Nach einer Demonstration mit bis zu 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegen Pläne von Stadtverwaltung und Gemeinderat Rottweil, am Nägelesgraben ein neues Parkhaus zu errichten, legte sich ein altgedienter Stadtrat fest: „Das ist vom Tisch“, sagte der frühere Landtagsabgeordnete (FDP) Dr. Gerhard Aden am Mittwoch zur NRWZ. Bürger hatten in den Tagen zuvor mit einer Flut an Leserbriefen ihrem Unmut über die Parkpläne Luft gemacht, hatten die Verwaltung zum Einlenken gebracht und sie den Beschluss über den Neubau, eigentlich Formsache, von der Tagesordnung für die Gemeinderatssitzung am Mittwoch nehmen lassen. Zudem ist eine Einwohnerversammlung angekündigt worden. Laut einem Sprecher der Stadt sei diese ergebnisoffen.
Die Demo fand dennoch statt. Zunächst 100 Menschen in der Innenstadt und später 120 am Tagungsort des Gemeinderats, vor der Göllsdorfer Halle, nahmen an ihr teil. Zu den Sprechern gehörte Hannes Soballa, der mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern einen offenen Brief an die Gemeinderäte verfasst hatte, der nach seinen Angaben von inzwischen mehr als 300 Menschen unterzeichnet worden ist. Darin fordern sie im Hinblick auf einen Mobilitätswandel und angesichts der Anforderungen des Klimaschutzes eine andere Antwort als ein neues Parkhaus.
Wer glaubt, dass das jetzt vom Tisch ist der kennt die Herren Bürgermeister nicht. Die erzählen den Leuten das blaue vom Himmel, wohl wissend das das was wie sagen nicht der Wahrheit entspricht. So z.B. damals in Neufra als sie den anwesenden Bürgern erklärten, dass für die ENRW 10.000 m² gebraucht und das zu errichtende Gebäude 9 m hoch sein wird usw. wohl wissend, dass diese Fläche nicht ausreicht. Als alle beruhigt waren kam die Nachricht – gebraucht werden 17.000 m² und das Gebäude wird 12 m hoch und 118 Parkplätze brauchen wir auch für die Beschäftigten die überwiegend mit Bus, Bahn und Fahrrad kommen. Mal ehrlich, kann man solchen Leuten noch etwas ohne Vorbehalt glauben? Denn mit der allgemeinen Auffassung in der Politik sei das eben so kann das auf Dauer nicht begründet werden. Dazu ist die Mengenlage zu klein und übersichtlich. So wird das auch bei dem Kinderspielplatz und der Bebauung beim Nägelsgraben sein. Denn Hemmungen oder Bedenken oder gar Umweltbewusstsein ist im Rathaus Rottweil ein Fremdwort – denn anders kann man nicht erklären dass eine gesunde 100 Jahre alte Eiche im Bockshof und ein Wasserkraftwerk am Neckar dem Ziel eines Vorhabens weichen müssen. Durch eine Verlegung des Einstiegs in die Hängebrücke um ein paar Meter könnte dies verhindern und ich bin überzeugt mit etwas Gehirnschmalz lies sich auch das Wasserkraftwerk erhalten. Ok die ENRW hat damit bereits abgeschlossen und hat alle Hinweise auf dieses in vorherigen Veröffentlichungen hoch gelobte Wasserkraftwerk gelöscht. Dafür haben sie ja als Ausgleich den großen Bauplatz in Neufra zugesagt bekommen.
Gut gemacht, liebe Gegner! ;-)
Es ist erstaunlich zu beobachten, wie schnell sich eine Gruppe mobilisieren lässt, die – anhand weniger bruchstückhafter Informationen – gleich zu Beginn meint ein Mammut-Projekt torpedieren zu müssen.
Glücklicherweise entscheidet schlussendlich der Gemeinderat, der etwas besser über die komplexe Sachlage informiert sein dürfte.
Die Verzögerung ist sehr bedauerlich, wenn man die Vielzahl an Entscheidungen betrachtet, die bis 2028 noch getroffen werden müssen.