. Man habe sich regierungsintern noch nicht einigen können, heiße es aus dem Gesundheitsministerium.

    Augenarzt Helbig meint, dass bei den bereits bestehenden Investitionen in Praxen und MVZs sich das Rad nicht mehr zurückdrehen lassen werde. Er fordert die Politik aber auf, „zumindest einen Weg zu finden, diese Ketten zu zwingen, sich auch um Dinge zu kümmern, bei denen die Einzelleistung keinen Profit bringt“.

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