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    Nach dem Überfall zur Suchtberatung

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    Eine Großfahndung gab es Ende Juni vergangenen Jahres, nachdem der Inhaber der Bastelstube in der Stadionstraße von einem Unbekannten überfallen worden war. Seine elfjährige Enkelin hatte sich vor dem maskierten und mit einem Messer bewaffneten Mann hinter der Ladentheke versteckt. Einen Monat später fassten die Ermittler einen 25-Jährigen aus einer Kreisgemeinde, der sich seit heute vor dem Rottweiler Landgericht verantworten muss.

    Der Deutsche mit libanesischen Wurzeln ist voll geständig. Er erzählt mit ruhiger Stimme von seinem Drogenkonsum, wie er morgens mit seiner Mutter Kaffee trank und danach beschloss, auf dem Weg zum Termin bei der Suchtberatung einen Raub zu begehen. Er habe jeden Morgen Subotex, Marihuana und Ecstasy genommen. Offenbar ein Grund, dass er sich an vieles nicht mehr erinnern kann.

    Seine Maske habe er selbst gebastelt. Wie, das wisse er nicht mehr. Und auch nicht, was er nach dem Raub damit gemacht hat. Hintergrund der Idee sei die bevorstehende Reise der Familie in den Libanon gewesen, wo die jüngere Schwester ihre Verlobung feiern wollte. Er habe Geld in der Tasche haben, auch das Flugticket selbst bezahlen wollen, statt es sich von den Eltern finanzieren zu lassen.

    „Ich bin in Rottweil rumgelaufen, um zu gucken, wo es eine Möglichkeit gibt, den Raub zu machen“, erzählt der 25-Jährige. 

    Vom Friedrichsplatz bis zum Römerbad sei er gelaufen und habe sich Geschäfte angeschaut. Keine Banken, wie er auf Nachfrage von Richter Karl Heinz Münzer betonte. Dann habe er vor der Bastelstube eine Zigarette geraucht und sich umgeschaut, ob es Kameras gebe. Schließlich  habe er im Vorraum am Lottotisch so getan, als ob er einen Lottoschein ausfülle und gewartet, bis eine ältere Dame, die einzige Kundin, den Laden verlassen habe.

    Dann habe er sich die Maske übergezogen und sei hineingegangen. Habe dem Inhaber das Telefon aus der Hand geschlagen und dann eine Kasse geöffnet. Darin waren laut Anklage nur 50 Euro. Deshalb habe er den Inhaber gezwungen, auch die Lotto-Kasse zu öffnen.

    Bei der Tat sei der junge Mann  extrem benebelt gewesen. Das sagt, in anderen Worten, die Anklageschrift. Der 25-Jährige sagt das selbst auch. Das Geld ist ihm etwa wohl heruntergefallen, als er versuchte, es in die mitgebrachte Plastiktüte zu stecken. Dann habe er es aufgehoben, im Vorraum die Maske heruntergezogen. Und anschließend sei er ins Paracelsushaus gerannt, „wo meine Psychiaterin ist“, habe im Untergeschoss Jogginghose und Jacke ausgezogen und sie in einen Mülleimer gestopft.

    Genau könne er sich nicht mehr erinnern. Nur daran, dass er dann zur Suchtberatungsstelle in die Schrambergerstraße gegangen ist. Nun in kurzer Hose und T-Shirt. Nein, von der Fahndung, dem Polizeihubschrauber, der nach ihm suchte und über Rottweil kreiste, habe er nichts mitbekommen, erzählt er dem Gericht.

    Erst kurz vor seiner Festnahme am 20. Juli habe eine Freundin der Mutter am Kaffeetisch gesagt, dass nach dem Täter gefahndet werde und die Beschreibung auf ihn passen würde. „Sie wusste, dass ich schon früher Scheiße gebaut habe.“ Dann erst habe er im Internet recherchiert.

    Die Familie, Eltern und fünf jüngere Geschwister, flogen schließlich ohne ihn in den Libanon Er saß da schon im Gefängnis.

    Der 25-Jährige erzählte auch von der Härte des kalten Entzugs, den er dort durchmachte, und von seiner wechselhaften Karriere: nach dem Hauptschulabschluss das Berufsvorbereitungsjahr, danach ein fester Job, doch den verlor er wegen seines Drogenkonsums, eine abgebrochene Schreinerlehre, immer wieder Minijobs und Arbeitslosigkeit, dann ein Gefängnisaufenthalt zwischen 2012 und 2015.

    Der Prozess wird am  23. Januar um 9 Uhr fortgesetzt.

