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    Nachtcafé: nicht allein zum Lesen da

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    Dass die Nacht „nicht allein zum Schlafen da“ ist, wie es in einem Filmmusik-Gassenhauer der Dreißigerjahre heißt, würden viele unterschreiben. Schade nur, dass im Städtle Angebote für die späten respektive frühen Stunden rar sind. Mit seinem „Nachtcafé“ steuert das Zimmertheater seit Oktober gegen – und hat Erfolg!

    Das zeigte sich jüngst beim sechsten „Nachtcafé“ am Freitagabend. Vielleicht haben der langsam anlaufende Countdown zum Jahresende oder Fluchtreflexe nach den Feiertagen die Sache begünstigt. Jedenfalls war die Hütte voll. Also der als Theatercafé genutzte Raum im Alten Kaufhaus am Friedrichsplatz.

    Die Gäste, sehr verhalten plaudernd, weil nebenan noch die Aufführung von „Barbie or not to be“ lief, hatte alle bis auf die Sprungfedern tiefgesessenen Sofas besetzt und standen sogar im Flur, als Intendant Peter Staatsmann verkündete: Das Café wandert wegen Überfüllung in den Theatersaal.

    Auch dort mussten noch Stühle hinzugerückt werden, ehe Mailin Klinger sich, kongenial gestützt von Dorin Gramma, in soulige Songs hineingroovte. Schon nach wenigen Takten war Atmosphäre da, spitzten die Gäste die Ohren. Und freuten sich an der Leidenschaft, mit der Klinger, obwohl sie nach drei Stunden auf der Bühne schon reichlich abgekämpft gewesen sein musste, in die Texte und Klänge hineintauchte.

    Mailin Klinger. Foto: al

    Dorin Gramma. Foto: al

    Auf die damit herbeigezauberte große Sympathie-Wolke konnten sich dann XX und Andreas „Lumpi“ Engisch flauschig draufsetzen. Susanne Karrais las lebhaft-anschaulich aus Engischs Büchlein „Das Ego Orakel“: Pointierte Beobachtungen über Werbepost, mit der allerlei Scharlatane leichtgläubige Adressaten mit Heilsversprechen neppen.

    Als die Action-Phase nach knapp einer Stunde endete, blieb das Publikum nach dem vehementen Applaus erstmal sitzen. Eigentlich – so konnte man die kollektive Körpersprache lesen – hätte es weiter gehen können. Mit mehr Text, mehr launig präsentierten Alltags-Anekdoten. Oder anderem Input. Ob nun musikalisch, kleinkünstlerisch, kabarettistisch, literarisch oder wie auch immer.

    Ein richtiges Café hat einen Kundenstopper. Foto: al

    Aber diese Nacht ist nicht allein zum Vorlesen da. Es ging andernorts weiter: Im belebten Barbereich des Theaters, im Foyer – oder vor der Tür auf dem Friedrichplatz. Man spürte: Dieses Nachtcafé ist nicht nur ein Ort, es ist eine entspannt-gesellige Lebenseinstellung. Und schon jetzt eine schöne Bereicherung der spätabendlichen Angebote in der Stadt.

    Schon eine kleine Ahnengalerie: Plakate der ersten Nachtcafés. Foto: al

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    Dass die Nacht „nicht allein zum Schlafen da“ ist, wie es in einem Filmmusik-Gassenhauer der Dreißigerjahre heißt, würden viele unterschreiben. Schade nur, dass im Städtle Angebote für die späten respektive frühen Stunden rar sind. Mit seinem „Nachtcafé“ steuert das Zimmertheater seit Oktober gegen – und hat Erfolg!

    Das zeigte sich jüngst beim sechsten „Nachtcafé“ am Freitagabend. Vielleicht haben der langsam anlaufende Countdown zum Jahresende oder Fluchtreflexe nach den Feiertagen die Sache begünstigt. Jedenfalls war die Hütte voll. Also der als Theatercafé genutzte Raum im Alten Kaufhaus am Friedrichsplatz.

    Die Gäste, sehr verhalten plaudernd, weil nebenan noch die Aufführung von „Barbie or not to be“ lief, hatte alle bis auf die Sprungfedern tiefgesessenen Sofas besetzt und standen sogar im Flur, als Intendant Peter Staatsmann verkündete: Das Café wandert wegen Überfüllung in den Theatersaal.

    Auch dort mussten noch Stühle hinzugerückt werden, ehe Mailin Klinger sich, kongenial gestützt von Dorin Gramma, in soulige Songs hineingroovte. Schon nach wenigen Takten war Atmosphäre da, spitzten die Gäste die Ohren. Und freuten sich an der Leidenschaft, mit der Klinger, obwohl sie nach drei Stunden auf der Bühne schon reichlich abgekämpft gewesen sein musste, in die Texte und Klänge hineintauchte.

    Mailin Klinger. Foto: al

    Dorin Gramma. Foto: al

    Auf die damit herbeigezauberte große Sympathie-Wolke konnten sich dann XX und Andreas „Lumpi“ Engisch flauschig draufsetzen. Susanne Karrais las lebhaft-anschaulich aus Engischs Büchlein „Das Ego Orakel“: Pointierte Beobachtungen über Werbepost, mit der allerlei Scharlatane leichtgläubige Adressaten mit Heilsversprechen neppen.

    Als die Action-Phase nach knapp einer Stunde endete, blieb das Publikum nach dem vehementen Applaus erstmal sitzen. Eigentlich – so konnte man die kollektive Körpersprache lesen – hätte es weiter gehen können. Mit mehr Text, mehr launig präsentierten Alltags-Anekdoten. Oder anderem Input. Ob nun musikalisch, kleinkünstlerisch, kabarettistisch, literarisch oder wie auch immer.

    Ein richtiges Café hat einen Kundenstopper. Foto: al

    Aber diese Nacht ist nicht allein zum Vorlesen da. Es ging andernorts weiter: Im belebten Barbereich des Theaters, im Foyer – oder vor der Tür auf dem Friedrichplatz. Man spürte: Dieses Nachtcafé ist nicht nur ein Ort, es ist eine entspannt-gesellige Lebenseinstellung. Und schon jetzt eine schöne Bereicherung der spätabendlichen Angebote in der Stadt.

    Schon eine kleine Ahnengalerie: Plakate der ersten Nachtcafés. Foto: al

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