Ölspur in Rottweil: Ein Räumfahrzeug war’s – Stadt: „Wir bedauern den Vorfall“

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Um gleich zwei Ölspuren hatte sich die Rottweiler Feuerwehr am Samstag zu kümmern. Wobei nur das Öl selbst eine Gemeinsamkeit zwischen den Fällen darstellt, alles andere ist komplett unterschiedlich.

(Rottweil). Fall 1: die umfangreiche, aber ungefährliche Ölspur. Diese zog sich am späteren Samstagvormittag zur besten Marktzeit durchs nördliche Stadtgebiet. Nägelesgraben, Tannstraße, Dursch- und Hochwaldstraße, werden von Stadtbrandmeister Frank Müller nach einem Blick ins Einsatzprotokoll genannt. Er war selbst nicht vor Ort sondern auf einer Tagung, ihn vertrat der Einsatzleiter vom Dienst, der stellvertretende Stadtbrandmeister Markus Württemberger.

Acht Feuerwehrleute hätten sich um die Ölspur gekümmert – und das gut eineinhalb Stunden lang, von 10 bis 11.39 Uhr. Sie hätten vor allem neuralgische Stellen abgestreut, etwa Kreuzungsbereiche. Denn es habe sich um Hydrauliköl gehandelt, habe ihm sein weiterer Stellvertreter, Rainer Knoblauch, berichtet, so Müller. Ein Öl, das den Untergrund nicht allzu rutschig macht und das nur als ein dünner Film aufgetragen gewesen wäre. Der Verursacher habe nicht einmal allzu viel dieses Öls verloren – wegen der regennassen Straßen habe man den in Regenbogenfarben glänzenden Film aber gut sehen können, so der Stadtbrandmeister. Es habe aber kaum Rutschgefahr bestanden.

Für den Einsatz hätten sie viel von ihrem Bindemittel verbraucht, so Müller. Das sei aber kein Problem, am heutigen Montag bereits habe die Rottweiler Wehr eine neue Lieferung davon erhalten.

Und der Verursacher: Wie die NRWZ erfuhr, handelte es sich dabei um ein städtisches Fahrzeug. Ein Streufahrzeug, an dem ein Hydraulikschlauch leckte. Müller bestätigte dazu, dass der Verursacher bekannt sei und eine Rechnung für den Einsatz erhalten werde. Die wird in dem Fall also offenbar an die Stadt Rottweil gehen.

Ein Sprecher der Stadt bestätigte das auf Nachfrage der NRWZ. „Die Ölspur ist wie vermutet durch ein städtisches Räumfahrzeug entstanden, das im Winterdienst im Einsatz war.“ Das erklärt auch, warum so viele Straßen gleichzeitig betroffen sind. Grund sei eine undichte Hydraulikleitung gewesen. „Nachdem der Schaden entdeckt wurde, hat der Betriebshof in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr umgehend ein Bindemittel aufgebracht“, so der Sprecher weiter. „Nach unserer ersten Einschätzung ist es durch das rasche Eingreifen gelungen, den Schaden in Grenzen zu halten und ein Eindringen ins Erdreich und ins Kanalnetz so weit wie möglich zu vermeiden.“

Im Namen der Stadtverwaltung ergänzt er: „Wir bedauern den Vorfall sehr und bitten die Bevölkerung für die damit verbundene Verschmutzung um Entschuldigung.“ Das Räumfahrzeug sei mittlerweile repariert worden und wieder einsatzfähig. „Da demnächst ohnehin eine Ersatzbeschaffung ansteht“, sagt der Sprecher abschließend, „wird es übrigens bald ausgemustert.“

Für den Fall der Fälle, dass doch irgendwo eine größere Menge des Hydrauliköls in die Kanalisation geraten sein könnte, habe die Feuerwehr wiederum die ENRW-Leute von der Kläranlage verständigt. „Diese wissen ganz gerne vorher, was auf sie zukommt“, so Müller.

Fall 2: die gefährliche Ölspur. Es passierte schon zuvor an diesem Samstag. Gegen 7 Uhr verunfallte ein Lieferwagen auf der B 27 zwischen Rottweil und Villingendorf. Die Fahrerin hatte sich bei einem Kreisverkehr ver- oder überschätzt, die Straßenglätte jedenfalls unterschätzt, der Transporter schanzte darüber. Dabei riss die Ölwanne auf. Einige hundert Meter weiter, an der Abzweigung zur neuen JVA, blieb das Auto dann endgültig liegen.

Hier handelte es sich um Motoröl, das die Feuerwehr, von der Polizei hinzugerufen, vorfand. „Zäh und rutschig“ sei das, so Stadtbrandmeister Müller. Und eine Gefahr für Verkehrsteilnehmer, hauptsächlich für welche auf zwei Rädern. Daher sei die Feuerwehr hier besonders gründlich vorgegangen und habe schon einiges an Bindemittel verbraucht.

Die Polizei meldete den Unfall: Demnach kam es zu einem Blechschaden in Höhe von insgesamt rund 5000 Euro. Die 58-jährige Fahrerin eines VW Crafter bremste laut dem Bericht vor dem Kreisverkehr B27/L424. Nach derzeitigem Stand blockierte dabei das Lenkrad, der Wagen rutschte, überfuhr zwei Verkehrsschilder und den Kreisverkehr. Der VW kam erst einige Meter weiter zum Stehen. Durch die Kollision trat Öl auf die Straße, welches die alarmierte Feuerwehr Rottweil entfernte. Ein Abschlepper kümmerte sich um den verunfallten Wagen.

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Peter Arnegger (gg)
Peter Arnegger (gg)https://www.nrwz.de
... ist seit gut 25 Jahren Journalist. Mehr über ihn hier.

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