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    Eine Großfahndung gab es Ende Juni vergangenen Jahres, nachdem der Inhaber der Bastelstube in der Stadionstraße von einem Unbekannten überfallen worden war. Seine elfjährige Enkelin hatte sich vor dem maskierten und mit einem Messer bewaffneten Mann hinter der Ladentheke versteckt. Einen Monat später fassten die Ermittler einen 25-Jährigen aus einer Kreisgemeinde, der sich seit heute vor dem Rottweiler Landgericht verantworten muss.

    Der Deutsche mit libanesischen Wurzeln ist voll geständig. Er erzählt mit ruhiger Stimme von seinem Drogenkonsum, wie er morgens mit seiner Mutter Kaffee trank und danach beschloss, auf dem Weg zum Termin bei der Suchtberatung einen Raub zu begehen. Er habe jeden Morgen Subotex, Marihuana und Ecstasy genommen. Offenbar ein Grund, dass er sich an vieles nicht mehr erinnern kann.

    Seine Maske habe er selbst gebastelt. Wie, das wisse er nicht mehr. Und auch nicht, was er nach dem Raub damit gemacht hat. Hintergrund der Idee sei die bevorstehende Reise der Familie in den Libanon gewesen, wo die jüngere Schwester ihre Verlobung feiern wollte. Er habe Geld in der Tasche haben, auch das Flugticket selbst bezahlen wollen, statt es sich von den Eltern finanzieren zu lassen.

    „Ich bin in Rottweil rumgelaufen, um zu gucken, wo es eine Möglichkeit gibt, den Raub zu machen“, erzählt der 25-Jährige. 

    Vom Friedrichsplatz bis zum Römerbad sei er gelaufen und habe sich Geschäfte angeschaut. Keine Banken, wie er auf Nachfrage von Richter Karl Heinz Münzer betonte. Dann habe er vor der Bastelstube eine Zigarette geraucht und sich umgeschaut, ob es Kameras gebe. Schließlich  habe er im Vorraum am Lottotisch so getan, als ob er einen Lottoschein ausfülle und gewartet, bis eine ältere Dame, die einzige Kundin, den Laden verlassen habe.

    Dann habe er sich die Maske übergezogen und sei hineingegangen. Habe dem Inhaber das Telefon aus der Hand geschlagen und dann eine Kasse geöffnet. Darin waren laut Anklage nur 50 Euro. Deshalb habe er den Inhaber gezwungen, auch die Lotto-Kasse zu öffnen.

    Bei der Tat sei der junge Mann  extrem benebelt gewesen. Das sagt, in anderen Worten, die Anklageschrift. Der 25-Jährige sagt das selbst auch. Das Geld ist ihm etwa wohl heruntergefallen, als er versuchte, es in die mitgebrachte Plastiktüte zu stecken. Dann habe er es aufgehoben, im Vorraum die Maske heruntergezogen. Und anschließend sei er ins Paracelsushaus gerannt, „wo meine Psychiaterin ist“, habe im Untergeschoss Jogginghose und Jacke ausgezogen und sie in einen Mülleimer gestopft.

    Genau könne er sich nicht mehr erinnern. Nur daran, dass er dann zur Suchtberatungsstelle in die Schrambergerstraße gegangen ist. Nun in kurzer Hose und T-Shirt. Nein, von der Fahndung, dem Polizeihubschrauber, der nach ihm suchte und über Rottweil kreiste, habe er nichts mitbekommen, erzählt er dem Gericht.

    Erst kurz vor seiner Festnahme am 20. Juli habe eine Freundin der Mutter am Kaffeetisch gesagt, dass nach dem Täter gefahndet werde und die Beschreibung auf ihn passen würde. „Sie wusste, dass ich schon früher Scheiße gebaut habe.“ Dann erst habe er im Internet recherchiert.

    Die Familie, Eltern und fünf jüngere Geschwister, flogen schließlich ohne ihn in den Libanon Er saß da schon im Gefängnis.

    Der 25-Jährige erzählte auch von der Härte des kalten Entzugs, den er dort durchmachte, und von seiner wechselhaften Karriere: nach dem Hauptschulabschluss das Berufsvorbereitungsjahr, danach ein fester Job, doch den verlor er wegen seines Drogenkonsums, eine abgebrochene Schreinerlehre, immer wieder Minijobs und Arbeitslosigkeit, dann ein Gefängnisaufenthalt zwischen 2012 und 2015.

    Der Prozess wird am  23. Januar um 9 Uhr fortgesetzt.

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