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    Ein zentraler Teil der Landesgartenschau

    Neckar-Renaturierung beginnt im September

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    Im September kommen die Bagger. Dann beginnt eines der zentralen Vorhaben für die Landesgartenschau (LGS): Die Renaturierung des Neckars.

    Rottweil – „Jetzt geht’s los“, sagte Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf bei der Informationsveranstaltung von Regierungspräsidium (RP) und Stadt Rottweil im Sonnensaal des Kapuziners. Und eben das RP ist nicht nur Bauherr, sondern zahlt auch kräftig: Einen „oberen einstelligen Millionenbetrag“ an Landesmitteln lässt sich die Behörde das kosten.

    Die Planfeststellung für den ersten Bauanschnitt ist beschlossen, berichtete Marlene Reichegger vom RP, Außenstelle Donaueschingen. Der erste Bauabschnitt reicht von der Mündung der Prim in den Neckar bis zu dem Platz, wo bisher das Wehr stand. Eine wichtige Voraussetzung für die ökologische Durchlässigkeit des Neckars war dessen Abriss – „eine Voraussetzung, dass der Neckar wieder frei fließen kann“, sagte Reichegger, wichtig für Flora und Fauna.

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    Auf der Bühne: Christian Seng und Bürgermeisterin Ines Gaehn.

    Wichtig ist der Hochwasserschutz, erklärte Landschaftsarchitekt Christian Seng vom Büro 365 Grad gerade im Hinblick auf die Hochwässer vor vier Wochen. Das bisherige kanalartige Flussbett soll beseitigt werden, zweimal ein zweiter Fluss-Arm gebaggert. Der Neckar soll wieder an den Felshang kommen – der bisherige Fuß- und Radweg wird auf dessen andere Seite verlegt. 15.000 Kubikmeter Material müssen abtransportiert werden, 11.000 Kubikmeter neues Material angefahren. Eine Wiederverwendung des alten Materials sei wegen dessen Beschaffenheit nicht möglich, erklärte Seng auf Frage von Carmen Jäger. Teilweise seien die Böden auch belastet.

    Der erste Bauabschnitt soll bis Ende des Jahres fertig sein. Der Pegel, derzeit noch weiter neckarabwärts, wird dann etwa an die Stelle verlegt, wo bislang das Wehr stand. Dann könnten auch mehr als zehnjährliche Hochwässer erfasst werden, was bislang nicht möglich sei. Der alte Pegel wird erst später abgebaut.

    Der zweite Bauabschnitt soll im Juni 2025 in Angriff genommen werden. Er rechne mit einer planmäßigen Fertigstellung: „An uns soll’s nicht liegen.“

    Auch wenn die Qualität des Wassers im Neckar durch die Maßnahmen verbessert wird: Zum Baden reicht’s nicht – schon weil die Wasserqualität an 365 Tagen kontrolliert werden müsse. Dies sagte Bürgermeisterin Ines Gaehn auf Frage von Henry Rauner. Er werde allerdings keinen „Schilderwald“ mit Badeverboten aufstellen, ergänzte OB Ruf. Außerdem könne die Stadt die dann erforderliche Aufsicht nicht leisten. Aber es spreche „nichts dagegen, wenn man mal den Fuß reinhängt“ – wobei er „Fuß“ in der schwäbischen Bedeutung meinte.

    Der Bombentrichter bleibe erhalten, auch wenn es für Amphibien und Wasservögel in den „Altarmen“ Lebensraum gebe, hieß es auf eine Frage von Axel Wolf, der sich um die Zwergtaucher besorgt zeigte.

    Kulturelle Veranstalter würden ins Konzept der LGS einbezogen, sagte Ruf auf eine Frage von Michael Dorn. Hier werde ein Konzept erstellt. Geprüft wird auch, inwieweit Hochturm und Mädelesbrunnen in die LGS einbezogen werden können, berichtete Ruf auf Frage von Andrea Busch. Dass der 1912 erstellte Kugelbrunnen nicht mehr so aufgestellt werden könne, wie er war, räumte Ruf auf eine Frage von Regula Schultz-Birk ein.

    „Eine tolle Veranstaltung. Es ist nicht alltäglich, dass man so mitgenommen wird als Bürger“; lobte Jürgen Rexer. Dies ließ Ruf gern als letztes Wort so stehen – bevor an den Stellwänden noch lange in kleinen Kreisen gefragt und erklärt wurde.

