Eine traurige Premiere: Erstmals in der Geschichte der Bundesgartenschauen ist eine dieser Veranstaltungen gewissermaßen im Zieleinlauf abgesagt worden. So hat die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock die für 2025 geplante Bundesgartenschau (Buga) abgesagt. Medienberichten zufolge sind die Bauprojekte nicht rechtzeitig auf den Weg gebracht worden. Als Gründe werden die Coronapandemie und ihre Einschränkungen und Folgen sowie der Krieg in der Ukraine genannt. Umstände, die auch Rottweil betreffen. Wie also steht es um die dort geplante Landesgartenschau 2028?
Die Rostocker Bürgerschaft hat vor wenigen Tagen beschlossen, dass die Hanse- und Universitätsstadt Rostock keine Bundesgartenschau als einzelnes Event realisieren wird. Das teilte die Stadt mit, die diesen Schritt der Bürgerschaft empfohlen hatte. Demnach wird die Leitentscheidung aus dem Jahr 2020, die die Stadtentwicklungsprojekte des Masterplans Buga mit einer Bundesgartenschau verknüpft hat, aufgehoben. Zeitgleich wurde aber der Oberbürgermeister beauftragt, die vorgesehenen Projektbausteine der Stadtentwicklung unabhängig von einer Bundesgartenschau umzusetzen.
„Der Tag der Buga-Absage ist ein trauriger Tag. Aber es ist auch ein Tag der Klarheit, mit der wir jetzt nach vorn schauen und eine offene Fehlerkultur leben und daraus lernen müssen“, sagt Claus Ruhe Madsen, Oberbürgermeister von Rostock und Aufsichtsratsvorsitzender der BUGA Rostock 2025 GmbH. Alle Projekte seien in den Planungen weit angeschoben worden, dieses Engagement sei nicht vergebens.
Madsen hatte Medienberichten zufolge die Absage angesichts der Folgen der Coronapandemie und des Ukraine-Krieges mit unkalkulierbaren Kostensteigerungen empfohlen. Allerdings räumte er auch interne Fehler bei der Planung und Steuerung des Projekts ein.
Was da am anderen Ende in Deutschland passiert, ist in der schwäbischen Kleinstadt Rottweil wahrgenommen worden, die bekanntlich vor einer Landesgartenschau 2028 steht. „Die Absage der Buga in Rostock lässt natürlich aufhorchen“, so ein Sprecher der Stadt Rottweil auf Nachfrage der NRWZ. Auf Rottweil bezogen sehen die Verwaltung aber keinen Anlass, die Landesgartenschau in Rottweil in Zweifel zu ziehen. „Das Projekt befindet sich aktuell im Zeit- und Kostenplan“, erklärt der Sprecher der Stadt.
Mit der Entscheidung des Architekten-Wettbewerbs und der Vereinbarung mit dem Landesbetrieb Gewässer zur Renaturierung des Neckars seien die beiden wichtigen Ziele für 2022 im ersten Halbjahr gemäß Terminplan erfüllt worden. Es folge nun die Entwurfsplanung, auf deren Grundlage sich dann die Kosten weiter konkretisieren ließen. „Wichtig ist auch zu wissen, dass die Landesgartenschau viele notwendige Infrastrukturmaßnahmen mitfinanziert, die wir als Stadt Rottweil ansonsten allein stemmen müssten“, so der Sprecher der Stadt. Rechnerisch komme auf jeden städtischen Euro dank der Landesgartenschau in etwa ein weiterer Euro Fördergeld von Bund und/oder Land.
Mich würde ein Blick in die Zeit 2030 interessieren ….. Ob da der Stadtgraben – weil vermutlich keine Geldreserven mehr da sind – immer noch so hübsch adrett aussieht, oder ob er dann zur „Wildnis“ wird.
Wie wir dem Bericht entnehmen, können wir uns glücklich schätzen so eine Verwaltung in Rottweil zu haben. Ihre Planung für die Landesgartenschau und die zu erwartenden Kosten hat sie nach ihrer Aussage voll im Griff. Hoffentlich sind es nicht die zu erwartenden Zuschüsse die diesen Blick vernebeln. Der Jubelschrei der CDU Fraktionsvorsitzenden als es um die zugesagten Mittel für die Renaturierung von 2 km Neckar ging lässt dies allerdings befürchten. Wenn ich an die jahrelangen Planungen und Aussagen in Bezug auf eine Sporthalle, die auch Verbandsveranstaltungen ermöglicht und Zuschauern Platz bietet an dem sie bewirtet werden können, denke und den aktuellen Stand sehe, dann habe ich allerdings erhebliche Zweifel an diesen planerischen Fähigkeiten. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die in den letzten Jahren vielen Gutachten zur Parkierung und Verkehrsführung in Rottweil.
Man muss natürlich aufpassen, dass bei dem Blick auf die Zuschüsse nicht die „wahren Kosten“ übersehen werden. Auch bei der LGS wird es zu enormen Kostensteigerungen kommen und ob da die Zuschüsse dann ebenfalls steigen kann vermutlich jeder für sich beantworten. Ferner ist die Frage gestellt ob dann noch „Scharen“ von Zuschauern/Besucher kommen wenn zum einen die Inflation so derart durch die Decke geht. Da werden viele ihren Gürtel enger schnallen müssen. Verwerflich ist daher die Absage der BuGaa nicht und ob Rottweil es sich leisten will/kann ist legitim zu hinterfragen. Hinterher zu jammern weil man in tiefrote Zahlen steht wäre unredlich und einer Stadtverwaltung mit deren Führung nicht würdig.