Rottweil – Man kennt ihn als musikalisches Mehrfach-Talent: Mit der Lyra an der Fasnet, an der Orgel im Münster und in Auferstehung Christi, bei Musicals der Talentwerkstatt 43 und mehr. Am 19. März kann man Elias Schneider nun in einer neuen Rolle erleben: Er wird als Fagottist mit einem Soloprogramm im Festsaal der Gymnasien die neue Reihe „Dreiklang um 11e“ eröffnen.
Das verspricht einen perfekten Start. Denn das neue Format ist darauf gemünzt, erfolgreichen Musikstudierenden die Chance zu geben sich zu präsentieren – zu zeigen, welch hohes Niveau und welche Professionalität schon in der Ausbildung nötig sind, um sich später als Profi zu etablieren.
Genau in dieser Phase zwischen Ausbildung und Berufsstart ist der 2002 geborene Elias Schneider mittlerweile. Aufgewachsen in Bösingen und Rottweil, hat er eine breite, quirlige Musiksozialisation durchlaufen: Seinen ersten Fagottunterricht erhielt er mit acht Jahren bei seinem Vater, rasch konnte er an der Musikschule Rottweil Ensembleerfahrungen sammeln, parallel zu einem Jungstudium 2013 bis 2020 an der Musikhochschule Trossingen.
Schneider errang etliche Preise, unter anderem beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, und studiert seit 2020 an der Hochschule für Musik & Theater in München. Dag Jensen, der auch schon bei den Rottweiler „Sommersprossen“ zu hören war, macht ihn dort fit für die Fagottisten-Laufbahn.
Auch die so wichtige Konzerterfahrung kann Elias Schneider bereits reichlich vorweisen. Neben Soloauftritten ist er Mitglied mehrerer Orchester wie der Kammeroper Konstanz, dem Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen und der Hochschulorchester Trossingen und München, zudem spielt in mehreren Kammermusikensembles.
Nun freilich, gegen Ende seines Bachelor-Studiums, stehen weitere Schritte in Richtung Berufsmusiker stehen. „Nach dem Ende der Corona-Pandemie war 2022 in München wieder alles möglich – da konnte ich viele Engagements annehmen“, berichtet Elias Schneider im Gespräch mit der NRWZ zufrieden. An der Oper Passau hatte er jüngst ein Engagement, weitere Probespiele rücken näher. Und parallel hat er ein Studium in Musiktheorie und Gehörbildung aufgenommen – nicht nur vielseitig begabt, sondern auch interessiert und fleißig wie eh und je.
Angesprochen auf das Solokonzert am Sonntag sagt Elias Schneider spontan: „Ich freue mich sehr!“ Vorgenommen hat er sich, viele Facetten des Instruments vorzustellen, das ihm Rahmen seiner vielen Begabungen besonders ans Herz gewachsen ist. Denn das Fagott ist enorm flexibel, wie er schwungvoll darlegt. Einerseits ist es ein Bassinstrument. Es kann aber auch hohe Töne hervorbringen, kann laut, leise, singend und geräuschhaft klingen. All das will Elias Schneider aufzeigen, mit dem Elan und der Begeisterungsfähigkeit, die er eigentlich immer ausstrahlt, wenn man ihn trifft.
Diese Energie wird besonders spürbar, wenn er erzählt, was Musik für ihn bedeutet. Sie sei eine universelle Sprache, sagt Schneider, und für ihn persönlich schlicht „Freiheit“ – die Möglichkeit, sich auszudrücken, sich zu entfalten, seinen eigenen Weg zu gehen. „Ich bin einfach froh und dankbar, dass ich das machen kann“, fügt er hinzu.
Und auch wenn er über Rottweil spricht, kommen viele gute Schwingungen rüber. „Ich fühle mich auch in München zuhause“, räumt Schneider ein. Aber mit Rottweil verbinde er eben mehr, nicht zuletzt „viele Leute, mit denen ich mich gut verstehe“. Die Stadt ist für ihn ganz einfach „Heimat“, wie er nach kurzem Überlegen zusammenfasst.
Info: Karten zum Konzert am Sonntag, 11 Uhr, im Festsaal der Gymnasien, gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Information Rottweil, den üblichen Vorverkaufsstellen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und im Internet auf www.trio-k.de. Der Eintritt beträgt 16 Euro (Abendkasse 18 Euro), für Schüler und Studenten 8 Euro (Abendkasse 9 Euro). Unter 18 Jahren ist der Eintritt frei, eine Platzkarte wird jedoch benötigt.