    240702 lgs info
    Im Anschluss gab es noch in kleinen Kreisen zusätzliche Informationen zur LGS.

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    Wolf-Dieter Bojus
    Wolf-Dieter Bojus
    ... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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    Im September kommen die Bagger. Dann beginnt eines der zentralen Vorhaben für die Landesgartenschau (LGS): Die Renaturierung des Neckars.

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    Die Planfeststellung für den ersten Bauanschnitt ist beschlossen, berichtete Marlene Reichegger vom RP, Außenstelle Donaueschingen. Der erste Bauabschnitt reicht von der Mündung der Prim in den Neckar bis zu dem Platz, wo bisher das Wehr stand. Eine wichtige Voraussetzung für die ökologische Durchlässigkeit des Neckars war dessen Abriss – „eine Voraussetzung, dass der Neckar wieder frei fließen kann“, sagte Reichegger, wichtig für Flora und Fauna.

    240703 lgs veraanst
    Auf der Bühne: Christian Seng und Bürgermeisterin Ines Gaehn.

    Wichtig ist der Hochwasserschutz, erklärte Landschaftsarchitekt Christian Seng vom Büro 365 Grad gerade im Hinblick auf die Hochwässer vor vier Wochen. Das bisherige kanalartige Flussbett soll beseitigt werden, zweimal ein zweiter Fluss-Arm gebaggert. Der Neckar soll wieder an den Felshang kommen – der bisherige Fuß- und Radweg wird auf dessen andere Seite verlegt. 15.000 Kubikmeter Material müssen abtransportiert werden, 11.000 Kubikmeter neues Material angefahren. Eine Wiederverwendung des alten Materials sei wegen dessen Beschaffenheit nicht möglich, erklärte Seng auf Frage von Carmen Jäger. Teilweise seien die Böden auch belastet.

    Der erste Bauabschnitt soll bis Ende des Jahres fertig sein. Der Pegel, derzeit noch weiter neckarabwärts, wird dann etwa an die Stelle verlegt, wo bislang das Wehr stand. Dann könnten auch mehr als zehnjährliche Hochwässer erfasst werden, was bislang nicht möglich sei. Der alte Pegel wird erst später abgebaut.

    Der zweite Bauabschnitt soll im Juni 2025 in Angriff genommen werden. Er rechne mit einer planmäßigen Fertigstellung: „An uns soll’s nicht liegen.“

    Auch wenn die Qualität des Wassers im Neckar durch die Maßnahmen verbessert wird: Zum Baden reicht’s nicht – schon weil die Wasserqualität an 365 Tagen kontrolliert werden müsse. Dies sagte Bürgermeisterin Ines Gaehn auf Frage von Henry Rauner. Er werde allerdings keinen „Schilderwald“ mit Badeverboten aufstellen, ergänzte OB Ruf. Außerdem könne die Stadt die dann erforderliche Aufsicht nicht leisten. Aber es spreche „nichts dagegen, wenn man mal den Fuß reinhängt“ – wobei er „Fuß“ in der schwäbischen Bedeutung meinte.

    Der Bombentrichter bleibe erhalten, auch wenn es für Amphibien und Wasservögel in den „Altarmen“ Lebensraum gebe, hieß es auf eine Frage von Axel Wolf, der sich um die Zwergtaucher besorgt zeigte.

    Kulturelle Veranstalter würden ins Konzept der LGS einbezogen, sagte Ruf auf eine Frage von Michael Dorn. Hier werde ein Konzept erstellt. Geprüft wird auch, inwieweit Hochturm und Mädelesbrunnen in die LGS einbezogen werden können, berichtete Ruf auf Frage von Andrea Busch. Dass der 1912 erstellte Kugelbrunnen nicht mehr so aufgestellt werden könne, wie er war, räumte Ruf auf eine Frage von Regula Schultz-Birk ein.

    „Eine tolle Veranstaltung. Es ist nicht alltäglich, dass man so mitgenommen wird als Bürger“; lobte Jürgen Rexer. Dies ließ Ruf gern als letztes Wort so stehen – bevor an den Stellwänden noch lange in kleinen Kreisen gefragt und erklärt wurde.

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    Im Anschluss gab es noch in kleinen Kreisen zusätzliche Informationen zur LGS.

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