Viele Menschen hatten sich am Abend des Sonntags zum siebten „Sommerkonzert in Rottweiler Kirchen“ in der Predigerkirche eingefunden. Diese Konzerte haben in ökumenischer Verbundenheit seit über 30 Jahren einen festen Platz im Kulturkalender der Stadt. Bei freiem Eintritt bieten sie eine Möglichkeit, allen Interessierten ein Musikerlebnis zu vermitteln. Daniela Matheas, Violine, und Christian Groß, Orgel, waren die Interpreten des Abends.
Rottweil. Zu Beginn erklang im Chorraum von Georg Philipp Telemann die Fantasie h-Moll für Violine solo. Spielerisch- leicht wurde mit dieser „Fantansie“ aus der Barockzeit das Konzert eröffnet. Von der Orgel- Empore aus folgte dann von César Franck das Allegretto moderato (aus der Sonate A-Dur) für Violine und Klavier, hier durch die Orgel ersetzt. Zart und getragen, wie im Dialog zwischen Violine und Orgel erkang dieses Stück aus der Spätromantik. Dennoch konnten die Instrumente den Raum mit Klang erfüllen. Zwei Orgelimprovisationen gliederten das Konzert. Christian Groß gelang es, tänzerisch leicht, beschwingt und langsam anschwellend die verschiedenen Registerfarben bis zum wuchtigen Schlussakkord zum Klingen zu bringen. Der Spätromantiker Josef Gabriel Rheinberger inspirierte in seinem „Abendlied“ für Violine und Orgel die Anwesenden fast zu Träumen.
Daniela Matheas glänzte virtuos und abwechslungsreich auf der Violine in einem Solostück „Wege der Versöhnung“ des zeitgenössischen tschechischen Komponisten Jan Hanuš . Zu diesem Komponisten hat die Violinistin, die aus Prag stammt, einen persönlichen Bezug: er war ihr Großvater. Mit Johann Sebastian Bach und seinem a-Moll- Konzert für Violine und Basso Continuo stand wieder ein Musikstück aus der Barockzeit auf dem Programm. Zum Abschluss erklang noch einmal aus der Sonate A-Dur von César Franck jetzt das Allegretto poco mosso. Auch hier war wieder die Freude am Zusammenspiel spürbar. Das erfrischende, heitere Sommerkonzert fand so seinen Abschluss. Der Applaus des begeisterten Publikums wurde mit einer Zugabe des Romantikers Antonín Dvořák belohnt und so der Konzertabend perfekt abgerundet.