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    Neue Jazz-CD: Individuelles und Gemeinsinn

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    Individuum und Gruppe – wie geht das zusammen, wie tariert man es aus? Das beschäftigt uns – besonders, aber nicht nur – in Pandemiezeiten gesellschaftlich. Auch auf der neuen CD des Rottweiler Jazzers Magnus Mehl bilden Alleingang und Zusammenklang, Freiheiten und Kooperation spannungsreiche Pole – die zumindest musikalisch sehr produktiv wirken, wie man mit Vergnügen hören kann.

    „Upside down and in between“ hat Magnus Mehl seine neueste Produktion getauft. Was sich in etwa mit „kopfüber und dazwischen“ übersetzen lässt. In der Tat sprechen die vielschichtigen Klangwelten von Experimentierfreude, Wagemut – und dem Suchen nach Spielräumen in gegebenen Strukturen.

    Dass dabei Magnus Mehl als Komponist und Saxofonist den Rahmen setzt, signalisiert er bereits eingangs: Solistisch eröffnet er das Panorama der 13 Titel: dynamisch zupackend, straff. Hier gibt einer in kernigen Ton den Puls vor – und die weiteren fünf Musiker antworten. Wobei sie sich rasch Freiheiten nehmen und Vorgegebenes und Spontanes in frische Spannung bringen.

    Dynamik und Tempo bilden eine prägende Farbe im Spektrum dieser CD. Man spürt einen Drang, ein Nach-vorne-Wollen. Einen schönen Kontrast dazu bilden entspannte, weiche Nummern. Etwa ein „Nostalgia“ überschriebenes Stück, in dem Magnus Mehl sein Saxofon wunderbar geschmeidig, fast lauschend klingen lässt. Oder ein Titel „Dragonfly“, in dem elegant schweifend zwei Solostimmen um einen Melodiekern gelegentlich zum Duett finden – auch das eine Variante, Individualismus und Gruppe auszubalancieren.

    Neben klar strukturierten Passagen gibt es für Christian Mehler (Trompete), Philip Zoubek (Posaune), Martin Schulte (E-Gitarre), Dietmar Fuhr (Bass) und Ferenc Mehl (Drumset) viel Freiraum – für virtuose Solo-Auftritte sowie mitunter auch experimentell losgaloppierende Passagen.

    Das Team der CD – mit Magnus und Ferenc Mehl (Zweiter und Dritter von links). Foto: pm

    Akzente neben den Parade-Stücken setzen drei „Miniaturen“. Sie geben Raum für den Nahblick, für kleinere Settings. Mehrfach lassen dabei die Künste von Ferenc Mehl am Drumset aufhorchen. Er kann es mit Understatement schnurren lassen. Oder auch tüchtig einheizen – souverän und doch stets mit Feuer.

    Nach teils sehr cleveren Nummern kann man im letzten Drittel lässigere Titel genießen. Etwa ein mit „Einfache Dinge“ betiteltes Stück, das sich ums Vor- und Nachgehen dreht. Die Schlussnummer „Mind travels“, „Gedankenreisen“, eröffnet nochmal weite Räume: Für klare Impulse, die die Gruppe zusammenführen, aber auch für kühne Alleingänge.

    Zumindest auf dieser klugen, anregenden, kraftvollen CD sind Individualität und Gemeinsinn kein Gegensatz, sondern bedingen sich wechselseitig – welchen Reim auch immer man sich darauf mit Blick auf gesellschaftliche Dimensionen machen mag.

    Info: Beziehen kann man die CD unter anderem über www.bauerstudios.de oder www.magnusmehl.de. Sie kostet 15 Euro, plus Versand.

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    Individuum und Gruppe – wie geht das zusammen, wie tariert man es aus? Das beschäftigt uns – besonders, aber nicht nur – in Pandemiezeiten gesellschaftlich. Auch auf der neuen CD des Rottweiler Jazzers Magnus Mehl bilden Alleingang und Zusammenklang, Freiheiten und Kooperation spannungsreiche Pole – die zumindest musikalisch sehr produktiv wirken, wie man mit Vergnügen hören kann.

    „Upside down and in between“ hat Magnus Mehl seine neueste Produktion getauft. Was sich in etwa mit „kopfüber und dazwischen“ übersetzen lässt. In der Tat sprechen die vielschichtigen Klangwelten von Experimentierfreude, Wagemut – und dem Suchen nach Spielräumen in gegebenen Strukturen.

    Dass dabei Magnus Mehl als Komponist und Saxofonist den Rahmen setzt, signalisiert er bereits eingangs: Solistisch eröffnet er das Panorama der 13 Titel: dynamisch zupackend, straff. Hier gibt einer in kernigen Ton den Puls vor – und die weiteren fünf Musiker antworten. Wobei sie sich rasch Freiheiten nehmen und Vorgegebenes und Spontanes in frische Spannung bringen.

    Dynamik und Tempo bilden eine prägende Farbe im Spektrum dieser CD. Man spürt einen Drang, ein Nach-vorne-Wollen. Einen schönen Kontrast dazu bilden entspannte, weiche Nummern. Etwa ein „Nostalgia“ überschriebenes Stück, in dem Magnus Mehl sein Saxofon wunderbar geschmeidig, fast lauschend klingen lässt. Oder ein Titel „Dragonfly“, in dem elegant schweifend zwei Solostimmen um einen Melodiekern gelegentlich zum Duett finden – auch das eine Variante, Individualismus und Gruppe auszubalancieren.

    Neben klar strukturierten Passagen gibt es für Christian Mehler (Trompete), Philip Zoubek (Posaune), Martin Schulte (E-Gitarre), Dietmar Fuhr (Bass) und Ferenc Mehl (Drumset) viel Freiraum – für virtuose Solo-Auftritte sowie mitunter auch experimentell losgaloppierende Passagen.

    Das Team der CD – mit Magnus und Ferenc Mehl (Zweiter und Dritter von links). Foto: pm

    Akzente neben den Parade-Stücken setzen drei „Miniaturen“. Sie geben Raum für den Nahblick, für kleinere Settings. Mehrfach lassen dabei die Künste von Ferenc Mehl am Drumset aufhorchen. Er kann es mit Understatement schnurren lassen. Oder auch tüchtig einheizen – souverän und doch stets mit Feuer.

    Nach teils sehr cleveren Nummern kann man im letzten Drittel lässigere Titel genießen. Etwa ein mit „Einfache Dinge“ betiteltes Stück, das sich ums Vor- und Nachgehen dreht. Die Schlussnummer „Mind travels“, „Gedankenreisen“, eröffnet nochmal weite Räume: Für klare Impulse, die die Gruppe zusammenführen, aber auch für kühne Alleingänge.

    Zumindest auf dieser klugen, anregenden, kraftvollen CD sind Individualität und Gemeinsinn kein Gegensatz, sondern bedingen sich wechselseitig – welchen Reim auch immer man sich darauf mit Blick auf gesellschaftliche Dimensionen machen mag.

    Info: Beziehen kann man die CD unter anderem über www.bauerstudios.de oder www.magnusmehl.de. Sie kostet 15 Euro, plus Versand.

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